Unweigerlich oder unwillkürlich in den Sinn?

Hallo,

heißt es korrekt „Es kam mir unwillkürlich in den Sinn.“ oder „Es kam mir unweigerlich in den Sinn.“?

Gruß, Jost

Hi,

heißt es korrekt „Es kam mir unwillkürlich in den Sinn.“ oder
„Es kam mir unweigerlich in den Sinn.“?

also „unwillkürlich“ heißt ja soviel wie „bewusst“, „mit Absicht“, … und ist inhaltlich hier das Gegenteil von unweigerlich was ich eben nicht selbst steuern kann.
So gesehen passt die Frage nicht ganz :smile:

Ich würde den zweiten Satz nehmen.

Gute Nacht,
J~

also „unwillkürlich“ heißt ja soviel wie „bewusst“, „mit
Absicht“

mein sprachgefühl sagt was anderes.

unwillkürlich heißt das gegenteil: automatisch, nicht dem willen unterworfen. wenn ich einen finger hebe, dann ist das willkürlich, aber die herzschlagfrequenz ist unwillkürlich, denn die kann ich nicht bewußt steuern.

„willkürlich“ wird anscheinend oft mit „zufällig“ verwechselt: „die auswahl erfolgte willkürlich“, d.h. rein nach dem willen des auswählenden und ohne objektive gründe.

im satz würde ich „unweigerlich“ sagen. „etwas kommt mir in den sinn“ ist ja per definition bereits unwilllkürlich geschehen.

gruß
datafox

Re^2: Widerspruch :smile:
Moin Jame~,

also „unwillkürlich“ heißt ja soviel wie „bewusst“, „mit
Absicht“, … und ist inhaltlich hier das Gegenteil von
unweigerlich was ich eben nicht selbst steuern kann.

Sorry, aber es ist genau umgekehrt: „willkürlich“ bedeutet „bewusst“ und „mit Absicht“, und „unwillkürlich“ ist das Gegenteil - unbewusst, absichtlos.

Zu überprüfen u.a. hier: http://www.phil.uni-erlangen.de/~p2gerlw/ressourc/le…;

Zitat aus dem Wahrig:

" 'un|will|kür|lich ohne Willen, ohne Absicht, unbewusst, wie von selbst; eine unwillkürliche Bewegung; unwillkürlicher Harnabfluss; unwillkürliches Nervensystem Lebensnervensystem; sich unwillkürlich umdrehen; ich tat es ganz unwillkürlich"

Nachtgruß
Susanne

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Nicht doch James!

also „unwillkürlich“ heißt ja soviel wie „bewusst“, „mit
Absicht“,

„Unwillkürlich“ heißt, dass etwas ohne meinen Willen, ohne meine Absicht, ohne mein Zutun geschieht, also automatisch, reflexhaft, so wie eine Hand unwillkürlich vor einer heißen Herdplatte wegzuckt.

und ist inhaltlich hier das Gegenteil von unweigerlich, was ich eben nicht selbst steuern kann.

Unweigerlich meint, dass man nichts gegen einen Vorgang tun kann, selbst wenn man es wollte. So wie man unweigerlich nass wird, wenn man ins Wasser fällt. Oder unweigerlich von mir zurecht gewiesen wird, wenn man hier Falschen behauptet.

Ich sehe also keinen Gegensatz zwischen diesen Wörtern, sondern sie bezeichnen jeweils andere Aspekte.

Da mir eine Gedanke nur ohne mein Zutun plötzlich in den Sinn kommen kann, als von mir nicht bewusst beeinflusste Assoziation, und eine Weigerung dagegen recht erfolglos wäre, kommt nur die Formulierung:

„Das kam mir unwillkürlich in den Sinn!“

in Frage.

Gruß Fritz

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Hallo,

unwillkürlich heißt unbewusst, nicht willentlich.

Unweigerlich heißt hingegen so viel wie zwangsläufig, unvermeidlich.

Der Duden beschreibt unweigerlich folgendermaßen: sich folgerichtig aus etw. ergebend u. deshalb unvermeidlich: eine Frage, die u. kommen muss

Liebe Grüße
Florian

Hallo Fritz!

Unweigerlich meint, dass man nichts gegen einen Vorgang tun
kann, selbst wenn man es wollte. So wie man unweigerlich nass
wird, wenn man ins Wasser fällt. Oder unweigerlich von mir
zurecht gewiesen wird, wenn man hier Falschen behauptet.

Ebenso unweigerlich erzeugt eine solche Aussage bei mir auch ein Schmunzeln, wenn da ‚Falschen‘ anstatt ‚Falsches‘ steht! (s und n liegen ca. 9 cm Luftlinie auf der Tastatur auseinander!!)
((:wink:)))

Gruß Alexander.

Hallo, Alexander!

Manno! Das ärgert mich jetzt aber nicht wenig!

Für diesen Artikel hat man mir das 3200. * gegeben.
Ob ich das jetzt zurückgeben muss?

Fritz

Manno! Das ärgert mich jetzt aber nicht wenig!

Für diesen Artikel hat man mir das 3200. * gegeben.
Ob ich das jetzt zurückgeben muss?

Hallo Fritz,
aber nein, nicht doch!
Ganz im Gegenteil. Der Stern belegt, dass Du als Mensch giltst, da Du auch irren und Fehler machen kannst! Das beruhigt mich und Dich sollte es freuen. (:wink:))
Nette Grüße, Alexander

Na, ihr seid ja lustig :smile:
Nabend :wink:

ihr Verwaltungsleute und Lehrer habt mich eines Besseren belehrt. Ich beuge mich eurem Fachwissen *g*.

Meine Logikkette war so:

willkür: jemand sucht mich willkürlich aus, es gibt keinen wirklichen Grund warum grade ich den Garten umgraben muss.

Vorsilbe „un“ negiert ein Wort (Beispiel: „Untiefe“ = flasches Wasser, unmöglich usw)

unwillkürlich: es GIBT einen Grund warum das und das geschieht, es geschieht bewusst.

Aber spätestens seit der „Abschaffung“ der NDR hätte ich wissen müssen, dass Deutschkenner keine Logiker sind :wink:

Viele Schmunzelgrüße,
J~

Hallo Jame-

willkür: jemand sucht mich willkürlich aus, es gibt keinen
wirklichen Grund warum grade ich den Garten umgraben muss.

Nein, Dein Befehlshaber hat Dich zum Umgraben eingeteilt, weil er das aus Gründen für richtig hält, die Du nicht wissen mußt und die Dir vielleicht nicht gefallen würden, wüßtest Du sie denn; vielleicht hat er Dich ausgewürfelt.

unwillkürlich: es GIBT einen Grund warum das und das
geschieht, es geschieht bewusst.

Nein, unwillkürlich macht man etwas, weil man keine Wahlfreiheit hat, weil der „Wille“ keine Rolle spielt, weil es keine „Kür“ ist. Unwillkürliche Tätigkeiten sind oft unbewußt und instinktiv.

Mit herzlichem Gruß,

Wolfgang Berger

Danke!
Danke an alle für Eure Antworten. Das hat mir weitergeholfen. Ich werde „unweigerlich“ nehmen.

Gruß, Jost