Unverhohlener Nationalismus der Großen

Wenn ich in den Zeitungen von der Forderung nach
Superkommissaren in der EU höre, dann treibt es mir wirklich
die Zornesröte ins Gesicht.

Och Gottchen :smile:

Na, ob ich mir von einem Österreicher sagen lassen muss, in einem Land mit „nationalistischen Bestrebungen“ zu leben? Ausgerechnet Österreicher…!?

Mir treibt es auch die Zornestöte ins Gesicht, wenn ich sehe, dass bei der Wahl zum EU-Parlament die Stimme eines österreichischen Bürgers mehr zählt als die eines deutschen, plumpe Mathematik, man will „große Mehrheiten“ der großen Länder vermeiden, als würden die Länder immer geschlossen abstimmen und dann den kleinen Ländern das Leben schwer machen.

Levay

Servus Levay

Na, ob ich mir von einem Österreicher sagen lassen muss, in
einem Land mit „nationalistischen Bestrebungen“ zu leben?
Ausgerechnet Österreicher…!?

Dafür, dass die Mehrheit in Österreich eine andere politische Richtung vorzieht wie ich, kann ich ja nichts. Und du willst ja sicher nicht alle Österreicher in einen Topf werfen, oder? Meine Kritik war ja auch gegen die Regierungen der (großen) Staaten gerichtet und nicht zB gegen jeden einzelnen deutschen oder französischen Staatsbürger.
Außerdem: Selbst die bestimmende jetztige Regierungspartei (ÖVP) ist in ihrer Ausrichtung durchaus Pro-Europäisch und nicht nationalistisch. (Über die FPÖ will ich das nun zwar nicht behaupten, dafür hat dieser Kasperlverein 1. in der Regierung eh nichts mehr zu sagen und 2. fast alle Wechselwähler verloren und somit keine 10% der Österreicher mehr hinter sich)
BTW: Der deutschen NPD werden bei den Landtagswahlen immerhin 9% zugetraut(ich glaub das sind mehr als die FPÖ hierzulande noch an Stimmen aufbringt), deswegen sag ich auch nicht die Deutschen sind alle Rechtsextrem.

Ich glaube übrigens dass ein nationalistisches kleines Land trotzdem europäischer handelt als die meisten großen Staaten. Man Vergleiche nur die letzten 2 Ratspräsidentschaften: Italien vs. Irland. Italien hat die Verfassungsverhandlungen glorios in den Sand gesetzt. Sodass keiner mehr wirklich an eine Realisierung in naher Zukunft glaubte. Und Irland hat es innerhalb seiner Präsidentschaft doch noch fertig gebracht. Einfach weil ein kleines Land mehr ein Vermittler sein muss, da es im Gegensatz zu großen mit dem eigenen Gewicht sowieso nicht viel „durchdrücken“ kann.

Mir treibt es auch die Zornestöte ins Gesicht, wenn ich sehe,
dass bei der Wahl zum EU-Parlament die Stimme eines
österreichischen Bürgers mehr zählt als die eines deutschen,
plumpe Mathematik, man will „große Mehrheiten“ der großen
Länder vermeiden, als würden die Länder immer geschlossen
abstimmen und dann den kleinen Ländern das Leben schwer
machen.

Stimmt das ist demokratisch gesehen ungerecht. Ich hätte auch einen Vorschlag, dieses Problem aus der Welt zu schaffen:

Ich bin dafür, dass im EP jede Stimme jedes EU-Bürgers gleich viel zählt. (sozusagen die Bürgerkammer)
Dafür müsste man beim Ministerrat lediglich alle Eu-Mitgliedsstaaten gleichstellen. Dh dass in der „Staatenkammer“ jeder Staat gleich viel zählt. So wie es in den USA der Fall ist. (Das würde auch diese unsinnig komplizierten Abstimmungsmechanismen die laut EU-Verfassung kommen sollen überflüssig machen)
Beide Kammern sollten gleichberichtigt die Legislative bilden. Das wäre dann wirklich demokratisch.

Was hältst du bzw. was halten andere von diesem Vorschlag?

MFG
Chris