Urausa

Hallo an alle Schwablichter,
(speziell @ Fritz),

die Bedeutung von Urausa ist Überbleibsel, Reste, übrig
Gelassenes. Aber woher stammt dieses Wort, was sind seine
Wurzeln? Wer weiß was?
Gruß
Bolo2L

Hallo, Rudolf,

„Urausa“ gehört nicht zu meinem angewendeten Wortschatz. Es ist ein Wort, das ich aus dem „Schwäbischen Grundwortschätzle“ vom Silberburg-Verlag in Tübingen kennen gelernt habe. Dieses nette Büchlein enthält leider keine Angaben zur Herkunft der Wörter.

Wenn man aber den Herrn Häussermann vom Silberburg-Verlag anschreibt und nett fragt, gibt es schon mal eine gediegene Auskunft. (siehe => Literaturangabe hier im Brett)

Nun weiß ich aber, dass im nicht zu fern verwandten österreichischen (bairischen) Idiom das Verb „urassen“ = „verschwenden, vergeuden“ existiert.

Ich halte es durchaus für möglich, dass hinter „Urausa“ dieses Verb steckt. Zumal es der schwäbischen Mentalität entspräche, auch kleinste, nicht gegessene Essensreste als Verschwendung zu betrachten.
So nach dem Motto: Liaba da Maga verrenka, als em Wirt was schenka! [Lieber eine Überfüllung des Magens hinnehmen, als dem Wirt etwas (die Essensreste) schenken!]
Oder: Was tut der Schwabe mit der Fliege, die in sein Weinglas flog? Er packt sie an den Flügeln, schüttelt sie und ruft: Spucks aus!

Wenn du eine bessere Erklärung willst, so ziehe den großen Fischer (Schwäbisches Wörterbuch von Hermann Fischer und Wilhelm Pfleiderer, 7 Bde. 1936) zu Rate. Ich habe nur das deutlich gekürzte „Schwäbisches Handwörterbuch“ zur Hand.

Hast du dir schon den Spaß gemacht, Urausa bei google einzugeben? Ich kann dir sagen: die Japaner!;-]

Herzliche Grüße Fritz

Danke!
Hallo Fritz,

Hallo, Rudolf,

(sag’ lieber Bolo - Rudolf heiße ich nur auf dem Papier …)

„Urausa“ gehört nicht zu meinem angewendeten Wortschatz. Es
ist ein Wort, das ich aus dem „Schwäbischen Grundwortschätzle“
vom Silberburg-Verlag

Silberburg –

in Tübingen kennen gelernt habe. Dieses
nette Büchlein enthält leider keine Angaben zur Herkunft der
Wörter.
Wenn man aber den Herrn Häussermann vom Silberbuch-Verlag

oder Silberbuch?

anschreibt
und nett fragt, gibt es schon mal eine gediegene
Auskunft. (siehe => Literaturangabe hier im Brett)

Das hört sich gut an!

Nun weiß ich aber, dass im nicht zu fern verwandten
österreichischen (bairischen) Idiom das Verb „urassen“ =
„verschwenden, vergeuden“ existiert.
Ich halte es durchaus für möglich, dass hinter „Urausa“ dieses
Verb steckt. Zumal es der schwäbischen Mentalität entspräche,
auch kleinste, nicht gegessene Essensreste als Verschwendung
zu betrachten.

Das finde ich nun höchst interessant!

So nach dem Motto: Liaba da Maga verrenka, als em Wirt was
schenka! [Lieber eine Überfüllung des Magens hinnehmen, als
dem Wirt etwas (die Essensreste) schenken!]
Oder: Was tut der Schwabe mit der Fliege, die in sein Weinglas
flog? Er packt sie an den Flügeln, schüttelt sie und ruft:
Spucks aus!

No nex vrkomma lassa!

Hast du dir schon den Spaß gemacht, Urausa bei google
einzugeben? Ich kann dir sagen: die Japaner!;-]

Hört sich äußerst spaßig an, werde ich gleich mal probieren!

Danke nochmal, es ist immer wieder ein Genuss zu lesen, was Du
Dir für gescheite Gedanken machst. Ehrlich!
Grüße vom
Bolo

Hallo, Bolo,

„Schwäbisches Grundwortschätzle“
vom Silberbur g -Verlag
ISBN 3-87407-340-8 Buch anschauen

Und das war noch nicht in den Literaturangaben, sorry.
Ich stecke es aber jetzt gleich dahin.

Und beste Grüße
Fritz

…Nachschlag
Hallöle,

bei uns gehört das Wort noch zum
alltäglichen Wortschatz, nur heißt das bei
uns „Durasa“

Gruß vom

Wolpi

Hallo Fritz,

einzugeben? Ich kann dir sagen: die Japaner!;-]

Ura: Rückseite, andere Seite, Alternative
Usa: Häschen (Abgeleitet von „Usagi“, der Hase)

… das etwas andere Häschen …

Gruß,

Wolfgang Berger

Hallo Fritz!

Ein bissl später diesmal, aber wenn ich einen hab, einen Senf dazu, dann muss er her!

Nun weiß ich aber, dass im nicht zu fern verwandten
österreichischen (bairischen) Idiom das Verb „urassen“ =
„verschwenden, vergeuden“ existiert.

Du weißt - wie immer - richtig:
Das Verb „uressn“ wird bei uns noch hie und da verwendet, in dem von dir angegeben Sinn.

„Ures“ ist bei den Bauern noch geläufig: Heu, das beim Füttern der Tiere neben den „Bårm“ (Futtertrog, -krippe) fällt, ist Ures (Vergeudetes…).„Måch nit so vü Ures!“ wird ein schlampiger Futterknecht ermahnt. Ures ist wieder verwendbar.
Aus Ures kann aber schnell „Ihsl“ werden, wenn man drauf steigt und das Heu zertreten wird. Und Ihsl fressen die Kühe nicht mehr…
Aber auch Kehricht, ganz allgemein, wurde Ihsl genannt.

Ich halte es durchaus für möglich, dass hinter „Urausa“ dieses
Verb steckt.

Das wird so sein!

Ist unser Dialekt nicht die reinste Fremdspråch?

An schen Gruaß!
Helene

1 Like

Na endlich!
Und ich dachte und fürchtete schon, dass du mich diesmal hängen lässt;-}

An schena Gruaß!

au vom Fritz

Guggmôl bei otz, oods, un
Hai, Bolo,

leider keine Herkunftsangabe dabei. Scheint ein eigenes Wort (gewesen) zu sein.

Gruß Fritz