Valenz und Dependenz einem Kind erklären?

Halli Hallo,

ich studiere Deutsch für die Grundschule und muss dieses Semester eine Schulbuchseite/ Grammatikseite für die Grundschule gestalten. Thema ist Valenz und Dependenz. (Also die Mitspieler, die ein Verb braucht)
Habt ihr Ideen, Erfahrungen wie man das gestalten kann?

Wie kann man einem Kind das komplexe Thema der Valenz und Dependenzgrammatik veranschaulichen?

Danke schonmal für eure Hilfe…

Hallo!

ich studiere Deutsch für die Grundschule und muss dieses
Semester eine Schulbuchseite/ Grammatikseite für die
Grundschule gestalten. Thema ist Valenz und Dependenz. (Also
die Mitspieler, die ein Verb braucht)
Habt ihr Ideen, Erfahrungen wie man das gestalten kann?

Wenn Du die Seite hast, dann bitte mir senden, denn ich habe auch keine Ahnung, was das ist! :frowning:

Wenn Du mir es hier gleich erklärst, dann könnte ich mir etwas überlegen, weil ich immer gut war im Vorbereiten von Unterrichtsstunden.

Eine Idee wäre auch, in vorhandene Schulbücher zu schauen, wie da das Thema abgehandelt wird. Vielleicht hast Du dann eher Vorstellungen, was Du machen könntest.

Liebe Grüße

Waldi

Hallo, 090887,
da bietet sich doch glatt eine Spielsituation an - ein Kind ist das Verb, welche Aktanten braucht es?

Gruß
Eckard

Hi

ich studiere Deutsch für die Grundschule

Interessant, dass die Grundschule eine eigene Sprache hat! Hab ich nicht gewusst.

(Also
die Mitspieler, die ein Verb braucht)

Ist das ein Beispiel aus dieser Sprache?

Gruss
PW

Hallo,

ich habe nur eine vage Idee, weil ich mit Grundschülern wenig zu tun hab …

aber wie wär’s denn mit einem Puzzle? Da könnten z.B. alle Wörter im Nominativ einen kreisrunden Bubsel haben (oder wie Du die Dinger an Puzzleteilen nennst, die in die passenden Löcher anderer Teile kommen), alle Genitive (falls Du die brauchst) einen dreieckigen, alle Dative einen viereckigen und alle Akkusative einen ovalen. Eventuell hast Du noch Satzergänzungen, die an alles ranpassen, die haben dann eben keinen Bubsel.
Die Verben haben je nachdem, was sie regieren, die entsprechenden Löcher. Dann kann man Sätze basteln, indem man den Verben ihre Aktanten zuteilt. (Können lustige Sachen rauskommen, ich denke da z.B. an „Das Käsestück frisst die Maus.“) Um den Lernerfolg zu testen, können die Schüler sich dann selbst Verben überlegen und die entsprechenden Löcher in die Puzzleteile schneiden.

Kennen die Schüler überhaupt schon Fälle? Oder musst Du das an dem Beispiel einführen? Ginge ja auch gut. Ich empfiehle, von jedem Substantiv oder Pronomen alle vier (oder drei, wenn Du den Genitiv nicht brauchst) Fälle bereitzustellen und das Prinzip erst an Maskulina oder Singularpronomina zu erklären, weil man dort auch den Unterschied zwischen Nominativ und Akkusativ erkennt. Dass man trotzdem unterschiedliche Fälle haben kann, wenn da „die Maus“ steht, sehen die Schüler ja dann am Puzzlespiel, wo eben sowohl für die kreisrunden als auch für die ovalen Konstituenten „die Maus“ angebaut werden kann, aber eben nur entweder „der Hund“ oder „den Hund“.

Liebe Grüße
Immo

Soll das ein Witz sein?
Ich hasse ja solche Leute, die in Foren ständig auf Leuten herumhacken.
Auf sowas reagiere ich gar nicht, von daher:
Tschüss

Danke, gute Idee!

Hey, das ist auch super.
Vielen Dank für die lange Ausführung- find ich toll!

Hm, was heißt eine Seite…
da gibts keine konkreten Seite für.
In Wikipedia gibts aber was über Valenz und Dependenz.
Ein komplexes Thema aber danke, dass du helfen wolltest!

