Uran-Blei-Datierung

Guten Tag zusammen,

Mit Uran-Blei-Datierung kann man ziemlich genau das Alter der Erde bestimmen usw.
Uran entsteht ja bekanntlich aus der Supernova-Explosion. D.h. wenn ich die Datierung hier auf der Erde vornehme, dann bekomme ich doch die Zeit seit der Supernova-Explosion oder nicht? Denn Sekunden später nach der Explosion begann doch Uran bereits zu zerfallen.
D.h. wenn ich das Alter von 4,noch was rausbekomme, dann heißt doch, dass ich ausgerechnet habe, wann die Supernova-Explosion stattgefunden hat.
Woher weiß ich dann, wieviel Zeit nach der Supernova-Explosion vergangen ist, bis die Erde entstand?
Oder beginnt Uran erst zu zerfallen, wenn er in der Erde drinnen ist?

Schöne Grüße,
Alex

Guten Tag zusammen,

hallo

Mit Uran-Blei-Datierung kann man ziemlich genau das Alter der
Erde bestimmen usw.

nicht der Erde sondern die Mineralien auf ihr.man geht einfach davon aus das die Erde so alt ist wie die ältesten Minerale die sich auf ihr gebildet haben.( ob sie wirklich irdisch sind kann man anhand der Isotopenverhältnisse testen )

D.h. wenn ich das Alter von 4,noch was rausbekomme, dann heißt
doch, dass ich ausgerechnet habe, wann die Supernova-Explosion
stattgefunden hat.

Nein man sucht sich Mineralien die Uran aber kein Blei in ihr Kristallgitter einbauen können wie z.B. Zirkon dann braucht man nur zu messen wie viel Uran heute drin ist und wie viel Blei

Woher weiß ich dann, wieviel Zeit nach der Supernova-Explosion
vergangen ist, bis die Erde entstand?

das weiss man nicht

Oder beginnt Uran erst zu zerfallen, wenn er in der Erde
drinnen ist?

nein das zerfällt immer

Schöne Grüße,
Alex

M°-°M

Moin,

Mit Uran-Blei-Datierung kann man ziemlich genau das Alter der
Erde bestimmen usw.

jain.
Mit dieser Methode kann man bestimmen, wie lange die untersuchte Probe chemisch/mechanisch stabil ist. Mit einigen Tricks können sogar Mineralien bestimmt werden, die eine Metamorphose durchgemacht haben.

Aus dem Alter der ältesten bekannten Mineralien läßt sich also eine Zeit angeben, die die Erde mindestens alt sein muß. Da aber eine Vorgeschichte angenommen werden muß, ist sie aber mit Sicherheit älter.

Altersbestimmungen von kosmischen Objekten lassen eine Abschätzung zu, wie alt das Sonnensystem ist.

Uran entsteht ja bekanntlich aus der Supernova-Explosion. D.h.
wenn ich die Datierung hier auf der Erde vornehme, dann
bekomme ich doch die Zeit seit der Supernova-Explosion oder
nicht?

Nein, denn man misst bei diesem Verfahren die Verhältnisse von Uran- und Bleinukliden, die aber erst dann ‚gespeichert‘ werden, wenn ein Mineral entstanden ist.

Woher weiß ich dann, wieviel Zeit nach der Supernova-Explosion
vergangen ist, bis die Erde entstand?

Weiß man nicht

Oder beginnt Uran erst zu zerfallen, wenn er in der Erde
drinnen ist?

Nein, der Zerfall beginnt sofort nach der Bildung.

Der Wiki-Artikel http://de.wikipedia.org/wiki/Uran-Blei-Datierung
ist sehr informativ.

Gandalf

Du hast prinzipiell recht. Das Uran ensteht und beginnt sofort zu zerfallen. Allerdings sind Uran und Blei Elemente, die sich chemisch unterschiedlich verhalten. Das heisst, wenn es zu chemischen Prozessen kommt, beispielsweise unterschiedlicher Einbau von Elementen während der Kristallisation, werden beide Elemente gemäß bestimmter Regeln verteilt.

