Urknall mit oder ohne Akustik

Hallo,

bei dem Wort ‚Knall‘ denke ich zunächst an ein akustisches Ereignis. Aber gab es damals im Universum ein Medium, in dem sich Schallwellen ausbreiten? Hätten wir den Urknall tatsächlich hören können, wenn wir damals schon gelebt hätten?

Freundliche Grüße

Martin

Aber gab es damals im Universum ein Medium, in dem
sich Schallwellen ausbreiten?

Das kommt darauf an, was genau Du mit „damals“ meinst. Der Urknall selbst liegt ja außerhalb der Physik und danach gab es sicher irgendwann Medien, in denen sich Schallwellen ausbreiten (z.B. Quark-Gluonen-Plasma).

Hätten wir den Urknall
tatsächlich hören können, wenn wir damals schon gelebt hätten?

Da wir damals nicht hätten leben konnten, erübrigt sich die Frage und ob etwas, was damals hätte leben können ein Gehör hat, können wir auch nicht sinnvoll beantworten.

Hi,

selbst wenn es zum Zeitpunkt des Urknall eine Erde samt Lebewesen gegeben hätte,
vom „Knall“ hättest Du nichts gehört, da Dich schon deutlich vor „Schallankunft“ Materieteilchen
durchsiebt hätten.
„Hörbar“ ist einzig im Luftraum möglich,
aber Schall ist, verglichen mit sich beinahe lichtartig schnell ausbreitender Materie, relativ langsam!
Eine Gewehrkugel hört man auch erst nach dem Einschlag.

Also die meisten von uns leben mit dem Knall.
OL

„Hörbar“ ist einzig im Luftraum möglich,

Man kann auch in anderen Gasen und in Flüssigkeiten hören. Vielleicht geht es sogar in Festkörpern, aber wer will schon sein Ohr einbetonieren, um es auszuprobieren?

Also die meisten von uns leben mit dem Knall.

Oder meinst du haben (einen) Knall ?

hi
naja es war zwar zweideutig gemeint, aber durchaus trotzdem ernst.
Da das Universum einmal ziemlich „klein“ gewesen sein dürfte sind wir alle (auch die in heute von uns weit entfernten Galaxien Lebenden) räumlich ganz nah am UK…
Und deshalb kann man ihn ja heute noch hören, und genau dafür gibts vermutlich den nächsten Nobelpreis.
OL

Die kosmische Hintergrundstrahlung ist das, was vom"Knall" des Urknalls heute noch „sichtbar“ ist. Auch wenn sie erst 380.000 Jahre nach der großen Expansion entstanden ist.

Ich glaube, die gängige Interpretation als Explosion ist zwar schön anschaulich, aber eigentlich falsch. Nicht die Teilchen haben sich auseinander bewegt (wohin denn, es gab ja keinen Raum dafür, der entstand ja gerade), sondern der Raum zwischen den Teilchen hat seine Eigenschaften geändert, so dass die Entfernung, gemessen an der Wechselwirkung der Teilchen, sich vergrößerte. Ähnlich wie bei der derzeitig angenommenen Expansion des Universums.

Ein besseres Bild ist, dass man Punkte auf einen Luftballon malt und diesen dann aufbläst. Die Punkte haben am Ende einen größeren Abstand voneinander, ohne sich aktiv voneinander entfernt zu haben (was in diesem Fall gar nicht geht, da fest aufgemalt).

Gruß, Lutz

Ich danke allen für die Antworten.
Martin

Hallo lutz,

Ich glaube, die gängige Interpretation als Explosion ist zwar
schön anschaulich

nein, sie ist nicht anschaulich. Für wen ?

Nicht die Teilchen haben sich auseinander bewegt (wohin denn, es gab ja keinen
Raum dafür, der entstand ja gerade), sondern der Raum zwischen
den Teilchen hat seine Eigenschaften geändert, so dass die
Entfernung, gemessen an der Wechselwirkung der Teilchen, sich
vergrößerte.