Hallo, ich denke Waldi wollte damit sagen, wenn du mit den Arbeiten an deiner Seite fertig bist, dann sollst du deine Seite ihm schicken. Denn ein normal redender Mensch hat noch nie etwas von Valenz und Dependenz gehört, auch wenn er es perfekt anwendet.
Aber wenn du mal ein paar Beispiele bringst, was das eigentlich ist, dann lässt sich das evtl. zu Unterrichtsmaterial verarbeiten.

Ich denke auch nicht dass du Kindern bebringen sollst WAS Valenz und Dependenz ist, sondern wie sie diese Grammatikalische Angelegenheit anwenden.
Da ich aus den Wikiseiten nicht schlau werde kann ich kein passendes Beispiel geben, aber es schien ja darum zu gehen, dass Subjekt und Objekt je nach Konjugation des Verbs (Tu-Worts) in der richtigen Form angewendet werden.
wer tut wem was?
Je nachdem auf welchem Vorwissen du aufbauen kannst (Fragewörter oder Fälle?) kannst du das unterschiedlich angehen.
Gehts eigentlich um die Worte drumherum oder doch eher um das Verb, so ein Verb alleine sieht doof aus und macht keinen Sinn, ausser vielleicht in der Befehlsform.

Nur eine Schulbuchseite find ich für so ein Thema ziemlich wenig.

Kein Wunder das Kiddies heute einfachste grammatikalische Angelegenheiten nicht beherrschen und 12jährige noch immer dieselben Fehler machen, die ich bei einem 4jährigen noch akzeptieren würde, aber schon nicht mehr bei einem 8jährigen. Sofern es um die Muttersprache Deutsch geht.
Gruß burli

off topic: warum Grundschul-LA an der Uni ist
Nichts gegen Dich, Nr 090887, Du bist ja nur Opfer. Aber ganz früher war Volksschullehrer ein Ausbildungsberuf; dann gab es Lehrerseminare und (z.T. immer noch) danach Pädagogische Hochschulen, an denen dieser Beruf ausgebildet wurde.

Schließlich kam jemand auf die glorreiche Idee, GSLA müsse auch ein „vollwertiges“ akademisches Fach sein, und dieses Niveau könne ja wohl nur die Universität gewährleisten. Die praktische Folgen erhellt dieses Posting. Ich habe den hier angefragten Stoff im Grundstudium Germanistik gelernt. Jetzt kommt er schon an die Grundschule: Wir leben wahrlich in großen Zeiten!

Gruß,
Andreas

.

Hallo Hannes,

man behandelt Valenz in der Schule (wir hatten’s in der 5. oder 6., da war ich schon auf dem Gymnasium), um:

  1. das Verständnis für Sprache zu fördern. Die Kinder lernen, dass „die Katze“ zwei verschiedene Bedeutungen (im Satz) haben kann: entweder ist sie handelnd oder leidend. (Vergleiche: „Die Katze hat den Käse gefressen“ / „Die Katze hat der Hund gefressen.“) Außerdem lernen sie, dass es verschiedene Arten von Verben gibt - und wenn’s auch nur auf die Unterscheidung transitiv/intransitiv hinausläuft.
    Dies alles geschieht auf einer spielerischen Ebene, ohne viele Fachwörter (die kommen dann später - man will sich ja schließlich im Sprachunterricht auch über Sprache unterhalten), sondern zunächst nur nach dem Sprachgefühl.

  2. eventuelle Fehler zu verbessern. Wenn man z.B. am Verb „lehren“ sieht, dass zwei Akkusative dranhängen, und das dann an Beispielen ausprobiert (ich hab jetzt noch mein Puzzlemodell im Kopf), dann wird man im Idealfall nie wieder sagen: „Das hat mir meine Mathelehrerin gelehrt.“ Und wenn man einmal den Unterschied zwischen transitiv und intransitiv verinnerlicht hat, fällt es auch viel leichter zu verstehen, wann man „hing“ (am Baum) und wann man „hängte“ (die Wäsche an die Leine).

