Unterschiede jüd. und isl. schächten

Hallo!

Kann mir vielleicht jemand den Unterschied von jüdischem und islamitischem Schächten erklären?

Ich lese irgendwie nur Gemeinsamkeiten. Schnitt mit dem Messer das sehr scharf sein muss durch die Kehle ( Luftröhre und Halsschlagadern), vollständiges ausbluten etc.

Mit freundlichen Grüssen,
KaTee

Hallo KaTee,

bei der jüdischen Schächtung muß der Schächter (Schochet) eine zweijährige Ausbildung durchlaufen haben, die sich auf handwerkliche und religiöse Aspekte bezieht. Die Schächtung ist ein religiöses Ritual. Deshalb werden auch Segenssprüche gesagt.

Muslime dürfen jüdisch geschächtetes Fleisch essen - umgekehrt jedoch nicht.

Zur Schächtung im Islam werden sicher muslimische Poster nach dem Opferfest noch etwas schreiben.

Viele Grüße

Iris

Also, bei den Juden handelt es sich um eine Anleitung wie man Tiere toetet, um sie dann zu essen. Wie gesagt wurde, wird dies von professionelen ausgefuehrt, dadurch wird die Qual der Tiere reduziert. Auch ist diese Toetungsweise nicht unumstritten unter Juden.

Bei den Moslems ist ebenfall eine Schlachtanleitung. Hinzu kommt ABER, dass das Halsabschneiden fuer die Moslems eben auch ein religioses Gebot ist. Also was fuer Christen Weihnachten und der Weihnachtsbaum, ist fuer Moslems das gestrige Fest:
http://fotogaleri.hurriyet.com.tr/GaleriDetay.aspx?c…
http://fotogaleri.hurriyet.com.tr/GaleriDetay.aspx?c…
http://webtv.hurriyet.com.tr/1/11278/0/1/sahibinden-…

Es wird daher von jedem Moslem, maennlich!, verlangt. Dadurch bemuehen sich Amateure, und die Tiere werden qualvoller als noetig geschlachtet. Bei Necla Kelek kannste dann die psychologischen Folgen von so einem Fest nachlesen.

Danke euch beiden schonmal für eure Antworten.

Heftig die links, vor allem der letzte.
Wenn ich bei youtube kosher meat eingebe finde ich allerdings auch recht schaurige Berichte.

Also ist als ein Unterschied zu nennen: Laien versus Fachkräfte sozusagen.
Dass die religiösen Zeremonien rund ums schächten je nach Religion anders sind ist natürlich klar.
Aber beim „technischen“ Vorgang des Schlachtens, gibt es da noch Unterschiede?

Liebe Grüsse,
Katee

Guten Abend!

Bei den Moslems ist ebenfall eine Schlachtanleitung. Hinzu
kommt ABER, dass das Halsabschneiden fuer die Moslems eben
auch ein religioses Gebot ist …
Es wird daher von jedem Moslem, maennlich!, verlangt.

Verstehe ich dich richtig, es ist für jeden männlichen Moslem eine religiöse Pflicht, höchstpersönlich ein Tier zu schlachten, d.h. die rituelle Schlachtung NICHT durch einen Profi durchführen zu lassen?

Oder was sonst wolltest du damit sagen?

E.T.

Guten Abend!

Bei den Moslems ist ebenfall eine Schlachtanleitung. Hinzu
kommt ABER, dass das Halsabschneiden fuer die Moslems eben
auch ein religioses Gebot ist …
Es wird daher von jedem Moslem, maennlich!, verlangt.

Verstehe ich dich richtig, es ist für jeden männlichen Moslem
eine religiöse Pflicht, höchstpersönlich ein Tier zu
schlachten, d.h. die rituelle Schlachtung NICHT durch einen
Profi durchführen zu lassen?

