Mein Windows 7 meldet bei jedem Herunterfahren „Schalten Sie den Computer nicht aus, Update 1 von 1 wird installiert“. Soweit ich weiß, gibt es keine Updates von Win 7 mehr. In der Systemsteuerung unter „Updateverlauf“ werden ab März - Juli 2019 bis ca. 35 fehlgeschlagene Updates angezeigt, in Juli folgen einige erfolgreiche Updaten, dann bis heute weit über 100 fehlgeschlagene, zwischendurch mal hier und da erfolgreiche.
Ich habe die automatische Updateinstallation abgeschaltet, d.h. es wird überhaupt nicht mehr nach Updates gesucht. Die Meldung beim Herunterfahren bleibt jetzt aus.
Frage: war das Ausschalten der richtige Schritt oder habe ich mir da irgendwas vermasselt?
Gruß
Pauli
Jetzt nicht mehr. Im
natürlich schon noch.
Wenn dir deine Sicherheit komplett egal ist, war das der richtige Schritt.
Ansonsten gibt es genau einen richtigen Schritt: ein (kostenloses) Upgrade auf Win10.
nein, meine Sicherheit ist mir natürlich nicht egal, dafür habe ich ein Internet-Security-Programm, welches mich (hoffentlich) vor Angriffen oder sonstigen Schweinereien schützt.
Wie ist das mit dem kostenlosen Upgrade? Als Win 10 neu war, gab es eine begrenzte Zeit, wo das kostenlos war, ist das noch immer so? Kann ich das Upgrade von Win 7 aus starten? Zur Vorsicht ziehe ich mir natürlich vorher noch ein Image des Systemlaufwerks!
Hi,
ja, Windows 10 kannst du noch immer mit dem Windows 7 Key aktivieren. Das hat Microsoft nie geändert.
Grüße
Frank K.
Hallo Frank,
wie geht das mit dem Windows 7 Key? Win 7 war auf dem Laptop drauf, als ich ihn kaufte, ich brauchte keinen Aktivierungsschlüssel oder ähnliches.
Gruß
Pauli
…schützt dich vor gar nichts.
Warum Virenscanner böse sind
Du denkst bestimmt „Ich gebe jedes Jahr soviel Geld für Sicherheitssoftware aus, also bin ich bestimmt super geschützt.“ So funktioniert es nicht. Derlei „Sicherheitssoftware“ hat im besten Fall eine Wirkung bei allem, was sich ausschließlich lokal bei dir abspielt. Sie schützt nicht vor Datendiebstahl durch Hakerangriffe bei Adobe, Dropbox, Kickstarter oder sonstwem.
Aber selbst der lokale Schutz durch Virenscanner ist extrem begrenzt, denn die Virensignaturen hängen den eigentlichen Bedrohungen immer hinterher. Also bist du in den ersten Stunden einer Bedrohung durch deinen Virenschutz überhaupt nicht ein bisschen geschützt. Im Gegenteil sind Virenscanner selbst Einfallstor für Schädlinge. Der Grund liegt darin, dass Virenscanner tief ins System eingreifen, um sämtliche Datei- und Netzwerkzugriffe über den Scanner umzuleiten. Sämtlicher Dreck kommt also - prinzipbedingt - an einer Software vorbei, die höchste Rechte auf dem betroffenen System hat. Es lohnt sich also durchaus, das als Angriffsvektor auszunutzen.
Glaubst du nicht? Hier mal ein paar Lücken in Antivirenscannern der näheren Vergangenheit, die als Einfallstor für Schädlinge verwendet werden konnten:
- Die Malware Protection Engine von Microsoft weist eine Schwachstelle auf, über die Angreifer Schadcode auf Computer schieben könnten
- remote code execution in F-Secure Windows endpoint protection products
- kritische Lücke in Windows Defender & Co
- Bitdefender: Remote Stack Buffer Overflow via 7z PPMD (Ergänzung: Betrifft automatisches Auspacken von Archiven)
- Avast Antivirus: Remote Stack Buffer Overflow with Magic Numbers
- Sicherheitslücken in ClamAV: Angreifer können Rechner lahmlegen
- Mac-AV-Software ermöglichte Einschleusen von Schadcode
- Symantecs AV-Software verwundbar durch löchrigen Norton Download Manager
- viele Virenjäger für Android weisen selbst eklatante Sicherheitsmängel auf
- Kaspersky: Scanner wird zum Gehilfen der Malware
- Werden die Wächter selber angegriffen, haben sie dem oft wenig entgegenzusetzen
- Microsoft blockt Updates bei Norton/Symantec-Nutzern
- zehn potenzielle Angriffspunkte in McAfee
- Malware benutzt Avast-Virenscanner, um ins System einzudringen
- Sicherheitssoftware von Trend Micro birgt kritische Schwachstelle
- Trend Micros Anti-Threat Toolkit führt beim Scannen Trojaner aus
- Besuch einer manipulierten Webseite führt bei Kaspersky zur Abschaltung von Schutzmaßnahmen oder Absturz
- AdwCleaner startet fremde DLLs mit Administratorrechten
Aber das ist leider noch nicht alles. Da die Scanner mit höchsten Rechten laufen, dürfen die auch Systemdateien löschen und damit das System mutwillig kaputt machen. Warum sie das tun sollten fragst du? Schau selbst.
