Varianzanalyse mit Messwiederholung Voraussetzung

Hallo Zusammen,

ich rechne eine Varianzanalyse mit Messwiederholung und habe gelesen, dass mindestens 2 Voraussetzungen der Abhängigen Variablen erfüllt sein müssen:

  • Normalverteilung
  • Varianzhomogenität

meine AV’s erfüllen diese Voraussetzungen nicht, kann ich dann gar keine VA mit Messwiederholung rechnen?
Brauche dringend eurer Rat!!!

vielen Dank

Doch, die kann man trotzdem rechnen, denn die Varianzanalyse ist relativ robust gegenüber den Verletzungen der Voraussetzungen. Es gibt bei der Varanzanalyse auch einen Welch-Test (der befindet sich glaube ich im Feld „Varianzanalyse“ unter „Optionen“ oder irgendwo da) und den kann man bei fehlender Normalverteilung verwenden, er ist gewissermaßen das Äquivalent zu den Ergebnissen der VA.

Normalverteilung gibt es nämlich bei empirischen Daten meistens nicht, wenn man das so genau nimmt, dürfte man nie eine VA rechnen.

Hallo Citros, vielen vielen Dank für deine Antwort!

ICh hätte noch eine Frage an dich, weil ich in dem ganzen Datenchaos langsam den Überblick verloren habe.
Mein Design sieht so aus:
Ich hab 2 Gruppen (eine Schlaf, eine Wachgruppe) die über eine Woche lang, Tagebucheinträge zu Erinnerungen ausfüllen mussten (neutrale und emotionale Erinnerungen)
Dazu rechne ich das allgemeine lineare Modell mit Messwiederholungsfaktor
ICh habe als Messwiederholungsfaktor (2 Stufen) den Erinnerungstyp (emotional versus neutral), darin gebe ich die Mittelwerte einer Zeitperiode ein (jeweils für emotionale und neutrale Erinnerungen).
Als Gruppierungsfaktor habe ich meine 2 Gruppen (Schlaf/Wach) eingegeben.
Dann habe ich noch 2 Kovariate darin.
Meine Hypothese bezieht sich auf die Interaktion der Gruppe und der Erinnerung.
Nun verwendet man bei MEsswiederholungen ja eher Zeitpunkte und ich habe demensprechend Probleme meine Aussage auf meine MEsswiederholungsfaktoren zu beziehen. Ist das so verständlich? Hättest du vielleicht eine Idee?

Tausend Dank vorab!!!

Klingt etwas kompliziert.
Also es gibt eine Schlafgruppe und eine Wachgruppe
neutrale und emotionale Erinnerungen

Und Du verwendest nun die Varianzanalyse mit Messwiederholung, weil Du zwei Messzeitpunkite hast?

Du kannst auch zur Analyse der Unterschiede bei den Faktoren Schlaf vs. Erinnerungen eine normale Varianzanalyse rechnen und das für alle Testzeitpunkte machen. Du musst nicht unbedingt eine Varianzanalyse mit Messwiederholung machen, wenn Du gar keinen Vergleich der Testzeitpunkte vornimmst.

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Genau, ich habe 2 Gruppen, die sich je auf 2 Arten erinnern, also beide auch neutral und emotional. Ich habe über die Tage, die mich interessieren (1. bis 5. Tag) einen Mittelwert der angegebenen Erinnerungen gebildet und verwende die VA mit Messwiederholung, weil ich auch Kovariate miteinbeziehe.
Ich bin davon ausgegangen, dass es die beste Möglichkeit ist diese Interaktion zu prüfen.
Meinst du eine ganz normale zweifaktorielle Varianzanalyse würde mehr Sinn machen?

Das gleiche mache ich auch für zwei weitere Charakteristika der Erinnerungen.

die Varianzanalyse mit Messwiederholung braucht man nur, wenn man auch verschiedene Testzeitpunkte vergleicht, das ist ja nicht der Fall. Also nimm lieber die normale Varianzanalyse, da kannst Du auch Kontrollvariablen mit einfügen.

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Hi Citros,
Danke!
ich glaube, ich habe den Grund entdeckt, warum ich bislang noch nicht die normale Varianzanalyse verwendet habe…Da kann ich nur eine abhängige Variable eingeben und ich habe die beiden Erinnerungsarten getrennt erfasst (also auf zwei „Stufen“) und daraus auch zwei Scores über die tage gebildet, einen neutralen und einen emotionalen.

die Varianzanalyse mit Messwiederholung braucht man nur, wenn
man auch verschiedene Testzeitpunkte vergleicht, das ist ja
nicht der Fall. Also nimm lieber die normale Varianzanalyse,
da kannst Du auch Kontrollvariablen mit einfügen.

Neutral und emotional sind ja eigentlich Gegensätze, d.h. wer einen hohen Wert bei neutral hat, sollte einen geringen Wert bei emotional haben. Du könntest also eine Variable daraus machen.

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Das ist ein guter Punkt, danke!
In meinem Fall muss das nicht unbedingt so sein, weil sich diese Erinnerungen eigentlich auf gesehenes emotionales bzw. neutrales Material beziehen (beide, habe beides gesehen und erinnern sich unterschiedlich), so können sie unterschiedliche Erinnerungen haben. ICh möchte ja auch wissen, in welcher Erinnerungsart sich die Gruppen unterscheiden.
Weißt du vielleicht welche Ergebnisse ich berichten muss?
ICh habe mich bislang auf die Interaktion Erinnerung*Gruppe (F-, und p-Wert) beschränkt. Aber was mache ich mit den Kovariaten?

Aber dein Argument zählt vielleicht für meine andere Hypothese…
Ich möchte nämlich wissen, ob es einen Gruppenunterschied (Schlaf-/Wach) bezüglich der Erinnerungsanzahl (allgemein) gibt. Müsste doch dann die Variablen (emotional/neutral) zusammenrechnen, das wäre die abhängige Variable, oder? Oder kann ich das auvch in meinem Output bei Zwischensubjekteffekten herauslesen?

Neutral und emotional sind ja eigentlich Gegensätze, d.h. wer
einen hohen Wert bei neutral hat, sollte einen geringen Wert
bei emotional haben. Du könntest also eine Variable daraus
machen.

Also alle haben emotionales bzw. neutrales Material gesehen, es gibt eine Schlaf und eine Wachgruppe und die abhängige Variablen sind emotionale Erinnerungen und neutrale Erinnerungen?

Demnach hätte man die Fragen: Wie erinnern Sich Probanden der Schlaf vs Wachgruppe, die emotionale vs. neutrale Materialien gesehen haben und sind diese Erinnerungen eher emotional oder neutral? Stimmt das so?

Berechne am besten für die Erinnerungsarten (also die abhängigen Variablen) getrennte Analysen.

Berichtet wird das so:

F (df1, df2) = …, p …
df sind die Freiheitsgrade, die werden in SPSS mit ausgegegen und bei … schreibst Du den tatsächlichen F-Wert hin
wenn der p-Wert unter .05 liegt, schreibt man dann p