Oder was sonst wolltest du damit sagen?

es ist religioese pflicht ein tier persoenlich zu schlachten. profi oder nicht ist nicht festgelegt. ob ein anderer handanlegen kann ist disputabel. profi-teilhabe liegt aber ohnehin im promille bereich.

auf einer skala von 1-10, sind die lins 1 wenn es um NICHT-heftigsein geht.
technisch gibt es keinen unterschied. bei beiden faellen bleibt der nacken intakt, also die todesqualen werden verlaengert.

allerdings, die quantitat ist unterschiedlich. eine handvoll millionen juden vs. 1.5 milliarden moslems, da wird unterschiedlich oft „gequalt.“
und, der volkscharakter zahlt. der tierschutzgedanke ist bei Juden sehr verbreitet. schaechtung ohne betaeubung ist sehr kontrovers.

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Oder was sonst wolltest du damit sagen?

es ist religioese pflicht ein tier persoenlich zu schlachten.
profi oder nicht ist nicht festgelegt

Habs jetzt verstanden … es ist religiöse Pflicht, ein Tier als Opfer darzubringen.

ob ein anderer
handanlegen kann ist disputabel. profi-teilhabe liegt aber
ohnehin im promille bereich.

Die meisten Muslime hierzulande dürften mit einer simplen Geldspende in Höhe des Werts eines Schafs ihrer Pflicht nachkommen.

E.T.

Hallo,

wir feiern das Opferfest jedes Jahr. Allerdings habe ich noch nie gesehen, dass mein Bruder ein Tier geschlachet hat. Das könnte er gar nicht über sich bringen.

Das letzte Schaf, dass mein Vater persönlich ins Jenseits befördern wollte, starb dann Jahre später eines natürlichen Todes. Für unsere Verwandten war das Verschwendung, aber für uns entwickelte es sich zu einem ganz tollen Haustier.

Ob das Schlachten an sich Pflicht ist, weiß ich nicht. Sicher ist aber, dass es etwas an Bedürftige gespendet werden soll. Ich bevorzuge es, den Gegenwert eines Schafes für Kinder auszugeben. Man muß nur mit „spendenwilligen“ Augen gucken, dann findet man immer jemandem dem man eine große Freude machen kann. Von diesen ganzen Spendenorganisationen halte ich nichts.

LG

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Hallo,
einmal davon abgesehen, dass das Thema muslimische Opferschlachtung mit der Ausgangsfrage nur indirekt etwas zu tun hat - zur Versachlichung der Diskussion hier eine Webseite, die ausführlich über Kurban (das muslimische Schlachtopfer) informiert: http://www.muslimehelfen.org/wissen-tun/info-materia… - und die doch etwas pauschal geratenen Aussagen von songbird etwas zurecht rückt.

Zur Rechtslage in Deutschland: gemäß § 4a Abs.1 des Tierschutzgesetzes (TierSchG) ist Schächten (das Gesetz spricht hier konkret von „Schlachten ohne Betäubung“) in Deutschland grundsätzlich verboten. Gemäß Abs. 2 darf eine Ausnahmegenehmigung nur erteilt werden soweit es erforderlich ist, den Bedürfnissen von bestimmten Religionsgemeinschaften zu entsprechen, denen zwingende religiöse Vorschriften den Genuss von Fleisch nicht geschächteter Tiere untersagen.

Selbstverständlich werden solche Ausnahmegenehmigungen nur auf Antrag und nur ausgebildeten muslimischen Metzgern erteilt. Sicher kommt es vor, dass gegen das Gesetz verstoßen und ‚schwarz‘ geschlachtet wird, aber auch Nichtmuslime halten sich bekanntlich nicht alle an das Tierschutzgesetz. Dass das Schächten nur „im Promillebereich“ von Profis vorgenommen wird, mag vielleicht auf die Muslime weltweit zutreffen (ich halte die Aussage trotzdem für zweifelhaft) - in Deutschland jedenfalls ist es eher umgekehrt.

