Uranmunition

www.jungewelt.de/2003/11-11/001.php
Massentod auf Raten
 
Wissenschaftlerin warnt vor Folgen der Uranmunition im Irak
Der Gesundheitsstatus der irakischen Bevölkerung ist heute schlechter als vor dem Krieg. Das ist ein Ergebnis der IPPNW-Studie »Continuing Collateral damage – the health and environmental costs of war on Iraq 2003«, die heute in London im Rahmen eines Europatreffens der Organisation der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Die Untersuchung wurde von Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW), durchgeführt. Irakische Experten wiesen auf die möglichen langfristigen Folgen des neuerlichen Uranwaffeneinsatzes hin.

Vor einem Jahr hatte die mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Ärzteorganisation IPPNW eine Untersuchung vorgestellt.

Die irakische Wissenschaftlerin Dr. Souad Naji Al-Azzawi befürchtet »verheerende Folgen« infolge des Einsatzes von Uranmunition. Im Gegensatz zum Golfkrieg 1991 habe die US-Armee abgereichertes Uran (Depleted Uranium – DU) im Frühjahr nicht nur auf militärisches Gerät außerhalb der Städte verschossen, sondern auch in dichtbevölkerten Wohngebieten eingesetzt, selbst in Bagdad. Im Verlauf der Irak-Invasion soll die US-Armee in diesem Jahr drei- bis sechsmal soviel Uranmunition verschossen haben wie vor zwölf Jahren, Schätzungen zufolge landesweit bis zu 2000 Tonnen. Al-Azzawi zufolge kämen die massiven Konsequenzen erst in drei bis vier Jahren zum Tragen.

Es ist ein Massensterben auf Raten: Seit 1991 ist die Zahl von Leukämieerkrankungen bei Kindern im Süden des Irak um das Fünf- bis Sechsfache gestiegen. Auch die Zahl der Fehlgeburten und Mißbildungen bei Neugeborenen im Südirak hat drastisch zugenommen. Nun also wäre das gesamte Land betroffen.

Al-Azzawi arbeitete bis zum Kriegsbeginn als Umweltingenieurin an der Universität von Bagdad. Sie hatte in den vergangenen Jahren mit sechs weiteren irakischen Wissenschaftlern die Boden-, Luft- und Wasserverseuchung durch abgereichertes Uran im Südirak untersucht. Die Ergebnisse wurden auch den Vereinten Nationen vorgelegt. Am 12. Oktober 2003 erhielt Al-Azzawi für ihre Arbeit in München den Nuclear-Free-Future-Award.

Heute ist Al-Azzawi praktisch arbeitsunfähig. Infolge der Plünderungen und Brandstiftungen fehlt es ihrem Team an Meßgeräten und Labors. es bleibt daher nur die Bitte an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Vereinten Nationen , möglichst schnell in den Irak zu kommen und zu untersuchen, wo überall Uranwaffen zum Einsatz gekommen sind. Bisher verweigerten die Besatzungsmächte den UN-Organisationen allerdings jede Unterstützung und Untersuchung in diese Richtung.

Seit dem Wochenende fliegt die US-Luftwaffe wieder Angriffe im Irak. Nahe Tikrit und Falludscha warfen Kampfflugzeuge mehrere 500-Pfund-Bomben ab.

a) USA englisch
http://www.ericblumrich.com/pl_lo.html

b) deutsch
http://www.uraniumweaponsconference.de/hintergrund.htm

everybody get´s a second chance
tach,

da hier kein nationales zivilrecht greift, ist sowohl die haftung als auch die strafverfolgung einzelner entscheidungsträger genauso illusorisch wie ihr ausschluss aus künftigen konzeptionen. im gegenteil. durch jeden dieser akteure wird das selbstverständnis jedes einzelnen als bürger mit rechten und pflichten in seinem sozialen kontext karrikiert. und zwar nachhaltig. die kollateralschäden sind überhaupt nicht absehbar. über generationen.

gruß.