Unterschiede zwischen Netzwerkklassen

Kann mir jemand möglichst einfach und nachvollziehbar die Unterschiede zwischen den einzelnen Netzwerkklassen erklären?
Schreibe dazu am Dienstag eine Klausur und hab gerade ein riesiges Brett vor dem Kopf.

Danke!

Der Begriff Netzklassen ist sehr vielgestaltig. Damit kann alles mögliche gemeint sein, oder auch gar nichts. Ich würde dich bitten, den Begriff etwas zu präzisieren.
Geht es hierbei um die Einteilung von Netztechnologien/-Topologien nin verschiedene Klassen?
Geht es um Dienstklassen, welche bei QoS unterschieden werden?
Geht es um die räumliche Ausdehnung/Struktur eines Netzes, womit man beispielsweise die Begriffe WAN, GAN, MAN usw. verbindet?

Ohje also es geht darum, dass wir immer IP-Adressen die passende subnetzmaske zuordnen mussten und diesen dann die netzwerkklassen zuweisen sollten. und dann war eine frage auf irgendeinem meiner arbeitsblätter, die ich gerade zur klausurvorbereitung durchacker, welche unterschiede es zwischen diesen netzwerkklassen gibt.
und ich hab keine ahnnung… :frowning:

Achso, die verschiedenen Netzklassen von A bis E bei IPv4.
Das ist an sich schnell erklärt. Man kann eine IP-Adresse ganz einfach einer Klasse zuordnen, wenn man das erste Oktett (z.B. 127…) binär betrachtet. Man zählt vom höchstwertigen Bit(128) ab bis man auf die erste 0 trifft.
0xxxxxxx ist Klasse A (1-127), die Standard-Subnetzmaske ist 255.0.0.0 oder 8
10xxxxxx ist Klasse B (128-191), Standard-SNM ist 255.255.0.0 oder 16
110xxxxx ist Klasse C (192-223), Standard-SNM ist 255.255.255.0 oder 24
Die Klassen D(1110xxxx, Subnetzmaske 255.255.255.x) und E(11110xx, Subnetzmaske 255.255.255.252) spielen in der Praxis kaum eine Rolle, sie werden fast ausschließlich zur Verbindung von Routern benutzt, da man dabei nur 2 Hostadressen braucht und so eine Menge IP-Adressen sparen kann, die dann z.B. für VLSM o.ä. genutzt werden können.
Die Subnetzmaske gibt an, wie viele Bit der Adresse Netzanteil und wie viele Hostanteil sind. Eine 1 bedeutet dabei Netzanteil. die kleinste Adresse eines Netzes ist immer die Netzadresse und höchste ist immer die Broadcastadresse.
Jeder der drei Klassen von A-C hat einen eigenen Bereich, der für die Nutzung in privaten Netzen vorgesehen ist. Diese Adressen werde in öffentlichen Netzen nicht geroutet. Bei Klasse A ist dies das Netz 10.0.0.0/8, bei Klasse B ist dies der Bereich von 172.16.0.0/16 bis 172.32.0.0/16 (16 Netzbereiche. Der private Klasse C-Bereich ist erheblich populärer. Er umfasst die Netze 192.168.0.0/24 - 192.168.255.0/24. Wichtig: Alleine anhand der Subnetzmaske kann man nicht erkennen, um welche Netzklasse es sich handelt, da sich die Subnetzmasken vollkommen willkürlich festlegen lassen.
Sehr wahrscheinlich musst du in deiner Prüfung auch angeben, wie die Subnetzmaske lauten muss, um eine bestimmte Anzahl an Hosts einzubinden. Ich bin dabei immer so vorgegangen, dass ich zwei Adressen(Broadcast und Netzadresse) dazugezählt habe und dann angfangen habe, die Zweierpotenzen (1,2,4,8,16) so lange aufzuaddieren, bis ich die Zahl getroffen oder überschritten hatte. Die Anzahl der Addiervorgänge entspricht dann der Anzahl der Nullen hinten in der Subnetzmaske.
z.B. einbinden von 90 Clients => 92 Netzadressen werden benötigt. => 1+2+4+8+16+32+64=127=> 7 Addiervorgänge => Netzmaske von 25 (255.255.255.128). Ein geignetes Netz dafür wäre das Klasse C-Netz mit der Adresse und Subnetzmaske 192.168.45.0/25. Die Hostadressen lauten von 192.168.45.1 - 192.168.45.126 (.127 ist dann der Broadcast).
Ich hoffe, ich habe dich nicht mit der teils unterschiedlichen Angabe der Subnetzmaske verwirrt. Wenn ich eine Maske als Dezimalzahl angebe oder mit einem Schrägstrich hinter einer Netz- oder IP-Adresse, so steht dies für die Anzahl der Einsen in der Makse. Dies ist möglich, da es keine „Null-Lücken“ innerhalb der Maske geben geben darf und die erste 1 immer am Anfang steht.
Hoffe, ich konnte dir erschöpfend Auskunft geben :wink:

