Hallo,
auf „drängenden Wunsch“ von @GrubeSonne nun der dritte Teil. Das war so nicht geplant, aber ich bin just soeben über einen Blöck von Sasan Abdi-Herrle bei ZON gestolpert.
Datengrundlage sei https://www.washingtonpost.com/graphics/national/police-shootings-2016/ 2016.
Die Aussagen aus dem Blöck:
(1) „Rund ein Viertel der in diesem Jahr Getöteten waren Afroamerikaner“ ist richtig. Mal abgesehen davon, dass es lt. Übersetzung „Schwarze“ waren. Aber AA ist eben mehr PC, unterschlägt jedoch möglicherweise Nichtamerikaner mit „schwarzer“ Hautfarbe. Ich zweifel daran, dass alle 173 Erschossenen US-Bürger waren. Aber das ist nur ein vergleichsweise unbedeutendes Detail.
(2) „Opfer von tödlicher Polizeigewalt sind demnach fast immer männlich“ ist richtig.
(3) „häufiger unter 30“ ist falsch. Das gilt nicht für Schwarze ohne Berücksichtigung des Geschlechts (85 zu 88) und auch nicht für männl. Schwarze (81 zu 83). Aber es folgt einer gewissen Erzähltradition, die gerne weitergegeben wird, auch wenn sie schon 2015 nicht stimmte.
(4) „Sie waren in nur etwa 50 Prozent der Fälle bewaffnet“ ist schlicht erstunken und erlogen. Ich lasse mich gerne mittels der Daten aus dem Link vom Gegenteil überzeugen, welche selektierte Gruppe hier gemeint sein könnte.
(5) „rannten in einem Drittel der Fälle vor den Polizeibeamten davon, bevor sie getötet wurden.“ ist falsch. 43 von 164 (männl. Schwarze unter 30) sind kein Drittel. Es ist eben auch eine schlechte Idee davonzurennen, wenn Kugeln schneller sind. Von den Unbewaffneten (männl. Schwarze unter 30) rannte btw kein Einziger davon.
Will der Autor so (ggf. mittels ausgewechselter Statistikdaten unterschiedlich zusammengesetzter Gruppen) den Eindruck erwecken, dass die US-Polizei vorwiegend (zu Unrecht) unbewaffnete männl. Schwarze unter 30 erschiesst?
Gruß
vdmaster