Ach ja, das heilige Erfahrungswissen:
In einem früheren Leben im vorigen Jahrhundert gab es an unserer Schule einen Lehrassistenten aus den USA, der in heutigen Begriffen polytoxikoman wäre, damals aber schlicht als Hippie bestaunt und insgeheim bewundert wurde. Der liebte außer LSD, was er außerhalb von sozial genehmigten Ausnahmezuständen wie Fasnacht und Schützenfest nur an Wochenenden einwarf, Valium heiß und innig.
Ich erinnere mich an eine Feueralarmübung, als wir alle mitsamt Lehrern an den vorgesehenen Sammelpunkten draußen standen, bloß Neil D. wurde vermisst. Dann ging im zweiten Stock ein Fenster auf, er winkte heraus und rief „Hey, it’s great to see you gathering all there - unite, unite! - this could be the beginning of a mass movement - life is so beautiful, gotta dig this - trallalee!“
Moral: Valium ist freundlich zu Dir, aber rechne nicht damit, dass Du jederzeit steuern kannst, was Du tust, wenn Du es einpfeifst. Das erzählte Beispiel ist nur eines - viel wahrscheinlicher ist, dass Du, wenn aus den Bordlautsprechern die Anweisung kommt, die Sauerstoffmasken anzulegen, die sich über den Sitzen befinden, schlicht denkst „Ach was, lass mich doch in Ruh’ - ich komm doch prima auch so klar, und Euer dussliges Flugzeug fische ich mit Links aus dem Kanal!“
Schöne Grüße
MM