Hallo Simone,
so viel jünger ist das Brennen von Whisky in Amerika gar nicht, zumindest, wenn man sich die offiziellen Zahlen anguckt, wurden die meisten Destillerien in Schottland nach 1824 gegründet, vorher wurde natürlich schwarz gebrannt.
Jim Beam gibt es schon seit 1795 und J. Daniel´s ab 1866.
Die Unterschiede in der Herstellung sind allerdings gewaltig:
Scotch Whisky wird ausschließlich aus gemälzter Gerste hergestellt (zumindest Single Malt Whisky) Blended Scotch ist eine Mischung aus Malt-Whisky und Grain-Whisky.
Bourbon aus den U.S.A. muss zu mind. 51% aus Mais gebrannt werden, die anderen Bestandteile sind Roggen oder Weizen und ein viel geringerer Anteil an Gerstenmalz.
In Schottland wird mit einer Kupfernen Brennblase destilliert, meistens in 2 Durchgängen, bei einigen sind es 3.
In den U.S.A. wird nach dem Patent Still Verfahren gebrannt, ein Apparat, der kontinuierlich destilliert.
Der 2. Brenndurchlauf wird auch bei Bourbon gelegentlich in der Kupfer-Brennblase durchgeführt.
Ein sehr großer Unterschied bei der Lagerung:
Schottischer Whisky muss mind. 3 Jahre in Fässern lagern, Bourbon mind. 4 Jahre in neuen Fässern aus Eiche, die innen angekohlt werden, das ist gesetzlich so vorgegeben.
In Tennessee wird das frische Destillat vor der Abfüllung auf die Fässer durch eine ca. 3m hohe Schicht aus Zuckerahorn-Kohle gefiltert (das sogenannte Charcoal Mellowing Verfahren), das den Tennessee Whiskey vom Bourbon unterscheidet.
Da schottischer Whisky oft in gebrauchten Sherry-Fässern gelagert wird, nimmt er dessen Geschmack mit der Zeit etwas an, aber auch die Seeluft, und andere äußere Einflüsse, z.B. Torf, bestimmen den Geschmack des Whiskies.
Durch die neue Eiche bei der Bourbon-Lagerung nimmt der Whiskey oft eine Vanille-Note an und hat durch das Ankohlen der Fässer eine gewisse Rauchigkeit.
Wenn Du Deine Favoriten herausfinden möchtest, empfiehlt sich ein Besuch in einer Bar und Du erzählst dem Keeper, was Du gerne magst (also bei Getränken
)
Wenn Du gerne milde und eher leichte Getränke bevorzugst, wäre ein Whisky aus dem Schottischen Tiefland (Lowlands) vllt eine gute Wahl, leichten und milden Bourbon gibt es auch. Versuch mal „Early Times“ oder „Evan Williams“.
Was Du auch wählst, genieß´ es!