Also, ein ehemaliger Mieter aus dem Haus, wo ich schon ewig zur Miete wohne ist mir in der Stadt über den Weg gelaufen.
Wir haben uns ein bisschen unterhalten, wie es hier so früher im Haus war und wer noch alles da wohnt.
Im Gespräch stellte sich heraus, dass er es eher witzig fand, während ich den Zustand „früher“ als eine Katastrophe wahrgenommen habe.
Ok, ich habe ein paar Jahre in einer Gruppe für Psychisch Kranke gelebt, weil ich mein Leben nicht auf die Reihe bekommen habe.
Ich war froh, dass ich dann hier die Wohnung bekommen habe. Kurz.
In der 2. Nacht ging es los, dass sich Leute so laut angeschrieen haben, dass man denken könnte die Nutzen eine Megaphone oder stehen neben einem.
Andere haben Drogen genommen oder andere Bewohner mit einer Waffe bedroht.
Ausser den Alkis habe ich nicht mehr viel mitbekommen.
Ich habe auch 3 Jahre lang nichts gesagt, dass die immer so schreien, denn ich war froh, dass ich meine eigene Bude hatte und ich hatte auch meine eigenen Probleme.
Was mich heute so verwundert hat, dass der Mann das alles so locker sieht.
Ich habe damals auch gedacht: Vom Betreuten wohnen in eine Wohnung? Ich hatte mich abgefunden, dass es für kranke Leute halt keine normalen ruhigen Wohnungen gibt.
Naja, was stimmt mir mir nicht? Waren meine Eltern zu behutsam und zu beschützend, dass wir Kinder so empfindlich sind?
Was stimmt mit mir oder dem Mann nicht, wenn man diese Zustände im Haus hat und das lustig findet?
Das ist doch nicht normal.
Mittlerweile ist es weitestgehend normal, wenn auch nicht optimal. Aber so schlimm wie beim Einzug ist es bei weitem nicht mehr.
Ich kann mich also eigentlich nur über 1. Welt Probleme beklagen, wenn ich ehrlich bin.