Unterschied Diode Transistor?

Hallo,

kann mir jemand bitte den Unterschied zwischen einer Diode und einem Transistor erklären? Muß, um eine Diode umzuschalten die Steuerspannung nur anliegen oder muß Strom fließen?

Gruß
Uwe

Hallo !

Aus Bertelsmann Lexikon :

Transistor [der; Kunstwort aus englisch transfer resistor], meist dreipoliges Halbleiterbauelement, bestehend aus drei Schichten verschieden dotierten Germaniums bzw. Siliciums: n-Germanium ist mit einigen Fremdatomen Arsen oder Antimon versetztes Germanium, das dadurch einen Überschuss an Elektronen besitzt und elektrisch leitfähig ist (Elektronenleitung); p-Germanium enthält Zusätze an Indium oder Gallium und wird durch Elektronenmangel leitfähig (Löcherleitung). Der gebräuchliche npn-Transistor besteht aus einem Plättchen p-Halbleiter (Basis), das auf beiden Seiten mit einer n-leitenden Schicht legiert ist (Kollektor und Emitter). Halbleiter.
Das Prinzip des Transistors wurde von den Amerikanern J. Bardeen und W. H. Brattain 1948 entdeckt und von W. Shockley physikalisch gedeutet. Transistoren werden heute sowohl als Verstärkerelemente als auch zu Schaltzwecken eingesetzt.
Wirkungsweise
Wird der Kollektor eines npn-Transistors mit dem Pluspol und der Emitter mit dem Minuspol einer Batterie verbunden, ist der pn-Übergang zwischen Basis und Emitter in Durchlassrichtung geschaltet; dagegen verarmt der pn-Übergang zwischen Basis und Kollektor an Ladungsträgern und wird zur Sperrschicht: Die Kollektor-Emitter-Strecke des Transistors wirkt wie ein hoher Widerstand. Wird jedoch zusätzlich die Basis mit Hilfe einer zweiten Batterie an eine positive Spannung (gegenüber Emitter) gelegt, so wandern Elektronen vom Emitter zur Basis, wovon ein geringer Teil (ca. 1%) in den Basiskreis abfließt, der Großteil (99%) aber die Sperrschicht erreicht und diese leitfähig macht: Die Folge des schwachen Basis-Emitter-Stromes ist ein ca. 100-mal stärkerer Strom im Kollektor-Emitter-Kreis. Mit Hilfe eines Transistors lassen sich somit große Ströme mit kleinen steuern bzw. schalten.
Ein Feldeffekttransistor (FET) besteht aus einem halbleitenden Grundkristall, in den zwei Zonen eines entgegengesetzt leitenden Materials eindiffundiert sind. Die mittlere Zone – der Kanal – wird durch ein elektrisches Feld gesteuert. Ist der Grundkristall n-leitend, spricht man von einem n-Kanal-FET, ist er p-leitend, handelt es sich um einen p-Kanal-FET.
Die Vorteile des Transistors gegenüber der herkömmlichen Elektronenröhre sind u. a. seine geringe Größe, seine mechanische Unempfindlichkeit, die meist niedrige Betriebsspannung sowie niedrige Herstellungskosten. Bei entsprechender Ansteuerung können Transistoren als kontaktlose Schalter verwendet werden: Sie schalten schnell und geräuschlos, sind wartungsfrei, Platz sparend und besitzen eine hohe Lebensdauer.
Anwendungsgebiete: Audio- und Videotechnik (Radio, Fernsehen, HiFi), Computertechnik, Weltraumfahrt; ferner in Hörgeräten, Belichtungs- und Temperaturmessern, Ladegeräten und Blinkern.

Diode [die; griechisch], elektronisches Bauelement, dessen Leitfähigkeit sehr stark von der Stromrichtung abhängt und das infolgedessen als Gleichrichter wirkt (Diodengleichrichtung). Eine Diode kann eine Elektronenröhre mit zwei Elektroden sein, heute benutzt man aber meist Halbleiterdioden.

Gruß max

Hallo,

kann mir jemand bitte den Unterschied zwischen einer Diode und
einem Transistor erklären? Muß, um eine Diode umzuschalten die
Steuerspannung nur anliegen oder muß Strom fließen?

hallo.

um die allseits beliebten analogien zum „täglichen leben“ heranzuziehen:
eine diode ist ein ventil:
wenn das wasser von der einen seite kommt, wird’s durchgelassen, wenn’s von der anderen seite kommt, nicht. bzw. es ist ein sehr großer druck nötig, dann geht dein ventil kaputt.
für’s elektrische ersetzen wir den wasserdruck durch el. spannung.

ein transistor ist eine absperrhahn:
eine schleuse kann man öffnen und schließen. je nachdem, wie weit man sie öffnet, umso mehr wasser fließt in einer bestimmten zeit durch.
für’s elektrische ersetzen wir die durchflußmenge pro zeit durch strom.

ganz so einfach isses in echt natürlich nicht, weil’s viele verschiedene arten von dioden und transistoren gibt, aber für eine grundlegende, anschauliche betrachtung sollte es reichen :smile:

gruß

Hi,

also ein Transistor besteht prinzipiell aus zwei einzelnen Dioden. Dabei sind je nach Transistor-Typ entweder die p- oder die n-dotierten Seiten der Dioden zusammengeschlossen. Deswegen hat ein Transistor 3 Anschlüsse und nicht 4. Aufgrund des Funktionsprinzips ist es allerdings nicht möglich, einen Tansistor zu simulieren, indem man zwei einzelne Dioden selber zusammenschaltet, da die räumliche Nähe der p- und n-Schichten wichtig ist!
Man spricht dann von PNP- und NPN-Transistoren, je nachdem, was zusammengeschaltet wurde. Legt man nun an den Basis-Emitter-Übergang und über Kollektor und Emitter jeweils eine Spannung an (Vorwiderstände nicht vergessen!), so stellt sich zwischen den Strömen Basis-Emitter und Kollektor-Emitter ein bestimmtes Verhältnis ein, das als Verstärkungsfaktor bezeichnet wird.
Eine wichtige Eigenschaft der Diode, die foglich auch für den Transistor gilt, ist die Kennlinie zwischen Strom und Spannung. Im Gegensatz zu normalen Ohmschen Widerständen ist dies kein linearer, sondern ein exponetieller Zusammenhang.

Noch eine Anmerkung zu dem zweiten Teil deiner Frage.

Muß, um eine Diode umzuschalten die Steuerspannung nur anliegen oder
muß Strom fließen?

Auch für eine Diode gilt, dass Strom und Spannung verknüpft sind. Allerdings ist der Strom, den eine Diode durchlässt, bis zu einer gewissen Spannung fast bei Null. Das gilt auch, wenn man die Diode in Durchlassrichtung betreibt (also + an p). Bei Siliziumdioden liegt diese Spannung bei ca. 0,7V (Spannung an der Diode!). Prinzipiell gilt: damit eine Diode nicht sperrt, muss diese Spannung anliegen, wodurch auch zwangsweise ein Strom fließt. Wenn du nur sehr geringe Ströme benötigst, sind allerdings auch kleinere Spannungen durchaus denkbar.