Auch dies ist nicht anschaulich, sondern nur immer wiederholter Glaube.
Ich, du, keiner kann sich wirklich vorstellen, daß „Raum“ sich ausdehnt.

Ein besseres Bild ist, dass man Punkte auf einen Luftballon
malt und diesen dann aufbläst.

Auch dieser Unsinn, der immer wieder präsentiert wird,hat nie die " Raum ausdehnung"
anschaulich gemacht.
Wenn „Raum“ sich ausdehnen würde wäre das Modell eines (beliebigen) Körpers
mit dreidimesionalem Raster naheliegender, der sich z.Bsp. durch Wärmewirkung
ausdehnt oder - weil elastisch - er vorher komprimiert (zBps. ein Gasballon) wurde und
dann bei Expansion die "Raumvergrößerung " haargenau die Erscheinung liefern würde
(Beobachtung der Rasterpunkt oder der Moleküle) welche man der Ausdehnung des Universums „zuweist“.
Meine Gegenhaltung geht nicht an dich (du weißt es eben nicht besser) sondern berührt
die angeblich so „anschauliche“ Ausdehnung des Raumes, welche in jeder Hinsicht
voll daneben ist.

Gruß Viktor

Vielleicht geht es sogar in Festkörpern, aber wer will schon
sein Ohr einbetonieren, um es auszuprobieren?

Einen Kunstkopf könnte man schon einbetonieren. Sicher gibt es da bereits Dissertationen.

Einen Kunstkopf könnte man schon einbetonieren.

Der müsste dann aber auch den gleichen Hörapparat haben. Die spannende Frage ist doch, ob sich das Trommelfell im Kontakt mit einem festen Medium stark genug bewegt, um die Schwingungen an das Innenohr weiterleiten zu können.

Einen Kunstkopf könnte man schon einbetonieren.

Mit Betonköpfen so zu verfahren hätte mehr praktischen Wert.

Ansonsten „höre“ ich Lagerungen nach Schaden in rauchen Umgebung durch einen Metallstab was ich an meinem Kopf an verschiedenen stellen wo die Konochen nur mit Haut bedeckt sind erfolgreich ab.
Alter Hut.

Ansonsten „höre“ ich Lagerungen nach Schaden in rauchen
Umgebung durch einen Metallstab was ich an meinem Kopf an
verschiedenen stellen wo die Konochen nur mit Haut bedeckt
sind erfolgreich ab.

Ja, jetzt wo Du es sagst fällt mir auch wider ein, dass Beethoven seinen Flügel mit einem Hozstab zwischen den Zähnen gehört hat - und das, obwohl er taub war.

Ja, jetzt wo Du es sagst fällt mir auch wider ein, dass
Beethoven seinen Flügel mit einem Hozstab zwischen den Zähnen
gehört hat - und das, obwohl er taub war.

Mit longitudinalen (schreibt man das so?:smile: Wellen geht das gut, das Gehirn lernt schnell sie korrekt zu interpretieren.
Gerade ist mir aber eine Frage eingefallen. Ist die Frequenzbereich dabei die Selbe?

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Hallo

bei dem Wort ‚Knall‘ denke ich zunächst an ein akustisches
Ereignis. Aber gab es damals im Universum ein Medium, in dem
sich Schallwellen ausbreiten? Hätten wir den Urknall
tatsächlich hören können, wenn wir damals schon gelebt hätten?

Jein!

Krähen, Eichelhäher und Stare könnten das Geräusch auch so perfekt imitieren, dass Fehlwahrnehmungen jedwelcher Art nicht auszuschließen gewesen wären. Sogar im Fall eines quakenden Urknalls hätte es zu fatalen Interpretationsfehlern kommen können

Gruß

Körperschall
Moin,

Man kann auch in anderen Gasen und in Flüssigkeiten hören.
Vielleicht geht es sogar in Festkörpern, aber wer will schon
sein Ohr einbetonieren, um es auszuprobieren?

dafür benötigt es keinen Beton, Körperschall kann das menschliche Ohr auch so schon wahrnehmen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Knochenleitung
http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6rperschall#Wahrn…

VG
J~