Utopische Werke von Frauen/aus Deutschland?

Hallo,

in einem sehr interessanten Uni-Seminar beschäftigen wir uns aktuell mit Utopian and Dystopian Literature.
Die Werke, die wir lesen, finde ich fast alle absolut großartig, doch fällt mir beim Blick auf die Leseliste auf, dass fast alle britisch sind (was bei einem Proseminar aus der Anglistik noch nachvollziehbar ist), und obendrein alle männlich (u.a. Thomas More, Francis Bacon, Jonathan Swift, William Morris, H. G. Wells, Aldous Huxley und George Orwell).

Ich finde die Gattung U-/Dystopische Literatur unheimlich interessant und bin bereits auf der Suche nach Lese-Nachschub.
Kann mir jemand zur Abwechslung ein Werk aus dieser Gattung empfehlen, das aus der Feder einer Frau stammt, oder von einem deutschen Autor? Dabei geht es mir weniger um den Bezug zu Deutschland, vielmehr lese Bücher gerne in ihrer Originalsprache, und möchte gerne auch mal wieder eines in deutscher Sprache lesen.

Ich bin gespannt auf eure Empfehlungen. :slight_smile:

LG Majoogily

Hallo,

auf Anhieb fallen mir zwei Autorinnen ein: Miriam Pharo mit ihrer Reihe „Isar 2066“ und die Sci-Fi-Romane von Barbara Slawig wie „Visby“, „Die lebenden Steine von Jargus“, „Flugverbot“ usw.

Weitere Anregungen wirst du beim Golconda Verlag finden.

Wenn es auch mal ein männlicher Autor sein darf: Thomas R.P. Mielke mit „Die Entführung des Serails“ und - etwas von gestern aber dennoch - „Das Sakriversum“

Schöne Grüße
Ann da Cava

1 Like

Noch weitere Deutsche:
Uschi Zietsch schreibt u.a. fleißig bei Perry Rhodan mit. Eva Bauche-Eppers schrieb u.a. mit die von Thomas R.P. Mielke und Rolf Liersch konzipierte Serie „Die Terranauten

Man gucke einfach nur mal unter „Deutscher Science-Fiction-Preis“, „Kurd-Laßwitz-Preis“ und finde Männlein wie Weiblein.

1 Like

Danke für die Empfehlungen!

Auf den ersten Blick noch nicht so ganz mein Geschmack, ich bin eher auf der Suche nach klassischen Gesellschaftsutopien als nach Science Fiction, aber vielleicht werde ich dem einen oder anderen genannten Titel mal einen Versuch geben.

Gerne auch Werke aus vor dem 20. Jahrhundert, modern muss es nicht unbedingt sein.

Wie wäre es mit den „Tributen von Panem“?

Vielleicht passt das (eine Frau und ein deutscher Autor):

Ursula K. Le Guin - Planet der Habenichtse (The Dispossessed) - 1974
„… knüpft an die sozialutopische Tradition der SF an und schildert den Gegensatz zwischen dem reichen kapitalistischen Planeten Urras und dem kargen, von Urras-Rebellen besiedelten Planeten Anarres, auf dem eine klassenlose, in gewisser Weise anarchistische Gesellschaft verwirklicht wurde.“ (Lexikon der Science Fiction Literatur)

Kurt Laßwitz - Auf zwei Planeten - 1897
„Der überzeugte Kantianer L. wollte in seinem Hauptwerk Auf zwei Planeten nicht nur ein technisches Zukunftsbild entwerfen, sondern auch Ethik und Philosophie mit einbeziehen, was ihn wohltuend von den meisten SF-Autoren seiner Zeit unterscheidet.“ (Lexikon der Science Fiction Literatur)

2 Like

Ich habe gestern zufällig etwas über ein sehr altes Buch gelesen:
Christine de Pizan - Le Livre de la Cité des Dames (Das Buch von der Stadt der Frauen) - 1405
„1405 stellte sie ihr aus heutiger Sicht interessantestes Werk fertig: Le Livre de la Cité des dames. In ihm weist sie, in Reaktion auf eine Veröffentlichung von Matthaeus von Boulogne und am Beispiel bedeutsamer Frauengestalten aus der biblischen und profanen Geschichte, auf die verkannten Fähigkeiten der Frau hin und entwickelt das Bild einer utopischen Gesellschaft, in der den Frauen gleiche Rechte gewährt werden.“ (Wikipedia)