Unterschied wenn man auf Lehramt studiert?

Hallo,

ein Kumpel der Philosophie angefangen hat zu studieren meint er studiert auf Lehramt weil a.) es einfacher ist und weil b.) er danach unterrichten darf und eine sichere Stelle hat

Okey lassen wir das „weil es einfacher ist“. Verstehe das mit dem Unterrichten nicht bzw. wenn man Lehrer werden möchte MUSS man auf Lehramt studiert haben? Was ist wenn ich normal Informatik studiere (sei das jetzt das schwerere System Bach/Master oder das einfache Diplom), kann ich dann nicht als Lehrer arbeiten? Ich frage nur so, weil es blöd wäre, wenn man irgendwann nach dem Studium sagt „hej das war klasse und jetzt probiere ich das mal als Lehrer“

Was sind sonst die Unterschiede, wenn jemand auf Lehramt studiert? Darf er/sie nur Lehrer werden? Würden richtige Firmen solche Leute nicht nehmen?

Gruß

Also zuerst einmal kannst du deinen B.A. machen und dann am Ende der drei Semester festlegen, ob du Lehrer (M.Ed.)oder lieber in die Wissenschaft (Master of Arts, Master of Science). Das legst du erst nach deinem B.A. fest.

Mit einem Diplom,-soweit ich weiss (NRW) soll alles vereinheitlicht werden, d.h. Diplom soll/ist abgeschafft (werden)- kann man als Quereinsteiger in den Lehrerberuf einsteigen. Dabei kann es zu Verzögerungen kommen bzgl. der Anerkennung des 1.Staatsexamens. Es kann sein, das du einige Kurse nachholen musst, etc.

Moin,
es gibt durchaus auch Quereinsteiger die normales Diplom / Dr. rer. nat. haben und dann Lehrer geworden sind. Wenn du dir unsicher bist, ob du das mal machen möchtest, könntest du einige entsprechende Didaktik-Kurse belegen. Dann könntest du später Mathematik und Informatik unterrichten, da du bei Informatik naturgemäß sehr viel Mathematik hast. Evtl. musst du noch Schulpraktika machen, da kenn ich mich nicht aus. Trozdem sind richtige Wissenschaftler, insbesondere mit Berufserfahrung sehr begehrt an den Schulen. Denn, mal ehrlich, der durchschnittliche Lehrer hat nie was vom ‚richtigen Leben‘ mitbekommen. Grundschule, Abi, Studium, Untericht. Wie die Berufspraxis z.B. eines Physikers aussieht, kann er nicht beantworten.

Inhaltlich ist das Lehramtsstudium insofern unterschiedlich, dass du bei Lehramt 2 Fächer studierst. Somit bekommst du natürlich viel weniger von den Fächern mit, bzw. es bleibt oberflächlicher. Bei uns haben z.B. die Chemie Lehramtsstudenten viel weniger Praktika (also Laborarbeit) und nur 2 Kurse physikalische Chemie. Auch Dinge wie Spektroskopie fallen recht dürftig aus.

Moin Trollgo,

er studiert auf Lehramt weil a.) es einfacher ist und weil b.)
er danach unterrichten darf und eine sichere Stelle hat

Falsch, die Situation zur Einstellung ist situationsbedingt!

Aber nochmal, Bildung ist Ländersache! Also Bundesland = ?

Okey lassen wir das „weil es einfacher ist“. Verstehe das mit
dem Unterrichten nicht bzw. wenn man Lehrer werden möchte MUSS
man auf Lehramt studiert haben?

S.o., je nach Bedarf legen die Länder Sonderprogramme auf um Quereinsteiger „einzusammeln“. Das sind dann Leute die ihr Diplom/Dr. meist in einem Fach gemacht haben. Meist müssen sie dann die Qualifikation für ein zweites Fach nachweisen und Seminare besuchen, die die pädagogische Qualifizierung bringen sollen.

Was ist wenn ich normal
Informatik studiere (sei das jetzt das schwerere System
Bach/Master oder das einfache Diplom), kann ich dann nicht als
Lehrer arbeiten?

Na, das Bachelor/Master-System ist nur durch die Unerfahrenheit und chaotische Einführung schwierig. Das Diplom hat fachlich den höheren Wert!

Ich frage nur so, weil es blöd wäre, wenn man

irgendwann nach dem Studium sagt „hej das war klasse und jetzt
probiere ich das mal als Lehrer“

S.o. in Mangelfächern kann es klappen.

Was sind sonst die Unterschiede, wenn jemand auf Lehramt
studiert? Darf er/sie nur Lehrer werden? Würden richtige
Firmen solche Leute nicht nehmen?

Die Wirtschaft/Industrie ist sehr zurückhaltend Lehrer einzustellen.

Gruß Volker

Auch Moin,

Trozdem sind richtige Wissenschaftler, insbesondere mit
Berufserfahrung sehr begehrt an den Schulen. Denn, mal
ehrlich, der durchschnittliche Lehrer hat nie was vom
‚richtigen Leben‘ mitbekommen. Grundschule, Abi, Studium,
Untericht. Wie die Berufspraxis z.B. eines Physikers aussieht,
kann er nicht beantworten.

