Untersparrenklemmfilz - Warum keine Folie nötig?

Hallo,

es ist doch im Allgemeinen möglich unter ein mit Zwischensparrenklemmfilz gedämmten Dach noch ein Untersparrenklemmfilz zwischen der Dachlattung anzubringen. Ich habe schonmal gehört, daß die Folie maximal ein Drittel im Dämmpaket liegen darf, damit kein Tauwasser austritt.
Aber wenn ich mit dem Tauwasser, bei einer geradlinien Betrachtung durchs Schrägdach, laut dem Hersteller Isover keine Probleme bekomme, wie sieht´s aber dann seitlich aus? Ich habe die Klimamembran wie vom Hersteller verlangt an beiden Giebelwänden luftdicht angebracht. Wenn ich nun aber den waagerechten Weg der Diffusion vom Innenraum nach draußen über die Giebelwände betrachte, so hätte ich z.B. 24mm Untersparrenklemmefilz, die nicht von der Innenseite durch eine Klimamembran geschützt wären, weil diese entlang der Giebelwand luftdicht angeschlossen ist. Eine zusätzliche Folienabdeckung des Untersparrenklemmfilzes zur Giebelwand kann ich aber auf den Zeichnungen von isover nicht erkennen.

Hintergrund meiner Frage ist folgendes :

Ich habe in einer zum restlichen Haus vorstehenden Kammer mit Schrägdach je Außenseite eine Vorsatzschale angebracht. Da links der Sparren mittig bei 15 cm war, konnte ich die Folie für die Vorsatzschale bei 10 cm an der Deckenfolie anschließen und hatte immer noch ausreichend Platz zum Festmachen meiner Unterlattung für´s Rigips. Rechts aber, war der Sparren preß an der Wand, so daß ich dort meine Lattung bis zur Außenwand durchgehen lassen mußte. Also habe ich die Folie für die Vorsatzschale fluchtig unter den ausgerichteten Dachlatten für´s Rigips mit einer Anpreßlatte angebracht. Jetzt sind natürlich links die Zwischenräume zwischen der Unterlattung mit 10cm zur Außenwand gedämmt. Rechts allerdings habe ich lediglich die Folienschlaufe zur Außenwand, weil die Vorsatzschalendämmung erst darunter anfängt. Theoretisch habe ich hier das Thema der Untersparrendämmung, wobei ich auch mal 4 cm habe, je nach dem wie weit ich die Dachlatten habe ausrichten müssen. Aber was würde mit dem Dämmfilz passieren, ohne Folie auf der Innenseite, wie es ja Isover auch zeichnet? Weil im Prinzip hätte man doch normalerweise nie eine Zusatzdämmung zwischen der Flucht „Untersparrenklemmfilz“ und „Außenwand“.

Bin um jeden Tip dankbar.

Thorsten

Hallo,

es ist doch im Allgemeinen möglich unter ein mit
Zwischensparrenklemmfilz gedämmten Dach noch ein
Untersparrenklemmfilz zwischen der Dachlattung anzubringen.
Ich habe schonmal gehört, daß die Folie maximal ein Drittel im
Dämmpaket liegen darf, damit kein Tauwasser austritt.

Dies müsste man berechnen. Dämmstärken und Wärmeleitfähigkeiten der beiden Dämmstoffe berücksichtigen.

Aber wenn ich mit dem Tauwasser, bei einer geradlinien
Betrachtung durchs Schrägdach, laut dem Hersteller Isover
keine Probleme bekomme,

incl. deiner zusätzlichen Dämmung unterhalb einer Folie? Seltsame Aussage.

Dem weiteren konnte ich leider nicht folgen, hier wären eine Skizze und am besten die direkte Anfrage bei einem der Systemhersteller ratsam. Wobei die Aussichten auf eine konkrete Unterstützung relativ schlecht für den Privatmann stehen.

