… und das äußerst spannende Spiel beginnt
Hi, Diphda,
Dass du meine Vorschläge aber unbegründet gewissermaßen als
Blödsinn abtust, kann ich jetzt nicht auf mir sitzen lassen
Von „Blödsinn“ war nicht die Rede. Sorry, wenn ich Dir auf den Schlips (oder die Schürze) getreten habe, aber Mutter sein reicht nicht, um effektiv grammatisches Verständnis zu schulen und abrufbar verfügbar zu machen. Erst recht nicht in dem äußerst schwierigen Fall der Habitualisierung des Present Perfect. Es handelt sich um eines der wenigen Phänomene, die sich in ihrem Gebrauch grundlegend vom Deutschen unterscheiden. Zudem ist es vielschichtig, was soviel heißt, daß die einzelnen Anwendungen klar voneinander unterschieden werden müssen. Was meist nicht geschieht. Die meisten Schulabgänger (Abitur) haben keinen blassen Schimmer vom Gebrauch des Present Perfect. Was natürlich nicht ihre Schuld ist, sondern die der Lehrer.
Warum kann ich in einem Quiz z. B. nicht die Umwandlung von
der Grundform ins PP erfragen?
Damit bist Du im Anfangsstadium der Formenbildung. Die zudem in dieser Weise keinen Sinn macht. Es gibt sinnvollere Formen, das PP in seiner Formengebung zu üben. Zudem: ein Quiz ist ein Test, keine Übung.
Lückentext geht ja auf jeden
Fall und ist ja sogar üblich
Lückentexte sind die phantasielose Testform für alles und jedes, die leider ubiquitär ist in fast allen Lehrwerken. Noch einmal: es ist eine TESTform, keine ÜBUNGSform.
Auch ein Memory kann ich so aufbauen, dass die Karte I speek -
I have spoken, She write 5 letters - She has written 5 letters
etc. zueinander gehören und gefunden werden müssen.
Tut mir leid, macht keinen Sinn, hat nichts, aber auch gar nichts mit der ANWENDUNG des PP zu tun. Der Schüler wird den Sinn dieser Übung auch nicht erfassen.
Oder
Bilder mit Tätigkeiten oder Körperteilen, Gegenständen, z. B.
Ohr = hören, Ball= play etc. daraus Sätze im PP bilden lassen.
dito. Wertlose Übung, sorry.
Das fördert sogar noch die Phantasie und Satzbildung
Ist es das, was wir hier fördern wollen? Oder vielmehr, sicher zu erkennen, wann PP obligatorisch ist, und dann: wie es gebildet wird. Die Unterscheidung vom deutschen Präsens (das oft mit englischem PP übersetzt wird) und die Abgrenzung vom englischen Präteritum sind das, was überwiegend geschult werden muß. Dazu müssen situativ klare Übungen her, die dem Schüler in ihrer Eindeutigkeit und der sprachlichen Bewältigung vertraut sein müssen. Solche Übungen, auf die Lerngruppe abgestimmt, zu konzipieren, ist nichts Banales. Da beginnt die hohe Schule des Grammatikunterrichts.
Witzigerweise habe ich sogar eine Seite für ein Gruppenspiel
gefunden. Man muss es eben an den Lernstoff anpassen.
http://www.zum.de/Faecher/E/BW/hs/5/flash.htm
Dieses Gruppenspiel ist hier allenfalls zu gebrauchen zur Unterscheidung der 3. Person von den anderen, zu mehr nicht. Meinetwegen …
Diphda, die sich oft mehr Fantasie der Lehrer gewünscht hätte
Kann ich nur voll unterstützen. Statt dessen quäle ich mich mit Klassenarbeiten anderer Lehrer herum, die die Fehler benoten, die sie eigentlich selber gemacht haben - qua Aufgabenstellung. Die Blindheit ist allerorten groß. Nur: wenn ein Schüler wegen solch unprofessionellen Verhaltens sitzen bleibt, bin ich auf den Barrikaden.
Mit professionellem Gruß
jo perrey