Diese Prozesse kann man als ‚Reset‘ der Uran-Blei-Uhr auffassen, da Mutter und Tochterisotope neu verteilt werden. Deswegen kann man mit radiogenen Methoden grundsätzlich nur die Zeiträume vom letzten Reset bis heute messen, was einer der Gründe ist, warum man immer ziemlich viele Messungen vornimmt, da man nie sicher sein kann, ob irgendwelche Prozesse sich störend ausgewirkt haben.

Grade Letzteres ist oft Auslöser für ziemliche Streitereien in der Wissenschaft :smile:

Oder beginnt Uran erst zu zerfallen, wenn er in der Erde
drinnen ist?

Hallo Alex,

nein, aber Blei verflüchtigt sich viel leichter als Uran. Wenn du eine Probe erhitzt und das Blei verdampfen lässt, hast du praktisch die Uhr auf Null gestellt.

Gruss Reinhard

Hm. Auch wenn die Fakten so stimmen, frage ich mich grade ein wenig, inwiefern das mit der Fragestellung zu tun hat. Der Vorgang des „Blei verdampfen während das Uran bleibt“ dürfte in der Natur so kaum aufgetreten sein.

Moin,

Wenn
du eine Probe erhitzt und das Blei verdampfen lässt, hast du
praktisch die Uhr auf Null gestellt.

wie willst Du das denn anstellen?
Ein kompaktes Kristall wird das Blei höchstens oberflächlich abgeben.
Zudem scheinst Du falsche Vorstellungen über die Menge des Urans bzw. Bleis zu haben.

Gandalf

Hm. Auch wenn die Fakten so stimmen, frage ich mich grade ein
wenig, inwiefern das mit der Fragestellung zu tun hat. Der
Vorgang des „Blei verdampfen während das Uran bleibt“ dürfte
in der Natur so kaum aufgetreten sein.

Das sollte ein verständliches Beispiel sein dafür, was so alles passieren kann, auf und unter der Erdoberfläche. Warm wird es da auch gelegentlich. Und für die Zeitbestimmung muss man eben sicher ausschliessen können, dass sich das Blei seither verflüchtigt hat, was nicht so einfach ist.

Ich habe nicht wirklich angenommen, jemand hätte das Gestein vor 500 Millionen Jahren mit dem Schneidbrenner bearbeitet…

Gruss Reinhard

Ich habe nicht wirklich angenommen, jemand hätte das Gestein
vor 500 Millionen Jahren mit dem Schneidbrenner bearbeitet…

Gruss Reinhard

Ganz so warm wird es eigentlich nicht mehr. Ganz zu Beginn der Entstehung des Sonnensystems gab es so eine Phase, wo die meisten Elemente als Gas vorlagen und erst so nach und nach kondensierten.

Von da an kam es vermutlich kaum noch zu großartigen Verdampfungsprozessen (jedenfalls was Metalle angeht). Nach der Akkretion (Zusammenballung) der Planeten und Asteroiden gab es nur noch wenig Austausch. Die dominierenden Prozesse der Fraktionierung in solchen Körpern sind daher Schmelzen und Kristallisieren. Für die Fraktionierung und damit für das Zurücksetzen der radiochronologischen Uhren ist daher das geochemische Verhalten der beteiligten Elemente wesentlich entscheidender als ihre jeweiligen Verdampfungstemperaturen.

Hi Alex
Die Uhr beginnt zu laufen, sobald das System geschlossen wird.
Nun gibt es Mineralien, die zwar Uran einbauen, aber kaum Blei.
Zur Datierung werden bevorzugt diese Minerale hergenommen. Des weiteren werden natürlich mehrere Probem gemessen, z.T mit unterschiedlichen Mineralien.

Zur Einführung
http://de.wikipedia.org/wiki/Uran-Blei-Datierung

LG
Mike