Nun ist es auch nicht so, dass die Erteilung von Ausnahmegenehmigungen nach § 4a II.2 TSchG eine häufige Praxis wäre. Die weitaus meisten Muslime in Deutschland sind nämlich der Ansicht, dass eine Elektroschock-Kurzzeitbetäubung des Tieres vor dem Schächten durchaus akzeptabel ist und orthodoxe Juden importieren idR koscheres Fleisch. Die Elektroschock-Kurzzeitbetäubung ist nicht-invasiv, d.h. sie selbst fügt dem Tier (anders als die gängige Bolzenschuss-Methode) keine Verletzungen oder sonstige dauerhafte Schäden zu aber schaltet zuverlässig das Schmerzempfinden aus. Nur wenige muslimische Gruppierungen und streng orthodoxe Juden sehen Fleisch aus Schächtungen unter Elektroschock-Kurzzeitbetäubung als nicht halal bzw. koscher an.

Abschließend noch meine persönliche Meinung zu dem Thema: es ist an der Zeit (insbesondere im Hinblick auf die Aufnahme des Tierschutzes als Staatsziel in das Grundgesetz 2002, Art. 20a GG), den erwähnten Ausnahmetatbestand des § 4a II.2 TSchG ersatzlos zu streichen - der ohnehin mit Europarecht (EU-Richtlinie 93/119/EG vom 22.12.1993) kollidiert. Eben dies hat auch die Bundestierärztekammer (BTK) wiederholt gefordert. Wer meint, kein Fleisch von schmerzfrei geschlachteten Tieren essen zu dürfen, soll in Gottes oder Allahs Namen halt Vegetarier werden. Ein solches Ergebnis einer Güterabwägung zwischen Tierschutz und Freiheit der Religionsausübung halte für durchaus zumutbar und gerechtfertigt.

Freundliche Grüße,
Ralf

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Oder was sonst wolltest du damit sagen?

es ist religioese pflicht ein tier persoenlich zu schlachten.
profi oder nicht ist nicht festgelegt

Habs jetzt verstanden … es ist religiöse Pflicht, ein Tier
als Opfer darzubringen.

ob ein anderer
handanlegen kann ist disputabel. profi-teilhabe liegt aber
ohnehin im promille bereich.

Die meisten Muslime hierzulande dürften mit einer simplen
Geldspende in Höhe des Werts eines Schafs ihrer Pflicht
nachkommen.

Das ist nett und begruessenswert. nur die fatwas zum thema (diyanet, al-azhar, etc.) sagen, dass man explizit ein tier schlachten muss. geldspenden sind keine alternative. d.h. allah akzeptiert nur blutige opfer. dieses thema ist ja kontrovers auch in moslemlaendern. viele zeitgenossen dort finden es barbarisch so was alljaehrlich zu tun. nur, die ulama sagt was anderes.

Guten Abend!

Das ist nett und begruessenswert. nur die fatwas zum thema
(diyanet, al-azhar, etc.) sagen, dass man explizit ein tier
schlachten muss. geldspenden sind keine alternative.

Geld spenden (z.B. in Deutschland) an eine Organisation, die für eine Schlachtung + Fleischverteilung an Bedürftige (z.B. in Bosnien) sammelt …

Da man das Opfertier danach sowieso verkonsumiert, sehe ich DIESBEZÜGLICH keine besondere Bedeutung des Opfers im Gegensatz zur „normalen“ Fleischfabrikation für den muslimischen Konsumenten.

E.T.

Das ist nett und begruessenswert. nur die fatwas zum thema
(diyanet, al-azhar, etc.) sagen, dass man explizit ein tier
schlachten muss.

Fatwas von wem fuer wen bitte?
Und, Sunniten oder Schiiten?

Bevor Du hier so vollmundig die Allgemeingueltigkeit von Fatwas propagierst solltest Du dich vielleicht mal etwas sachkundig machen.
Ein Anfang waere z.B. dies hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Fatwa
http://en.wikipedia.org/wiki/Fatwa
http://www.islaminstitut.de/Artikelanzeige.41+M5e24e…

geldspenden sind keine alternative. d.h.
allah akzeptiert nur blutige opfer. dieses thema ist ja
kontrovers auch in moslemlaendern. viele zeitgenossen dort
finden es barbarisch so was alljaehrlich zu tun. nur, die
ulama sagt was anderes.

Again, welche Ulema in welchem Land??
Sunnitisch? Schiitisch?

Viel Spass mit den Links

Sk

May the Force be with you.