Ursache und Wirkung...wie schafft man Ursachen?

Guten Tag,

mir ist das Prinzip von Ursache und Wirkung geläufig und ich denke, ich verstehe es.

Was mir aber nicht klar ist:

Wie schafft man Ursachen?

Oder ist es so, dass man sich genau davor hüten soll?

Kann man denn bewusst und absichtlich Ursachen schaffen und wenn ja, wie geht das?

William

Leicht.

Guten Tag,

mir ist das Prinzip von Ursache und Wirkung geläufig und ich
denke, ich verstehe es.

Das ist gut:smile:

Aber kausal hängen Ereignisse dann zusammen, wenn zwischen den beiden eine Energieübertrag stattfand.
Und das findet immer und zwangsläufig dann statt, wenn ein Energiegefälle vorhanden ist.

Was mir aber nicht klar ist:

Wie schafft man Ursachen?

Man sorgt für diese Gefälle.

William

Balázs

Hallo,

Oder ist es so, dass man sich genau davor hüten soll?

Ja! :o)

Kann man denn bewusst und absichtlich Ursachen schaffen und
wenn ja, wie geht das?

Hast Du gerade getan. Deine Frage ist ursächlich zu dieser Antwort.

Grüße
K.

Hallo William,

natürlich kann man das. Wahrscheinlich machst Du das sogar jeden Tag, jeden Stunde. Wir reden hier von dem Gesetz von Ursache und Wirkung. Die Wirkung ist immer die Wirklichkeit. Das was Du siehst, schmeckst, fühlst. Die Wirkung ist das Ergebnis einer Handlung, ein Ziel, das aber nicht unmittelbar erfolgen muss.

Die Ursache wiederum ist alles was Du ahnst, fühlst, denkst. Du kennst sicherlich den Spruch: „Hüte Dich vor Deinen Gedanken … sie könnten wahr werden.“

Ich kann Dir nur raten das Gesetz von Ursachen und Wirkung bewusst in Dein Leben zu integrieren. Du wirst Dich wundern :wink: Du wirst Dir mehr vertrauen und bewusst grundlegende Entscheidungen treffen (weil Du das Ergebnis kennst und weißt welche Ursachen Du heute setzen musst).

Alles, wirklich alles hat eine Ursache. Wie Klaus Anligen bereits sagte ist seine und meine Antwort hier ein Ergebnis „Deiner Ursache“. Das Du Dich heute nicht so gut fühlst, hat sicherlich eine Ursache.

Und jetzt überlege Dir mal, wenn Du dies bewusst anwendest in Deinem Leben … welche Möglichkeiten tun sich auf. Hüte Dich vor Deinen Gedanken, schmeiß den ganzen depressiven Mist aus Deinen Kopf raus. Wie solltest Du gute Wirklichkeiten erreichen, wenn Du immer nur Mist denkst? Wir ziehen im Leben immer das an, woran wir am meisten denken, am stärksten glauben, was wir ganz tief in uns erwarten oder an das, was wir uns vorstellen können. Erst dann kannst Du es sehen und es wird leichter Wirklichkeiten zu erreichen.

„Je stärker Du Dich auf das besinnst, was Du willst, je mehr und intensiver Du daran denkst und womöglich auch noch davon sprichst, desto deutlicher tritt es in Dein Leben!“

Der Legende nach konnten die Ureinwohner der Karibik die Schiffe von Kolumbus nicht sehen, obwohl sie unweit der Küste vorbeifuhren. Warum? Weil sie keine Schiffe kannten, sie sich nicht vorstellen konnten, keine Erfahrung hatten, dass Schiffe existieren. Ein Schamane hat irgendwann die Wellen bemerkt, die von den Schiffen verursacht wurden. Aber er sah kein Schiff. Er überlegte und machte sich darüber Gedanken, was wohl die Wellen verursacht hat. Er ging jeden Tag an die Küste und an den Strand und schaute sich die Wellen an. Nach einer Weile, konnte er die Schiffe sehen. Nachdem er sie sehen konnte, konnte er den anderen davon erzählen. Und plötzlich konnten auch die anderen die Schiffe sehen.

