Lieber Claus,
mit dem Unterschied von subjektiv und objektiv spreche ich das für den Einzelnen Gültige, das einem Allgemeingültigen gegenübersteht, so an, dass dieses Allgemeingültige durch eine Sache (Objekt), also durch etwas Äusserliches, Gegenständliches, Konkretes definierbar wird.
Angenommen, es gibt einen Mond und zwei Menschen schauen ihn gleichzeitig an. So haben diese zwei potentiell ein Gemeinschaftserlebnis vor sich, das die Kommunikation zwar ein Stück weit erübrigt, jedoch ab einer gewissen Ebene auch überhaupt erst ermöglicht.
Der Begriff meint also nicht
Politik
da ja nicht gesagt wird „tun wir so, als ob der Mond scheine“, sondern der Mond scheint eben äusserlich. Wenn wir Ross und Reiter verwechseln, sodass der Reiter (Bewusstsein, Gedanken) selber die Kraft der Fortbewegung aufbringen muss, dann ist es natürlich Politik.
Bewusstwerdung steht dabei sowohl am Anfang als auch am Ende des Denkprozesses. Zuerst kommt die bewusste Wahrnehmung, dann die bewusste Reflexion, dann die bewusste Kommunikation, dann wieder die bewusste Wahrnehmung.
Natürlich kann gemeinschaftliche Identität durch
die Kunst, die Sprache, die Philosophie
gestiftet werden, meines Erachtens wäre auch die Religion (mit allen und über allen) nicht zu vergessen - wenn auch ein heikles Feld, ich höre schon fast, dass Du mir dann mit Politik kommst.
Diese Erkenntnis darfst Du erwarten, aber warum soll ich sie nicht gehabt haben oder warum soll ich sie genau „so“ (oder war es auch so nicht richtig?) kommunizieren, wenn Du die Fragen nicht klarer stellst, als Du sie eben darbotest?
wenn man denn will
gehört sogar bei der Religion dazu, darum ist Deine letzte Bemerkung, dass Du kein konsequenter
Atheist
seist, insofern sinnvoll, als dass sie das Thema „Religion“ hier gerechterweise anschneidet.
Gruss
Mike