Servus
Ja, mit Wörtern können wir gut
Angedacht wurde vieles, aber das Hauptproblem scheint zu sein, dass man es typisch österreichisch mit den Vorgaben/Gesetzen nicht so genau nahm, wenn es eine praktischere Alternative gab.
Die meisten Vorwürfe der FPÖ sind lächerlich, wie zB das Vorsortieren der Briefe nach gültig und ungültig. Andere sind durchaus ernst zu nehmen, falls sie denn auch stimmen. Fatal ist natürlich, dass in jedem einzelnen Bezirk die Wahlkommission unterschrieb, dass alles rechtens ablief. Da es jetzt von Seiten der FPÖ so viele eidestattliche Erklärungen gibt, die etwas ganz anderes behaupten, wird es vermutlich ein gerichtliches Nachspiel (§ 311 StGB) geben.
Was die Reformen betrifft, tut sich wenig. Der Leiter der Wahlbehörde (Robert Stein) ist (noch) der Meinung, dass es keine Probleme gäbe, wenn mansich an die Gesetze hielte. Eine Auszählung am Sonntag wäre logistisch nicht möglich, da man da ja auch erst nach Wahlschluss anfangen könnte und dann würden die Beisitzer bis tief in die Nacht sitzen. Und da die ja schon um 6 Uhr anfangen, bräuchte man zwei Teams, also doppelt so viele Leute. Und schon jetzt glänzen FPÖ und Grüne Beisitzer mit ihrer Abwesenheit…
Die Bezirke sagen aber auch, dass sie selbst am Montag kaum fertig werden, wenn sie erst um 9 Uhr beginnen dürfen. Sie behelfen sich eben damit, dass man schon vorher die ungültigen Briefe aussortiert, die gültigen öffnet und zum Teil schon das Stimmkuvert entfernt. Rechtlich nicht einwandfrei, zwangsläufig aber sicher keine Manipulation. Und dass es bei den hunderten Wahlbezirken zu (menschlichen) Fehlern kommen kann, sollte auch keine allzugroße Überraschung sein.
Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie der VfGH entscheiden wird. 90 vorgeladene Zeugen sind schon eine Ansage und vielleicht wird es ja doch was mit einer (imho überfälligen) Wahlrechtsreform.
Lg,
Penegrin