Schönen Abend
AXL

Die Suche nach einer Ursache ist bis dato immer noch eine Irrfahrt in unbekannte Gefilde.
In “normalmenschlichen“ Gefilden ist eine Unterscheidung zwischen Ursache und Wirkung brauchbar und bedeutend.
In den reinen philosophischen Gefilden entstehen bei einer »vollkommene Ursache« keine Differenzen, kein Dazwischensein, kein Gefälle, da ist alles ‚nur‘ Ursache oder wenn man so will, alles nur Wirkung.
Und wer dahin gelangt, braucht als " vollkommener Verursacher" keine Reklamationen zu fürchten, denn er setzt nichts in Gang.

Konditionalismus vs. Kausalität
Hi.

Das Denkprinzip „Kausalität“ ist ein pragmatisches Konzept, das die Realität in kleine Segmente zerschneidet und dem einen Segment das Etikett „Ursache“ und dem anderen das Etikett „Wirkung“ aufklebt. Das macht pragmatisch gesehen Sinn, da der Mensch aus überlebenstechnischen Gründen den Ereignisfluss in überschaubare Strukturen gliedern muss.

Denkt man die Dinge aber konsequent durch, gibt es natürlich keine vom Rest des Ereignisflusses separierbaren Ereignisse. Vielmehr sollte man von einem universellen Beziehungsgeflecht ausgehen, in welchem sich Ereignisse wechselseitig bedingen. Dieses Prinzip nennt man „Konditionalismus“. Insbesondere der Buddhismus hat sich in der Ausformulierung dieses Prinzips schon früh hervorgetan, nicht zuletzt aufgrund der Einsicht in die Nichtsubstanzialität der Dinge/Ereignisse. Einem Ding/Ereignis ein Wesen oder eine Substanz zuzusprechen, ist auf der pragmatischen Ebene sinnvoll, ist philosophisch aber zu hinterfragen, da Dinge/Ereignisse kein Eigen-Sein haben, sondern Produkte von sie generierenden Bedingungen sind, welche selbst wiederum solche Produkte darstellen. Dieses Beziehungsgefüge nennt man buddhistisch „Konditionalnexus“ bzw. „Entstehen in Abhängigkeit“ (paticca-samuppada).

Aber auch dieses konditionalistische Prinzip gilt in der buddhistischen Philosophie nur als ein Denkprinzip, das zwar weniger illusionär als das kausalistische Prinzip ist, jedoch nicht die „wahre Realität“ repräsentiert, welche die buddhistische Mahayana-Schule als „Leerheit“ bezeichnet, freilich nicht im Sinne eines Nichts, sondern im Sinn der Unmöglichkeit, diese Realität mit den Kategorien des Verstandes positiv erfassen zu können; lediglich negativierende Aussagen sind möglich - keine Zeit, kein Raum, keine Materie, kein usw. usf…

Die Frage, ob man „selbst Ursachen schaffen kann“, kann je nach Betrachtungsebene also unterschiedlich beantwortet werden, in einem Fall mit einem relativen „Ja“ (Kausalebene), im anderen Fall (Konditionalebene) mit einem absoluten „Nein“, da hier nur Bedingungen zählen, nicht Ursachen.

Kausalebene:

Deine Entscheidung für eine Handlung, die eine Ursachenkette in Bewegung setzt, ist - pragmatisch gesehen - der Auslöser dieser Kette, also deren Ur-Sache. Deine Entscheidung ist das A, welches die Wirkung B hervorruft, die C und D usw. zur Folge hat. Das ist natürlich alles andere als eine wissenschaftlich gründliche Betrachtungsweise, da die Entscheidung selbst ein Produkt von größtenteils unbewussten Faktoren ist, also ihrerseits eine Wirkung von anderen ´Ursachen´, welche wiederum auf ´Ursachen´ zurückgehen. Schon dieser infinite Regress zeigt, wie unsinnig das Kausalitätsprinzip streng genommen ist. Lediglich aus der pragmatischen Perspektive macht es Sinn.

Konditionalebene:

Hier gilt, dass deine Entscheidung das Produkt theoretisch unendlich vieler Bedingungen ist, die in einer bestimmten Konstellation zueinander stehen. Liegt also eine bestimmte Konstellation vor (genannt A), dann folgt aus ihr notwendig die Herausbildung einer neuen Konstellation B. Ein sehr kleiner Teil dieses B ist beispielsweise deine Entscheidung. Aus ihr folgt eine Handlung, die im Kontext aller sie umgebenden Bedingungen sowie der diese Bedingungen umgebenden Bedingungen usw. eine neue Konstellation C bewirkt. Der Unterschied zum Kausalitätsprinzip liegt also in der sehr viel höheren Komplexität der Zusammenhänge.

