Urnenbestattung im eigenen Garten?

Durch Zufall stoße ich bei Wikipedia auf einen Beitrag üder Waldemar Bonsels, den Autoren der Bine Maja. Dort heißt es am Ende:

„Am 31. Juli 1952 starb Bonsels in seinem Haus in Ambach, seine Urne wurde im Garten des Hauses beigesetzt“.

Nanu? Darf man in Deutschland eine Urne in einem nicht als Friedhof definierten privaten Garten platzieren?

Normalerweise ist das in Deutschland nicht erlaubt.
Dies ist aber in der Friedhofsordnung der Gemeinde festgelegt und ist deshalb regional unterschiedlich.

Da ist nichts unterschiedlich geregelt. Geht in D nicht. Einzige, mir bekannte Ausnahme ist Bremen. Da kann man Asche im Garten verstreuen. (Aber auch nur unter gewissen Voraussetzungen.)

Man darf es nicht, aber es wird nicht wenig häufig praktiziert.

Eigentlich darf man es nicht, aber wenn man den Umweg über die Einäscherung im Ausland (z.B. in den Niederlanden) geht, kann man es trotzdem machen.

Hallo,
vielleicht war das im Jahre 1952 noch etwas anders ?.
Gruss
Czauderna

Das Gesetz ist 200 Jahre alt. Es wurde aus Gründen der Seuchvermeidung erlassen.

Grüße
Siboniwe

1 Like

Hallo,
aha, vielen Dank für die Info.
Gruss
Czauderna

Wenn jemand in D kremiert wird, kann man das gar nicht; man bekommt die Urne gar nicht in die Finger. Du darfst nur zugucken, wie der Totengräber die Urne im Boden versenkt. Wenn Du sie haben willst, müsstest du sie hinterher wieder ausbuddeln, ohne dabei erwischt zu werden.

Bei Kremierung z. b. in Spanien ist das anders. Da kannst du die Urne abholen und damit machen, was du willst. Auch im Fluggepäck mit nach D nehmen.

Vor ein paar Jahren hat sich jemand auf Teneriffa gewünscht, dass seine Asche ins Meer gestreut wird; ein Wunsch der oft erfolgt. Ein Freund, der die Arbeit übernahm, wollte dies nicht direkt am Ufer tun und kletterte deshalb auf einer Buhne ein Stück ins Meer hinaus. Dabei rutschte er von den glitschigen Steinen ab, und weil er nicht schwimmen konnte, ertrank er.

In Österreich wird das prinzipiell erlaubt: man muß beim Gemeindeamt einen Plan vom Grundstück mit der Begräbnisstätte und ein Ansuchen einreichen. Es wird dies in den meisten Fällen genehmigt.

Genau darum macht man das in der Schweiz oder in den Niederlanden.
Und dann ab ins Marmelandenglas…

Man kann eine Leiche ins Ausland überführen lassen und von dort re-importieren, als Asche oder auch als Industriediamand oder nach 2 Jahren als Bäumchen (aus Tschechien). Bei Re-Importen, vor allem auf dem Landweg, wird da kaum kontrolliert.

Grüße
Siboniwe

Jetzt haben mehrere, auch ich, über diesbezügliche Bestimmungen und Praktiken gesprochen.

Aber, wieso Waldemar Bonsels im Garten bestattet werden durfte, obwohl das in D eigentlich überhaupt nicht erlaubt ist, ist nicht geklärt.

Müsste ich wohl in Ambach nachfragen, aber so wichtig ist mir das auch wieder nicht.

:- )
Carsten

Das ist wahr.
Ich kann dazu nur eine Geschichte unseres Grundstückes beisteuern:
Als es in unsere Hände kam gab es da einen „Begräbnisplatz“. Die Begrabenen waren in den 50ern gestorben und auf ihrem Grundstück beerdigt worden.
Ob das der Fall war, weil es keiner kontrolliert hat, oder weil man es sogar mit Genehmigung durfte, das weiss ich nicht.
Jedenfalls kam das raus und es musste umgebettet werden auf den Friedhof.
(Was aber nicht gekostet hat, weil das alte aufwendig gearbeitete Holzkreuz, das da stand, gleich mit gespendet wurde.So war man die Gebeine los und das Kreuz gleich mit.)

Ich könnte mir vorstellen, dass ein guter Bestatter eine Antwort auf Deine Frage hätte.