Unterschied Primärliteratur und Sekundärliteratur

Hallo!
Anlässlich meiner Examensarbeit in Literaturwissenschaft stellt sich mir die Frage, worin genau der Unterschied zwischen Primärliteratur und Sekundärliteratur besteht. Vorab möchte ich erwähnen, dass mir die üblichen Lexikondefinitionen der Begriffe bekannt sind. Forschungsliteratur zählt ja im Allgemeinen zur Sekundärliteratur (oder gibt es da Ausnahmen?), doch wie verhält es sich z.B. bei philosophischen Schriften, etwa Søren Kierkegaards „Entweder-Oder“, Aristoteles’ „Über die Seele“, Edmund Husserls „Arbeit an den Phänomenen“ u.a.? Sind das nun Primärquellen oder Sekundärquellen? Und was ist überhaupt das Kriterium für die Unterscheidung? Ob man nun die Tradition eines Phänomens untersucht oder die Quellen über das Phänomen auswertet (welche ja auch zur Tradition gehören), wo liegt hier das differenzierende Kriterium?

Da ich in meiner Arbeit über 10 Seiten Quellenangaben unterschiedlichster Art habe, erscheint mir die Trennung zur besseren Übersicht sinnvoll - allerdings nur dann, wenn auch wirklich ein scharfes und nachvollziehbares Abgrenzungskriterium existiert. Vielleicht kann mir jemand in dieser Sache weiterhelfen. Darüber würde ich mich freuen. Vielen Dank vorab!

Hi

Forschungsliteratur zählt ja im
Allgemeinen zur Sekundärliteratur (oder gibt es da
Ausnahmen?), doch wie verhält es sich z.B. bei philosophischen
Schriften, etwa Søren Kierkegaards „Entweder-Oder“,
Aristoteles’ „Über die Seele“, Edmund Husserls „Arbeit an den
Phänomenen“ u.a.? Sind das nun Primärquellen oder
Sekundärquellen?

Die von dir genannten würde ich alle unter „Primärliteratur“ subsumkieren. Ein anderes Beispiel: Sigmund Freuds Werke sind alle Primärliteratur, die vielen tausend anderen, in denen Freud im Wesentlichen zitiert wird oder sich auf seine Psychoanalyse explizit bezogen (ohn wesentliche Abweichungen) würde ich hingegen als Sekundärliteratur bezeichnen. Die Originalität einer Idee, das Neue, scheint mir eine wesentliche Prädisposition zur Primärliteratur.

Und was ist überhaupt das Kriterium für die
Unterscheidung? Ob man nun die Tradition eines Phänomens
untersucht oder die Quellen über das Phänomen auswertet
(welche ja auch zur Tradition gehören), wo liegt hier das
differenzierende Kriterium?

Das wäre dann eher alles Sekundärliteratur, wenn es nicht explizit neue Forschungs- oder Denk-Ansätze bdeinhaltet. Doktorarbekiten oder Habilitationsschruften müssen so gesehen dann doch in gewisser Weise Primärliteratur sein/werden, denn die nerkennung einer solchen Arbeit hängt ja davon ab, ob sie originelle Gedanken und/oder Neues herausbringt.

Da ich in meiner Arbeit über 10 Seiten Quellenangaben
unterschiedlichster Art habe, erscheint mir die Trennung zur
besseren Übersicht sinnvoll - allerdings nur dann, wenn auch
wirklich ein scharfes und nachvollziehbares
Abgrenzungskriterium existiert.

Da tust du dir ja etwas an, was gar nicht notwendig ist und trotzdem schwierig und aufwendig. Wozu sollte das gut sein?
Gruß,
Branden