Sicher kann dir Tychiades über den buddhistischen Kontext des Themas auf einem kompetenteren Level noch mehr Informationen geben.

Chan

Die Suche nach einer Ursache ist bis dato immer noch eine
Irrfahrt in unbekannte Gefilde.

Aber nein, nicht für alle:smile:

In “normalmenschlichen“ Gefilden ist eine Unterscheidung
zwischen Ursache und Wirkung brauchbar und bedeutend.

Weil strickt ermittelbar damit im Prinzip berechenbar.

In den reinen philosophischen Gefilden entstehen bei einer
»vollkommene Ursache« keine Differenzen, kein Dazwischensein,
kein Gefälle, da ist alles ‚nur‘ Ursache oder wenn man so
will, alles nur Wirkung.

Tja fabulieren kann man wohl viel.
Aber in einer Welt wo keine Energiedifferenz mehr vorhanden ist geschieht nichts, gar nichts mehr.
Da hat die Entropie ihr max. Wert erreicht, und das wars dann wohl, aus:smile:

Hallo Axl.

Alles, wirklich alles hat eine Ursache.

Die moderne Physik behauptet was anderes und zeigt dir das auch.
Nun wem soll ich da „glauben“ schenken?:smile:)

Schönen Abend
AXL

Balázs

Hi AXL,

Alles, wirklich alles hat eine Ursache.

Definiere „alles“. Das Kausalgesetz gilt für Veränderungen. Jede Veränderung hat eine Ursache, nämlich eine andere Veränderung, die ihr zeitlich vorangeht. Schopenhauer hat in seiner Dissertation ‚Über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde‘ diese Zusammenhänge sehr gründlich untersucht.

Freundliche Grüße

myrtillus

Jede Veränderung hat eine Ursache, nämlich eine andere
Veränderung, die ihr zeitlich vorangeht.

Dachte man lange.

Schopenhauer hat in seiner Dissertation ‚Über die vierfache Wurzel des Satzes vom
zureichenden Grunde‘ diese Zusammenhänge sehr gründlich
untersucht.

Mit was?:smile:

Freundliche Grüße

myrtillus

Balázs

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Hi,

Jede Veränderung hat eine Ursache, nämlich eine andere
Veränderung, die ihr zeitlich vorangeht.

Dachte man lange.

Und was denkt man heute bzw. was denkst DU über das Verhältnis zwischen Ursache und Wirkung?

Freundliche Grüße
myrtillus

Hallo,

mir ist das Prinzip von Ursache und Wirkung geläufig und ich
denke, ich verstehe es.

Was mir aber nicht klar ist:

Wie schafft man Ursachen?

Oder ist es so, dass man sich genau davor hüten soll?

Kann man denn bewusst und absichtlich Ursachen schaffen und
wenn ja, wie geht das?

die Wissenschaft hat das genaue Gegenteil zum Problem:

Wie schafft man es nicht(!) in den zu beobachtenden Prozess
einzugreifen, weil man diesen dann beeinflusst?
Handelnde Wesen wie wir erfahren sich selbst
als interferierende Ursachen, deshalb sind wir in der Lage
zufällige Interferenzen von voneinander abhängigen Ereignissen
kausal zu interpretieren.
Wir müssen ein Post hoc vom Propter hoc unterscheiden.
D.h., du nimmst nicht an, dass die Temperatur ansteigt, weil
das Thermometer steigt, denn dieses würde auch steigen
wenn du das Thermometer zerschlagen würdest.
Etwas für eine Ursache halten, bedeutet es in einen
Handlungskontext versetzen. Und eine solche, man
nennt das „interventionistische“, Interpretation kann auch
die Assymmetrie erklären, die auch die Kausalität, bzw.
das Kausalverhältnis von einem nur gesetzmäßigen
Funktionszusammenhang unterscheidet.
Wo Ursache und Wirkung vertauschbar sind.
Wovon du also wahrscheinlich sprichst, sind
sogenannte „Basishandlungen“. Handlungen, die
nicht getan werden, indem man etwas anderes tut.
Diese gehen jedem anderen voraus.
Deine Befürchtung ist nicht unbegründet und du
bist damit auch nicht alleine! :smile:
Man nennt das Anthropomorphismusfurcht.
Diese beruht häufig in der Annahme, dass
menschliches Handeln mit dem Geschehen
in der Natur gänzlich unvergleichbar wäre.
Diese Annahme ist aber unbegründet, weil
wenn wir willendlich handelnd eingreifen können,
dann nur deshalb, weil die Resultate davon nicht
von ganz anderer Art sind, als das Handeln selbst.