Dafür können viele hervorragende Wissenschaftler schlicht nicht erklären! Als Lehrer musst Du zwischen den Zeilen lesen um herauszufinden wo der Denkfehler ist um helfen zu können. Es reicht nicht „Das ist falsch!“.

Inhaltlich ist das Lehramtsstudium insofern unterschiedlich,
dass du bei Lehramt 2 Fächer studierst. Somit bekommst du
natürlich viel weniger von den Fächern mit, bzw. es bleibt
oberflächlicher. Bei uns haben z.B. die Chemie
Lehramtsstudenten viel weniger Praktika (also Laborarbeit) und
nur 2 Kurse physikalische Chemie. Auch Dinge wie Spektroskopie
fallen recht dürftig aus.

Ich habe sowohl das Diplom in Physik als auch das Zweite Staatsexamen als Lehrer (Physik, Mathe, Uni Kiel, 1984). Die Unterschiede waren vernachlässigbar zwischen den verschiedenen Schwerpunkten, aber das ist sicher von Uni zu Uni unterschiedlich.

Gruß Volker

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Moin erstmal,

(werden)- kann man als Quereinsteiger in den Lehrerberuf
einsteigen. Dabei kann es zu Verzögerungen kommen bzgl. der
Anerkennung des 1.Staatsexamens. Es kann sein, das du einige
Kurse nachholen musst, etc.

Dass man sicher als Quereinsteiger in den Lehrerberuf kommt ist falsch, es hängt vom Bedarf ab! S.o.

Gruß Volker

Hallo,
grundsätzlich kann man sagen, als Lehramtsstudent studiert man nicht so intensiv/tiefgründig wissenschaftlich die Fächer (z.B. Mathe oder Geschichte oder Biologie) wie der entsprechende Diplom- oder Bachelor/Master-Studiengang, dafür hat man zusätzliche Ausbildung in Didaktik, Psychologie usw. Für einen Lehrer geht es ja vorrangig darum, den Stoff (den er selbst ja sogar in der Schule bereits hatte) den Schülern gut zu vermitteln, während in Forschung und Wirtschaft mehr die Spezialkenntnisse der einzelnen Fachrichtungen gefragt sind.

Beatrix

stimmt so nicht
Hallo,

das ist nicht prinzipiell so. Da an jeder Uni der Lehramts-BA/MA-Studiengang anders aufgebaut ist, hast du nicht immer einen fachbezogenen Bachelor und dann einen lehramtsrelevanten Master. Kann hier die Uni Leipzig in die Wagschale werfen, wo sowohl im Bachelor als auch im Master alle Bereiche eines Lehramtsstudium (Fachwissenschaft A, Fachwissenschaft B, Fachdidaktik A, Fachdidaktik B, Erziehungswissenschaft) vertreten sind.

Gruß
Yvette

Dafür können viele hervorragende Wissenschaftler schlicht
nicht erklären! Als Lehrer musst Du zwischen den Zeilen lesen
um herauszufinden wo der Denkfehler ist um helfen zu können.
Es reicht nicht „Das ist falsch!“.

Das hat aber nicht zwangsläufig etwas mit dem Studium zu tun.

Ich habe sowohl das Diplom in Physik als auch das Zweite
Staatsexamen als Lehrer (Physik, Mathe, Uni Kiel, 1984).

Mag vielleicht daran liegen, dass das Physik- und Mathestudium generell nicht zu weit auseinander liegen. Da gibt es dann viele Überschneidungen. Wer Physik studiert hat kann auch Mathe (bis Abitur) lehren.
Aber wenn man Chemie und Biologie oder Chemie und Sozialwissenschaften studiert, fallen die Überschneidungen kleiner aus und man hat naturgemäß weniger ‚richtige Chemie‘.

Hallo Trollgo,

ich studiere zur Zeit Lehramt für Berufsbildende Schulen in Niedersachsen und kann nur aus meinen Erfahrungen sprechen… Da zur Zeit in Deutschland ein akuter Lehrermangel herrscht kann man auch als Quereinsteiger an einer Schule unterrichten. Dann allerdings nur im Angestelltenverhältnis - verbeamtet wirst du dann nicht.

Du hast allerdings die Möglichkeit mit den anderen Referendaren das Studienseminar zu besuchen und dort das Referendariat wie alle anderen auch zu machen. Als Quereinsteiger müsstest du jedoch länger als gewöhnlich das Seminar besuchen. Der Vorteil: Du kannst dann auch verbeamtet werden.

Ich weiß von ein paar ehemaligen Kommilitonen, die Lehramt studiert haben und in der freien Wirtschaft geblieben sind. Sie haben ohne weites einen Job in einem Unternehmen bekommen…

Ich hoffe dir weitergeholfen zu haben.
LG
C.