- Webroot: Gelöschte Systemdateien durch fehlerhafte Signaturen
- Fehlalarm: Eset hält das Internet für infiziert
- Avast hat DLL-Dateien von Windows als gefährlich eingestuft und in Quarantäne verschoben
- Panda-Virenscanner zerschießt Windows, nicht Neustarten
- Staatstrojaner-Scanner produziert Fehlalarme – hält Antiviren-Software für infiziert
- Avira für Exchange fraß Mails
- AVG hielt Systemdatei für Trojaner
- Avast und Trend Micro haben Videokonferenz fälschlicherweise als Malware eingestuft
- Mac-Virenscanner stufen eine Systemdatei als Bitcoin-Miner ein.
- Malwarebytes patzte bei Aktualisierung - Performance-Probleme
- AVG beschädigt Passwortspeicher im Firefox
- McAfee, Sophos, Avast, Avira und ArcaBit lassen Windows nach Updates nicht mehr starten
- Ein Signaturupdate für Endpoint Protection von Symantec hat auf Windows-Systemen einen Blue Screen of Death ausgelöst
- Microsoft Defenders Machine Learning Algorithmus hält den Updater von Dolphin-Emulator für Malware
Und dann gibt es noch die Virenscanner, die schon Schadsoftware mitbringen oder selbst welche sind:
-
Trend Micro: Antivirus-Tools für Mac schickten Surf-Historie an Server der AV-Firma
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AVG kann Nutzerdaten, wie etwa den Browser- und Suchverlauf, an Dritte verkaufen
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Mitarbeiter verkauft von Trend-Micro gesammelte Daten an Betrüger
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Browser-Addons von Avast und AVG übermitteln kompletten Surf-Verlauf an Server in USA
-
Avast verkauft Daten seiner Kunden
Jetzt sagst du bestimmt, dass du den Virenschutz für unverzichtbar hältst und dir die Meinung von Hinz und Kunz egal ist, weil du ja Erfahrung hast und so. Fragen wir also die klugen Köpfe: -
Forscher warnen davor, dass Sicherheitsprodukte verschlüsselte HTTPS-Verbindungen überwachen
-
Ex-Firefox-Entwickler rät zur De-Installation von AV-Software
Jetzt sagst du bestimmt: "Wie soll das nur gehen ohne Virenscanner? Was, wenn ich einen Verdacht auf Virenbefall habe? Dann brauche ich doch einen on-demand Scanner!"
- Wenn du den Verdacht auf eine Schadsoftware hast, dann mach als allererstes alle Netzwerkkabel raus, wLAN am Router aus. Sonst kann es nämlich sein, dass in der Zeit deines Virenscans dein Rechner Teil eines Botnets wird und irgendwen angreift, etwa per denial of service. Oder dein Rechner verbreitet die Schadsoftware im internen Netz weiter. Lass das!
- Ein Scan, der von einem mutmaßlich infizierten System durchgeführt wird ist sinnlos, denn die Schadsoftware könnte den Scanner beenden oder die eigene Prüfung unterbinden. Du musst davon ausgehen, dass du deinem Rechner nicht mehr trauen kannst. Wenn schon scannen, dann mit einem anderen und vor allem sauberen Betriebssystem.
- Was willst du tun, wenn bei dem Scan was gefunden wird? Automatisch säubern/desinfizieren und wieder gut? Woher weißt du, dass deine Schadsoftware nicht irgendwelche Hintertüren in deinen Rechner eingebaut hat, über die er in 2 Tagen wiederkommt?
- Was willst du tun, wenn bei dem Scan nichts gefunden wird? Vertraust du deinem Rechner dann wieder? Woher weißt du, dass der eingesetzte Virenscanner deinen Virus schon kennt?
Fakt ist: Alleine der Verdacht eines Befalls mit Schadsoftware zerstört unwiederbringlich das Vertrauen, was du in den Rechner haben solltest. Scannen und Säubern nutzt diesbezüglich nichts. Die einzige Möglichkeit, wirklich Sicher zu gehen ist das vollständige neuaufsetzen und Rückspielen des letzten Backups, was VOR der vermuteten Infektion gemacht wurde. Ich wüsste nicht, wozu du dabei noch den Virenscanner brauchst.
Fazit: Virenscanner sind böse und gehören deinstalliert.
Aber wie kannst du dich nun schützen?
- Viren sind nichts anderes als Programme, die was böses wollen. Wenn wir es also schaffen, alle Programme zu verbieten, die wir nicht ausdrücklich wollen, hätten wir kein Problem. Das gibt es. Das nennt sich software restriction policies. Damit definierst du mit wenigen Klicks eine Liste erlaubter Software, alles andere darf einfach nicht starten. Um das zu bedienen empfehle ich den Restric’tor aus dem Hause Heise. Ist wirklich schnell gemacht und du hast das Problem Viren endgültig vom Hals.
