Hallo Stefan
dann geht es wohl darum, dass die klarinette einen triolenbasierten rhythmus hat, der in 4/4 komplizierter zu notieren gewesen wäre.
Inwiefern komplizierter? Er hätte ja dann theoretisch nur eine „3“ drüberschreiben müssen, wie Strauss das sonst immer macht in der Partitur. Oder geht es dabei um etwas anderes?
Es könnte ja theoretisch sein, dass innerhalb des 6/4 noch mal Triolen auftauchen, und das als Triole innerhalb der Triole zu notieren ist schon ein bisschen blöd zu lesen. Kommt aber auch vor. Jedenfalls hat gyuri beim Schreiben seiner Antwort nicht wissen können, welche Stelle du meinst, und konnte daher nur gewisse mögliche Fälle unterscheiden.
Hier nimmt sich das gegenseitig nichts. Allerdings finde ich die Stelle für einen Partiturleser so, wie sie ist, sehr angenehm zu lesen. Keinen Taktwechsel zu machen und dafür über jede Triole eine 3 zu schreiben, würde das Partiturbild nur unnötig unübersichtlich machen. Im Zusammenhang wäre der Rhythmus ja sogar ohne Taktwechselangabe eindeutig.
Ganz anders sieht es für die Notation in der Klarinettenstimme aus. Für den Spieler ist eine Triole ohne Taktwechsel viel klarer, da man nicht darüber nachdenken muss, ob Viertel gleich Viertel oder Schlag gleich Schlag. Alternativ könnte man auch den Taktwechsel notieren, dann aber muss eine Angabe wie z. B. „Schlag gleich Schlag“ dazu. Aus der Stimme allein sieht man ja nicht, was in den anderen Instrumenten passiert.
Was aber tatsächlich in der Stimme steht, weiss man nie so genau, wenn man nur die Partitur vor sich hat. Prinzipiell sollte es identisch sein (und ist es im Computerzeitalter auch inklusive aller Fehler), aber vor hundert Jahren kann es schon sein, dass beim Notenstechen oder beim Korrekturlesen jemand angeregt hat, das anders zu notieren.
Und über die Sinnhaftigkeit der einen oder anderen Notationsweise kann man lange und ergebnislos diskutieren.
LG
dodeka