Moin,
Das Gehalt ist auch eher mäßig,
Das ist so pauschal falsch. Dabei muss man unterscheiden
zwischen den 4 verschiedenen ‚Laufbahnen‘:
Mannschaften ~ Soldat - ungelernter (!) Arbeiterlohn
Unteroffizier- Facharbeiterlohn
Technischer Unteroffizier - gute Handwerkerlohn
Offizier - einfacher Akademiker
In diesen Bereiche wird jeweils etwas besser als in den
strukturschwachen Gebieten der USA bezahlt.
Fürs Anwerben von Freiwilligen sieht es in den 4 Bereichen
total unterschiedllich aus. Ich beziehe mich im folgenden
immer nur auf die Mannschaftsdienstgrade, die standatmäßig
einen 5-Jahres-Verträgen (mit saftiger Prämie an Ende) haben!
Das Militär kann immer Leute brauchen
Momentan siehts mit dem Bewerberstandart ziemlich lausig aus.
Unter den Rekruten der Soldaten sollen so 2/3 nicht wirklich
lesen und schreiben können. Schon seit rund 20 Jahren gibts
für viele einfach zu bedienende Waffensysteme Gebrauchsan-
weisungen in Comicform.
(insbesondere in strukturschwachen Regionen der USA ist
das Militär ein Hauptarbeitgeber).
Das US-Militär ist in EINIGEN strukturschwachen Regionen
Hauptarbeitgeber … aber durch die (gegenüber Deutschland
extrem) hohe Bereitschaft zum Umziehen finden die Streitkärfte
relativ wenige Soldaten durch anwerben in strukturschwachen
Gebieten. Wer dort Lesen und Schreiben kann wird nicht Soldat
sodern zieht nach Kalifornien oder Texas und nicht nach Irak
oder Rammstein.
Außerdem sind Studium und viele andere Ausbildungen in den
USA nicht kostenlos, was für viele junge Leute der unteren
Mittelschicht ein großes Problem ist. Verpflichtet man sich
beim Militär wird einem eine Ausbildung finanziert.
Das trifft so nicht auf die Mannschaften, sondern nur auf
Offiziere und technische Unteroffiziere, zu.
Die Unteroffiziere sind fast ausschliesslich ehemalige
Soldaten die durch Weiterqualifizierung und vorallem durch
den Abschluss eines weiteren Vertrages.
Kritisch wirds bei den Soldaten. Da geht nur hin wer nicht
mal durch einen Umzug eine Chance für sich sieht. Aus den
USA sind das (stark vereinfacht) nur Slumbewohner afrika-
nischer Abstammung und Farmerssöhne aus den Plains und dem
alten Süden. Gerade letztere verpflichten sich aber vorallem
als Offiziere und technische Unteroffiziere und prägen
die Kultur der US-Army.
Den Löwenanteil der einfachen Soldaten stellt aber eine ganz
andere Gruppe: Männer, die durch ihren Dienst einen US-Pass
bekommen wollen. Aus Lateinamerika und Asien drängen sie
in die USA und sie werden nach 5 Jahren automatisch Bürger
der USA und können dann mit ihrer Familie einwandern. Von
diesen bleiben viele ihr Leben lang Soldaten (mangels
Alternativen).
Tom Clany schreib in ‚Special Forces. Die Spezialeinheiten
der U.S. Army‘ über die Rekrutierungsprobleme und das nur
rund die Hälfte aller (!) Armeeangehörigen gut genug englisch
spricht um in Spezialeinheiten zu dienen. Da kann man leicht
ausrechnen, dass es bei den Soldaten deutlich über 50 % sind.
Viele Grüße
Jake