Hallo nochmal …
Meinst Du wirklich, den Tanach gebe es erst seit dem 9. Jhdt. in dieser Form?
Hast Du irgendwelche stichhaltigen Belege für diese - ich sage mal: etwas abenteuerliche - These?
… denke, dass nach meinen Erläuterungen zu der „Synode von Jamnia“ und dem „hebräischen Standardtext“ bzw. dem „hebräischen Standard-Konsonantentext der großen Synode von Jamnia um 100 n.Z.“ bei diesem Deinem Einwand mehr oder weniger die Luft raus ist, er keine Substanz mehr besitzt - insbesondere die „Abenteuerlichkeit“ …
… möchte Dir aber trotzdem keine Antwort schuldig bleiben.
Beispiele für eine andere Gestalt des offiziellen hebräischen Textes vor dem der Ben Aschers gäb’s viele, nicht wenige davon - auch für eine Exegese interessante - beträfen die Vertauschung von Eigennamen, z.B.
Gn 18:22 [„Tiqqun Sopherim“: **** ↔ Abraham, alle Versionen, d.h. eine sehr alte „Emendation“!], wobei sich hier die Frage stellt, ob es tatsächlich eine lobenswerte, gottesdienstliche Handlung wäre, an der Zurechnungsfähigkeit von **** Zweifel zu äußern - etwas, das Abraham bei der Opferung seines zuvor noch groß verheißenen Sohnes nicht tat!
[„was aber Jehova betrifft, er stand noch vor Abraham“] http://www.jw.org/de/publikationen/bibel/1-mose/18/#…
[„Tiqqune Sopherim“: Emanuel Tov, 1992; Seite 66] http://books.google.de/books?id=egDUOjN1qI4C&pg=PA11…
[„Tiqqune Sopherim“: Ernst Würthwein, 1995; Seite 17] http://books.google.de/books?id=FSNKSBObCYwC&printse…
Ex 20:1 [LXX & Hieronymus = κυριος/dominus (= HERR); S amaritanus & M asoreticus = אלהים (= Gott)], wobei aber S & M den ursprünglichen Wortlaut bewahrt haben - fatal, wenn (wie eine gewisse ultraextreme Splittergruppe der Juden, besser Sekte einer Sekte, die sich selbst natürlich nicht als „Juden“ bezeichneten) nun nicht das mündliche „Gesetz“ (Talmud), auch nicht der Tanach oder der Pentateuch, sondern lediglich der Bundesschluss am Sinai [Ex 24:4] als „Thora“ anerkannt wird, enthaltend nur die Worte des HERRN [****], nicht die Stimme von Gott [אלהים], z.B. den Dekalog mit seinem Mordverbot - die LXX und Hieronymus anscheinend solchem durch eine Namensänderung vorbeugen wollten.
Dt 32:8 [„Söhne Gottes“ ↔ „Söhne Israel“] http://www.sas.upenn.edu/~jtigay/nelc150slides/slide…
[Herder-Bibel, 1965 (kath.)] „Als der Höchste die Sitze der Völker verteilte, / als er die Menschheit aufteilte, / legte er den Völkern Grenzen fest / nach der Zahl der Söhne Gottes.“
http://ccmz.info:10080/bexpo/german/gerhrda/index.ph…
[Einheitsübersetzung, 1980 (kath.)] „Als der Höchste (den Göttern) die Völker übergab, als er die Menschheit aufteilte, legte er die Gebiete der Völker nach der Zahl der Götter fest;“
http://www.bibleserver.com/text/EU/5.Mose32
[Vetus Latina, Übersetzung der LXX („αγγελων θεου“ = „Engel Gottes“), ca. 150 n.Z.] „Cum divideret Excelsus gentes : quomodo dispersit filios Adam, statuit fines gentium secundum numerum angelorum Dei.“
[„Vetus Latina“, Pierre Sabatier, 1743] http://archive.org/stream/bibliorumsacroru01saba#pag…
[Einem evangelischen Pfarrer ist es erlaubt, seine Predigten aus der „Lutherbibel“, der „Zürcher Bibel“ und der „Einheitsübersetzung“ zusammenzustellen - notwendig, da sich Johannes 10:34ff auf eben diese (ursprüngliche) Lesart bezieht, entgegen dem Masoretischen Text!]
Hatte mir als Beispiel Genesis 6:5-8 herausgesucht, die unterschiedlichen Gottesnamen an dieser Stelle durch die Jahrhunderte vor den Ben Aschers - ausschlaggebend gewesen z.B. für die „Quellenhypothese“ … auch eine Art von misslungener „Exegese“! Leider fehlt mir noch eine Information dazu, habe aber hier eine diesbezügliche Frage gestellt:
[„Bibel gesucht: Luthers lateinischer Grundtext“] /t/bibel-gesucht-luthers-lateinischer-grundtext/7296756
…
Wir könnten die Sache aber auch kurz machen, hier abbrechen …?