  3. Fremdsprachen den Weg zu ebnen. Beispiel russisch: Wenn man sagt: „Ich bin schon eine Woche unterwegs“, dann benutzt man für „eine Woche“ im Russischen den Akkusativ. Viele lernen dies im Unterricht auswendig, aber eigentlich ist es viel einfacher: Im Deutschen ist das ja auch der Akkusativ. Nur, man muss es erst merken - und das geht nur, wenn man dafür mehr als Fragen zur Verfügung hat, denn „Wen bin ich schon unterwegs?“ geht nicht!
    Hat man aber (ich bin immer noch bei den Puzzleteilen) einmal gesehen und verinnerlicht, dass man bei männlichen Wörtern den Unterschied zwischen Akkusativ und Nominativ sieht, dann probiert man: „Ich bin schon einen Tag unterwegs“, und - voilà, da ist der Akkusativ.

Liebe Grüße
Immo

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der bessere Weg
Hallo Voietis,

alles wahr und richtig! Aber das musste ich nicht lernen, sondern habe es nach wenigen Jahren Latein begriffen. Von selbst und frei Haus.

Gruß,
Andreas

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Hallo Andreas!

Von selbst und frei Haus

zu begreifen ist sicherlich der bessere Weg.

Aber warum „nach wenigen Jahren Latein“ und nicht „nach wenigen Jahren Deutsch“? Ist eine Fremdsprache dazu besser geeignet als die Muttersprache? Läge es nicht vielmehr nahe, die sprachlichen Phänomene in der eigenen Sprache staunend zu entdecken, um sie später in einer Fremdsprache – aufs Neue staunend – wiederzuentdecken? (So erging es mir jedenfalls.)

Außerdem stellt sich mir die Frage, ab welcher Klassenstufe Du in den Genuss des Lateinunterrichts kamst. War es bereits in der fünften? Dann dürfte der Unterschied zwischen Grammatikvermittlung im Muttersprach- und im Fremdsprachunterricht rein ideeller Natur sein, so, wie ich im letzten Absatz darzulegen suchte.
War es jedoch erst in der siebten, wie es in Deutschland weitaus häufiger der Fall sein dürfte (an unserer Schule begann der Lateinunterricht erst in der elften Klasse!), so stelle ich mir die wohl auch in Deinen Augen berechtigte Frage, warum der Schüler erst so spät in die phantastischen Weiten der Morphosyntax abtauchen sollte.

Im Zweifelsfall kann man auch alles auf die Lehrer schieben und argumentieren, dass Fremdsprachlehrer (und insbesondere Lateinlehrer) umfassend dafür ausgebildet sind, den Schülern Grammatik nahezubringen, während die Deutschlehrerbildung darauf eher geringeren Wert legt. Doch erstens weiß ich von meinen Kommilitonen, dass dies keineswegs der Realität entspricht, und zweitens läge, selbst wenn es so wäre, der Fehler beim Bildungsministerium, und Deutschunterricht wäre nicht per se ungeeignet zum Sprachverständniserwerb.

Ich bin, wie Du siehst, nicht im mindesten überzeugt davon, Grammatikunterricht aus der Muttersprache in die Fremdsprachen zu verbannen.

Liebe Grüße
Immo

Hallo Vokietis,

alles klug geschrieben, und kaum widerlegbar. Und doch bleibe ich bei meiner Meinung; denn das Verstehen durch Vergleich dürfte immer noch der didaktische Königsweg sein. In unserem Fall also durch eine fremde Sprache, und dann am besten durch Latein (ja, ab Sexta!), weil wir nun einmal deren Grammatik übernommen haben. Die eigene Sprache ist nunmal selbst-verständlich und beschert damit nicht diese Aha-Erlebnisse.

Gruß,
Andreas

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Hi!

man behandelt Valenz in der Schule

Das ist mir nicht ganz unbekannt. :smile:

Dies alles geschieht auf einer spielerischen Ebene, ohne viele
Fachwörter (die kommen dann später -

Ich habe deine Anfrage so aufgefasst, als wolltest du - auf dieser Jahrgangsstufe! - gerade zuerst diese Begriffe im Unterricht einführen.
Sorry! Ich freue mich wirklich, dass ich mich getäuscht habe.
Mach’s gut!
Hannes