Wie Chan schon sagte, ist diese interventionistische
Auffassung bloß eine pragmatische und hat deshalb
auch Kritiker, aber davon verschone ich dich! :wink:
In unserer Weltorientierung können wir auf den
Begriff Kausalität nicht verzichten.

Gruß
Junktor

Hi.

Jede Veränderung hat eine Ursache, nämlich eine andere
Veränderung, die ihr zeitlich vorangeht.

Dachte man lange.

Und was denkt man heute bzw. was denkst DU über das Verhältnis
zwischen Ursache und Wirkung?

Seit Lorenz ist die mehrere Jahrhundert dauernde Debatte (post hoc, kontra propter hoc) also ob Kausalität überhaupt gibt und nicht nur ein gefühltes Scheinbegriff sei ist entschieden.
Der lange gesuchtes Merkmal was eine regelmäßige Wiederholung von einer irgendwie „verursachten“ unterscheidet ist in der Energieübertragung gefunden worden.

Es gibt beides. Man kann sie aber klar auseinanderhalten.
Man kann zB. keine Ursache nennen warum ein Atom plötzlich mir nix dir nix sich entscheidet sich zu teilen, oder sagen, dass die Nacht den Tag verursacht oder eben umgekehrt:smile:

Freundliche Grüße
myrtillus

Balázs

Nicht alles hat eine Ursache
Das wissen wir spätestens seit den Quantensprüngen.

Re: Nicht alles hat eine Ursache
Das wissen wir spätestens seit den Quantensprüngen.

Oder zwei.
Das wissen wir spätestens seit Emma Eckstein.

1 Like

Gruene schafft man oft mit entspr. Wirkung.

Ursachen selbst nicht, meine ich.

Sehr wohl koenne Gruende zu Ursachen fuer etwas erden!

… das wir uns immer und stetig unsere eigene Realität schaffen, hat alles eine Ursache. Aber natürlich UNSER Ursache - wir schaffen sie uns.

Ach ja, möchtest Du „glauben schenken“ oder möchtest Du „Glauben schenken“ :wink:

Gruß
AXL

… das wir uns immer und stetig unsere eigene Realität
schaffen, hat alles eine Ursache. Aber natürlich UNSER Ursache

  • wir schaffen sie uns.

Also du kannst ja beliebig alle Begriffe privat so benutzen wie das dir gefehlt.
Von mir aus du kannst für Tisch Fenster oder Oma sagen usw.

Lass bitte aber den Begriff Kausalität in einem Wissenschaftsbrett in seiner wohlverdienten, intersubjektiven Ruhe:smile:
Im Plauder oder Literaturbrett bist du damit aber womöglich willkommen.

Ach ja, möchtest Du „glauben schenken“ oder möchtest Du
„Glauben schenken“ :wink:

Tja, das kannste dir aber sogar hier frei aussuchen, bitte, nur zu:smile:))

Gruß
AXL

Balázs

Hi,

aber die Ursache, dass diese Frage gestellt worden ist, liegt doch noch weiter zurück.
Kann man dann die gestellte Frage als Ursache überhaupt ansehen?
Oder kann man das nur machen, wenn man das alles drum herum simplifiziert?

Gruß,

Hanzo

Hallo,
eigentlich gibt es ja nur eine einzige Ursache: den Urknall mit der Freisetzung der Natur- und Geistesgesetze. Alles danach ist nur eine (Aus-)Wirkung davon.
Wie man einen Urknall schafft, kann ich leider nicht sagen.
Viele sagen, nur Gott kann das (den Urknall, nicht das Sagen).
Gruß
C.