Gruß
Der Franke

Hallo Franke,

ich erinnere mich, daß wir schonmal Kontakt hatten.
Also ich habe dann nach meinem Eintrag hier noch etwas gegooglet und herausgefunden, daß es eine DIN Berechnung gibt, die aussagt, daß der Wärmedurchgangswiderstand der Bauteilschichten unterhalb der erforderlichen diffusionshemmenden Schicht höchstens 20% des Gesamtdurchlaßwiderstandes sein darf.
Aufgrund dieser Berechnung wäre ich bei einer Untersparrendämmung von 5cm über meinem Wert und müßte eine zusätzliche Folie einziehen. Da ich aber meine Grundlatten für´s Rigips fachmännisch ausgerichtet habe, habe ich selbst bei der dünneren 24mm Version an den meisten Stellen noch mehr Platz, so daß ich 30 oder sogar 40 mm einbringen könnte.
Ich rief dann doch mal die Hotline von Isover an und die sagten mir, daß ich bei der Benutzung ihrer Dampfsperren den Wert bis zu einem Drittel erhöhen kann. Also das wäre mal geklärt.

Das andere was mich beunruhigt hatte und worauf ich von Isover eher eine unzufriedenstellende Antwort bekam, ist folgendes:
Wenn ich doch geradewegs durch mein Dach durchschaue, dann habe ich da die Untersparrendämmung, gefolgt von der Folie, der Zwischensparrendämmung, der Unterdeckbahn und den Ziegeln. Wenn ich mir den Weg der Diffusion aber Schräg aus dem Dach an der Giebelwand vorstelle, dann habe ich dort ebenfalls die Untersparrendämmung und die Folie, aber hinter der Folie keine Zwischensparrendämmung (bei schräger Betrachtung). Da aber der Untersparrenfilz eine Vordämmung benötigt, würde doch in dem Fall Tauwasser austreten. Die Zeichnungen online von Isover sind auch so aufgebaut, daß ich mich frage was mit seitlich auftretender Diffusion ist. Theoretisch müßte ich doch die Untersparrendämmung an den Giebelwänden ebenfalls mit einer nur in der Höhe der Untersparrendämmung ausgebildeten Vorsatzschale schützen.
Isover gab mir darauf folgende Antwort :

Das macht nichts, denn meistens sind die Häuser heutzutage sowieso mit einem Wärmeverbundsystem versehen, also sind die Mauersteine auch schon geschützt und dann ist der Temperaturunterschied auch nicht mehr so groß. Oder die Seiten werden erst gar nicht so kalt, weil das Nachbarhaus dransteht.

In meinem Fall trifft aber beides nicht zu, weil unsere Häuserreihe immer in der Tiefe versetzt ist. Mal sehen was ich mache.

Das Dritte Problem resultierte quasi aus der Frage der Dicke der Untersparrendämmung und der ungeschützten Montage an den Seiten der Giebelwände. Das hatte ich vielleicht nicht so ausführlich erklärt.
Ich hatte links in einer Abstellkammer, die allerdings immer viel Kaltluft ins benachbarte Schlafzimmer transportierte, eine Vorsatzschale gestellt. Nach der Zwischensparrendämmung und der Dampfbremse, richtete ich zunächst die Unterlattung für das Rigips aus. Auf der linken Seite war der erste Sparren ca. 12 cm von der Giebelwand weg, weshalb ich die senkrechte Folie für die Vorsatzschale auch an der Deckenfolien mit festmachen konnte. Ich hatte zwar zuvor die Dachlatten auf Raumbreite montiert, hab sie aber dann um diese 12 cm gekürzt. Auf grund dieser Möglichkeit, konnte ich die Vorsatzschale auch wirklich in kompletter Höhe bis hin zur Deckenfolie dämmen.
Auf der rechten Seite allerdings grenzte der letzte Sparren an die dortige Außenwand an, weshalb ich ja überhaupt erst die Rigipslattung vor der Wanddämmung machen mußte, weil ich sonst die Lattung dort nicht mehr festbekommen würde. Das verhinderte natürlich auch, daß ich dort die senkrechte Folie an die Deckenfolie anschließen konnte. Ich hab sie also direkt unter dem Lattenniveau an der Außenwand luftdicht angeschlossen. Nur ist es ja jetzt so, daß ich in der Höhe der ausgerichteten Dachlatten zur Außenwand keine Dämmung habe, weil sich die Folien eben nicht 10cm von der Wand weg verbinden ließen.
Das heißt, daß dort weiterhin kalt hineinkommen würde, bis auf das was eben noch das Rigips abhält.
Das war die Problematik worüber ich auf die Sorge der seitlichen bzw. leicht schrägen Diffusion gekommen war.

Ich hoffe das war jetzt verständlicher.

Thorsten