wow, was für eine umfassende antwort, danke schonmal dafür!
Das heißt der Unterschied zwischen den einzelnen Klassen ist einfach der, dass man unterscheidet wie viele Adressen man braucht bzw vergeben will und dementsprechend die richtige Klasse aussucht?

Prinzipiell kann man und das ist technisch möglich, alle Adressen mit beliebigen Subnetzmasken ausstatten.
Wenn man sich aber an die Vorgaben hält kann man die Übersicht waren.
Man sucht sich im Prinzip immer eine Netzklasse nach seinen Anforderungen aus, bestimmt dann ggf. eine individuelle Netzmaske. Man könnte z.B. in einem Unternehmen ein Klasse B-Netz verwenden, was die Netzadresse 172.23.192.0/18 hat und dann anfangen, wiederum einzelnen Unternehmensbereichen eigene Teilnetze mit anderen Masken zuzuweisen, z.B. dem Einkauf die 172.23.200.0/24, aber das ist eine ganz andere Geschichte.
Wichtig ist vor allem die Unterscheidung zwischen privaten und öffentlichen Bereichen. Man kann durchaus in seinem privaten LAN auch öffentliche Adressen verwenden oder z.B. Adressen aus dem „Local Loopback“-Bereich (127.0.0.0/8). Allerdings gibt es dann beim Routing immense Probleme, wenn eine der IP-Adressen mal angesprochen werden soll. Diese würde dann zum „falschen“ Rechner führen oder im schlimmsten Fall jegliche Netzkommunikation zum Erliegen bringen.
Wünsche noch viel Erfolg bei der Prüfung.

Sorry, kann ich dir leider nicht beantworten - schau mal bei Wikipedia ==> http://de.wikipedia.org/wiki/Netzklasse

Servus,

eine etwas detailliertere Frage würde auch die Antwort erleichtern.

Lies zB diesen Artikel:

http://de.wikipedia.org/wiki/Netzklasse

Wenn Du daran dann etwas nicht verstehst, dann frag nochmal gezielt.

Viele Grüße!
Andy

Netzwerkklassen im IT-Bereich
Um die Hosts besser gruppieren zu können, werden Sie zu Netzen zusammengefügt. Die ersten Bits entscheiden zu welchem Netzwerk der Rechner gehört und die restlichen Bits geben an, welche Rechnernummer er in diesem Netz hat.

Netzwerkanteil Hostanteil
11011001 01011001 01000111 00101101
217 . 89 . 71 . 45

Abbildung 17.2: Netzwerkklassen

17.3.1.1 A bis E
Es wurden dann fünf Klassen (A bis E) von Netzwerken geschaffen. Diese unterscheiden sich in den ersten Bits, den sogenannten charakteristischen Bits.