- Das nutzt aber nichts, wenn du als Administrator unterwegs bist. Schränke deine eigenen Rechte soweit wie möglich ein. Wenn du nur surfst und Bürokram machst, reicht ein einfacher eingeschränkter Benutzer.
- Verwende immer sichere Passwörter zur Anmeldung an deinem Rechner. Verwende dabei unterschiedliche Passwörter für deinen eingeschränkten Benutzer und deinen Benutzer mit Administratorrechten.
- Schalte die Benutzerkontensteuerung auf höchste Stufe. Somit wirst du bei jeglichen Änderungen am System durch irgendwelche Programme vorher um Erlaubnis gefragt. Wenn dann also die Nachfrage nach dem Administratorpasswort kommt, drücke niemals unbedacht auf ja. Prüfe, ob du das gerade selbst verursacht hast und ob du verstehst, was der Computer vorhat. Wenn nicht, dann drücke nein.
- Mache immer alle Updates. Immer. Für Betriebssystem, für die Programme.
- Mache regelmäßig Backups deiner Daten. Regelmäßig ist nicht einmal im Jahr. Das ist eher einmal in der Woche oder einmal alle 2 Stunden. Das musst du selbst entscheiden, je nachdem wie wertvoll dir deine Daten sind. Stell dir immer vor, jemand klaut deinen Computer und dir bleibt nur das Backup. Wieviele Tage Datenverlust würdest du verkraften?
- Trenne die Backups von den richtigen Daten. Also wenn du auf eine externe Festplatte sicherst, dann stecke die nur zur Sicherung an und danach gleich wieder ab. Wenn der böse Virus kommt oder ein Blitzschlag deinen Computer grillt, dann wären die Backups sonst auch wieder in Gefahr. Was nicht am Computer steckt, kann so auch nicht kaputt gehen.
- Aber am wichtigsten ist und bleibt: Erst denken, dann klicken!
Mein Tipp: Mach alles runter, Windows schaltet automatisch seinen Defender ein. Der läuft wenigstens in einer Sandbox und hat zumindest eine kleinere Angriffsfläche. Schützen tut der dich natürlich genauso wenig wie alle anderen genannten Produkte.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
Hi,
wenn du das Upgrade machst brauchst du den Key nicht eingeben, da W10 beim Upgrade die Aktivierung vom W7 übernimmt.
Wenn du neu installieren willst, kann es dann auch gut sein, das W10 den Key automatisch erkennt. Ansonsten zuvor einfach den Key auslesen. Gibt kleine Freeware Programme, mit denen du den Key auslesen kannst.
Grüßle
Frank K.
Man kann und sollte ihn sicherheitshalber auslesen:
Dann DRINGEND ein Backup machen. Aber das hast du doch sicher ohnehin schon?
Dann unbedingt alle Virenscanner und System"verbesserungs"software (wie zum Beispiel cccleaner etc) deinstallieren.
Und danach kann man dann ein Upgrade machen:
Bei meinen drei Rechnern musste kein Schlüssel eingegeben werden.
Wichtig bei der Installation:
Am wenigsten Treiberprobleme hat man, wenn man alles außer Maus und Tastatur vom PC abzieht.
Dann deinstalliert man alle externen Virenscanner, Firewalls, Systemoptimierer.
Erstelle dann hier den Installationsdatenträger:
https://support.microsoft.com/de-de/help/15088/windows-10-create-installation-media
Wenn man keine YT/Google Aversion hat, hier eine
Schritt-für-Schritt Anleitung für’s Upgrade.
Hat bei mir geklappt, den Schlüssel hatte ich vorher ausgelesen, aber nicht benötigt.
Gutes Gelingen
Herzlichen Dank für Deine Ausführung. Ich muß das erst mal sacken lassen, weil, Du hast Recht, ein gewisses Vertrauen in die Schutzprogramme entstanden ist, wenn noch nie ein wissentlicher Angriff erfolgte. Zumindest habe ich bezüglich Schadsoftware seit geschätzt 20 Jahren keine negativen Erfahrungen gemacht, „Dank des Schutzprogrammes AVG Internet-Security“. Du wirst wahrscheinlich antworten „Schwein gehabt“.
Deine Anregungen finde ich zumindest hochinteressant und werde sie umsetzten.
Gruß
Pauli
Ja, nein, vielleicht.
Vermutlich hast du Hirn benutzt und Schwein gehabt.
Ich nutzte jahrelang Avira.
Einmal bekam ich von einem Kunden Auftragsunterlagen als ZIP-Datei.
Ich klickte diese an, sie beinhaltete eine EXE-Datei.
Hä, was soll das, warum eine ausführbare Datei - sowas hätte ich nicht geöffnet - gleichzeitig ein Piep von Avira, dass sei ein Virus.
Nichts passiert, nur der Rechner vom Kunden war infiziert und verschickte an alle aus dem Adressbuch diese Mail mit dem Virus.
Sein Rechner war m.W. mit Norton „geschützt“.