Urlaub trotz pflegebedürftiger Mutter

Hallo,

zunächst einmal eine (versucht) kurze Beschreibung der Ist-Situation:

Meine Oma (86) ist seitdem ich denken kann „schwerbehindert“ (Warum weiß ich leider nicht, aber sie hat einen Behindertenausweis mit mindestens GdB 80). Früher hat sie ihr Leben immer sehr gut alleine hinbekommen, sprich sie ging alleine einkaufen, besorgte den Haushalt etc. Nun ist sie seit ca. 5 Jahren zunehmend auf Hilfe angewiesen. In Abständen von 2-3 Jahren liegt sie immer mal wieder im Krankenhaus, weil sie zu wenig trinkt, kaum isst und vergisst ihre Medikamente (Marcomar) zu nehmen. Außerdem wird sie zunehmend dement und kann ohne ihren Rollator nicht mehr laufen. Seit 4 Jahren kommt 2x täglich ein Pflegedienst zu meiner Oma und richtet die Medikament und hilft beim Anziehen und Waschen.
Mein Vater (es ist seine Mutter) ist Alkoholiker und wird immer unselbständiger. Er verlangt bei allen Entscheidungen, dass meine Mutter sie ihm abnimmt, außer bei Entscheidungen, in denen es um sein Geld geht. NAch langen Diskussionen hat meine Mutter ihn tatsächlich dazu bringen können, dass er jeden Tag kurz bei meiner Oma vorbeischaut. Dies tut er sehr wiederwillig und ohne sich dabei um irgendwas zu kümmern. Er hält meiner Oma dabei immer nur vor, dass er ihr den Gesprächsinhalt schon am Vortag erzählt hätte und macht ihr Vorwürfe, dass sie ihm keinen Kaffee gekocht hat.
Nun sind meine Eltern in Ulraub gefahren, scheinbar ohne den Pflegedienst vorher zu informieren. Da ich 1500 Kilometer entfernt wohne, kann ich aus der ntfernung lediglich regelmäßig mit meiner Oma telefonieren.

Meine Frage wäre nun:
Gibt es eine Möglichkeit der Unterbringung in einem Heim o.ä. für den Zeitraum in dem meine Eltern im Urlaub sind? Eine dauerhafte Heimunterbringung lehnt mein Vater kategorisch ab, weil er befürchtet, dass er dann für die Heimkosten aufkommen muss, meine Oma hingegen wäre meines Erachtens froh, wenn sie mehr Kontakt und Leben um sich herum hätte. Oder gibt es eine Möglichkeit, wie ich als Enkel meiner Oma zu einer besseren Betreuung verhelfen kann?

Freue mich auf Eure Antworten und danke schonmal jedem, der sich die Mühe macht meinen etwas längeren Text zu lesen.

Viele Grüße
stonehenge

Hallo,

natürlich gibt es stationäre Kurzzeitpflege, und die wird sogar bezahlt, wenn ansonsten ein von Angehörigen abgedeckter, festgestellter Pflegebedarf besteht. Danach klingt deine Geschichte aber irgendwie nicht. Pflege wird hier ja wohl ausschließlich über den ambulanten Pflegedienst übernommen. Aber auch dann kann man natürlich eine privat finanzierte Kurzzeitpflege organisieren, wenn man meint, dass die Betroffene sonst, trotz Pflegedienst, nicht alleine zurecht kommt.

Rein rechtlich stellt sich aber natürlich die Frage, wer dies auf wessen Kosten in die Wege leiten kann, und inwieweit die Betroffene dann auch mitspielt/mitspielen muss. Ist sie selbst noch geistig fit genug, und hat die entsprechenden Mittel zur Verfügung, kann sie natürlich selbst tätig werden, oder jemand bitten, dies für sie zu übernehmen. Ist sie nicht mehr ausreichend geistig auf der Höhe bräuchte es einen früher für diesen Fall bestimmten Bevollmächtigten, oder einen jetzt eben durch das Gericht einzusetzenden Betreuer. Ggf. ist auch eine erneute Überprüfung des Pflegebedarfs angezeigt, um dann auch mehr Pflege finanziert zu bekommen.

Gruß vom Wiz

Danke (owT)
Danke!

Hallo…

Deine Möglichkeit wäre das du die Pflegekasse anrufst. Sofern eine Pflegestufe vorliegt hast du die Möglichkeit eine sog. „Verhinderungspflege“ bei der PK zu antragen. In wie weit das Stationär oder ambulant stattfundet, wird dir die PK mitteilen.
Es ist laut Pflegegesetz so, das pflegende Familienmitglieder das „Recht“ und auch besonders das Gebot haben, sich auch eine „Auszeit“ nehmen zu können. Wichtig ist noch, das dieser Antrag zeitig gestellt wird.

Lieben Gruss