17.3.1.1.1 A-Klasse
Adressen aus A-Klasse-Netzen beginnen immer mit dem Bit ``0’’. Für die Adressierung des Netzwerks stehen 8 Bit zur Verfügung und damit 24 Bit für die Adresse des Hosts. Da das erste Bit vorgegeben ist, bleiben für unterschiedliche Adressen 7 Bit über. Von den so nutzbaren 128 Adressen fallen die Netze 0.0.0.0 und 127.0.0.0 wegen besonderer Bedeutung weg. Es stehen also 126 A-Klasse-Netze mit 16.777.214 Adressen zur Verfügung. Stolze Besitzer eines Klasse-A-Netzwerks sind IBM (9.0.0.0), HP (16.0.0.0) und Apple (17.0.0.0).

17.3.1.1.2 B-Klasse
Alle Adressen aus einem B-Klasse-Netz beginnen immer mit der Bitfolge ``10’’. Für die Adressierung des Netzwerks stehen 16 Bit zur Verfügung, wobei zwei Bit wieder fest vorgegeben sind. Es stehen also Netze mit jeweils 65.536 Adressen zur Verfügung.

17.3.1.1.3 C-Klasse
Die Netze mit den wenigsten Rechner kommen aus dem C-Klasse-Netz. Die Bitfolge ``110’’ ist charakteristisch für ein C-Klasse-Netz. Für den Netzwerkanteil der Adressen sind 24 Bit adressiert. Für den Hostanteil bleiben daher nur 256 Adressen übrig. Allerdings gibt es auch C-Klasse-Netze.

17.3.1.1.4 D-Klasse
Das D-Klasse-Netz ist nicht für Rechnernetze gedacht sondern dient zur Ansprache von mehreren Geräten gleichtzeitig im Netz. Dies wird auch als multicast'' bezeichnet. Alle D-Klasse-Adressen beginnen mit der Bitfolge 1110’’.

17.3.1.1.5 E-Klasse
Auch das E-Klasse-Netz ist nicht für Netzwerke gedacht, sondern ist für zukünftige Verwendung und Experimente reserviert. Es umfaßt die restlichen Adressen (Bitfolge ``1111’’).

17.3.1.2 Beispiel
Gegeben ist die IP-Adresse 42.0.8.15. Als Binärzahl ausgedrückt lautet Sie 00101010 00000000 00001000 00001111. Das erste Bit ist 0'' und damit gehört die Adresse zu einem A-Klasse-Netz. Die Adresse 170.42.10.2 lautet in Binärform 10101010 00101010 00001010 00000010. Die ersten beiden Bits sind 10’’, damit handelt es sich eindeutig um ein B-Klasse-Netz.

Bei der Adresse 222.222.222.222, die in Binärform als 11011110 11011110 11011110 11011110 dargestellt wird, handelt es sich um ein C-Klasse-Netz, da die ersten drei Bits gleich ``110’’ sind.

17.3.1.3 Und noch mal zusammengefaßt
Sie müssen sich aber nicht unbedingt mit Binärzahlen rumschlagen um die Netzwerk-Klasse zu bestimmen. Entscheident sind nur die Bits des ersten Bytes. Daher können Sie auch schon an dem ersten Oktett erkennen, zu welcher Klasse ein Netz gehört.

Klasse Bits Binär Dezimal -
A 0 00000001 - 011111110 1 - 126
B 10 10000000 - 101111111 128 - 191
C 110 11000000 - 110111111 192 - 223
D 1110 11100000 - 111011111 224 - 239
E 1111 11110000 - 111111111 240 - 255

Hallo pandamaedchen,
für ein so großes Thema - beinhaltet IPv4 und IPv6 - ist die Zeit bis Dienstag einfach zu knapp, daher empfehle ich Dir für eine gute Zusammenfassung die wiki-Seiten

http://de.wikipedia.org/wiki/IPv4
http://de.wikipedia.org/wiki/IPv6.

Hoffe es hilft Dir, bereits erlerntes kurzfristig wieder in Deine Erinnerung zu bringen.