Unterschied Suppenhuhn und Hahn?

Hallo Meisterköche,

ich liebe Hühnersuppe - nun habe ich eine Dame getroffen, welche es bedauerte, dass man so selten an die weiblichen Tiere käme um diese als Suppe zu verarbeiten, die Supper wäre nämlich viel besser als jene aus Hähnen.

Gibt es da irgendeinen begründeten Zusammenhang was die Fleischstruktur die Inhaltsstoffe / Nährwerte etc. anbelangt?

Grüsse,
Alexandra

Hallo Alexandra,

ich liebe Hühnersuppe - nun habe ich eine Dame getroffen,
welche es bedauerte, dass man so selten an die weiblichen
Tiere käme um diese als Suppe zu verarbeiten, die Supper wäre
nämlich viel besser als jene aus Hähnen.

ganz ehrliche Antwort?
Ich frage mich, wo die Dame kauft.
Ist es nämlich die TK-Theke, wird sie bei „Suppenhuhn“ in der Regel eine Henne erwerben, die zum Eierlegen nicht mehr taugte und deshalb geschlachtet wurde.
(Hähnchen werden in Großfarmen gleich nach dem Schlupf aussortiert)

War es „der Bauer“, wird sie auch in aller Regel Hühner kriegen, statt Hähne. Hähne sind ziemlich streitlustige Biester, vor allem, wenn Damen in der Nähe sind. Darum hält der Normalbauer pro Hühnervolk höchstens einen Gockel. Noch ein Argument, dass ich nicht an „man kriegt so selten weibliches Suppenhühnerfleisch“ glaube.

Gibt es da irgendeinen begründeten Zusammenhang was die
Fleischstruktur die Inhaltsstoffe / Nährwerte etc. anbelangt?

je nun!
Artgerecht gehaltener Hahn rennt den ganzen Tag herum, muss ja sein Weibervolk schützen. Das macht feste Muskeln. Henne hat viel mehr Muße, außer sie gluckt, dann rennt „Sie“ genauso, um ihre Küken zu schützen.

Was die Dame möglicherweise meinte: Kapaun.
Ein Hahn, der keiner mehr ist, setzt Fleisch an.
Da man Kapaun aber in Deutschland nicht gewerbsmäßig „macht“, kann man solche Suppengrundlage auch nur selten kaufen.

viele Grüße
Geli

Gibt es da irgendeinen begründeten Zusammenhang was die Fleischstruktur die Inhaltsstoffe / Nährwerte etc. anbelangt?

Meines Wissens sind Hühner fetter als Hähnchen und Fett ist ein Geschmacksträger.

Hallo,

ein echtes Suppenhuhn ist kein Masthuhn.

Echte Suppenhühner sind etwa 12 Monate alt und übers Jahr langsam gewachsen. Ihr Fleisch ist fest und eignet sich nur zum Kochen, nicht als Brathuhn.
Das Gewicht liegt bei 1500 - 2500 g (je nach Rasse).
Das langsam gewachsene Muskelfleisch ist kräftig, bleibt saftig und schmeckt ausgezeichnet aromatisch nach Huhn.

Solche Hühner kannst du heute nur noch beim Bauern deines Vertrauens kaufen oder selber hochziehen. Manche Biobauern bieten sie an, ein Huhn kostet etwa 20 €.

Als Suppenhuhn angeboten werden meist Poularden.
Das können Hähne oder Hennen sein. Es handelt sich fast immer um Masthühner. Das Huhn ist nach etwa 12 Wochen schlachtreif, mit einem Gewicht von 2000 g.
Poularden werden durch Mastfütterung regelrecht „aufgepumpt“. Als Grillhuhn muß man es kräftig würzen, als Suppenhuhn ist es einfach fade. Eine Poularde fällt beim Kochen auch schon mal auseinander…
Das Fleisch ist weich und häufig trocken.

Da Masthähnchen noch schneller wachsen als Hennen (schlachtreif mit 8-10 Wochen) sind viele „Suppenhühner“ eigentlich Hähne.

Die Dame hat also recht.

Mein Tipp: kauf einmal ein echtes Suppenhuhn vom Biobauern und koch deine Hühnersuppe damit. Dann wirst du sofort verstehen, was die Dame gemeint hat…

Liebe Grüße, Yvisa

Moin, moin,

vielleicht solltest Du mal versuchen bei einem Bio-Bauern, der Eier von
eigenen Hühnern anbietet, ein ausgelegtes Huhn zu kaufen um davon Suppe
zu kochen. Das Fleisch kann man zwar meist nicht mehr essen, weil es so
dröge ist, aber die Suppe ist spitze.

Geschmackvolle Grüße
von Soeren

und Fett ist ein Geschmacksträger.

Endlich mal eine Aussage die was taugt.
Schönen Gruß
Claude

hallo, Du hast vollkommen Recht. Und Soeren von einem Posting drüber auch.

Ich kenne das auch meiner Kindheit (die leider ein halbes Jahrhundert zurückliegt) noch so: Ein Huhn, das zu nix sonst mehr getaugt hat („ausgelegt“, wie hier zu lesen ist) hat nur noch zu EINEM getaugt: Ab, in die Suppe. Das Fleisch war so hart und trocken, das man es eigentlich gar nicht mehr gebrauchen konnte.

Nur die gaaaanz armen Bauern (und ich bin oft, als Bub und Gehilfe der Mutter bei den Bauern rumgelaufen, eiersammelnderweise, für den Eierhändler) haben das „ausgekochte“ Huhn dann noch mal aufgebraten und in „brauner Soße“ serviert.

Und da gab es arme Bauern, 1950, 1955, 1960, ich sage Euch…

Gruß Antal

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