VDE-Norm zu Kabeldike für Herdzuleitung?

Hallo zusammen,
weiß jemand, welche VDE oder DIN-Norm den Querschnitt einer HErdzuleitung regelt? Muss der 2,5qmm betragen oder reicht 1,5qmm aus? Ich habe zwei verschiedene Meinungen von zwei verschiedenen Elektrikern bekommen und weiß jetzt nicht, was ich denken soll.
Hintergrund:
Ich habe die Elektrik in meinem Haus erneuern lassen, dabei hat der erste Elektriker 5*1,5qmm am HErdanschluss neu verlegt hat. Es gab vorher keinen Elektroherdanschluss, der ist also komplett neu. Da ich keine Ahnung hatte, dass es da evtl. ein Problem gibt, habe ich darüber gar nicht über Kabelgröße mit dem ersten Elektriker gesprochen. Ein anderer Elektriker, der zum Anschließen des Herdes kam, sagte mir nun, es müssten dort 2,5qmm-Kabel liegen, alles andere entspräche nicht der Norm und wäre damit nicht versichert. Bevor ich den ersten Handwerker vollständig bezahle, würde ich nun gerne wissen, ob er mir den richtigen Herdanschluss gelegt hat. Ist das so korrekt oder kann/muss ich bei dem ersten Elektriker einfordern, dass er 2,5qmm legt? (Ich habe übrigens nur einen sehr einfachen Herd, braucht wohl nicht extra viel Strom.)
Für Hilfe wäre ich dankbar!
Grüße,
okka461

Hallo,

das ist in der DIN VDE 0100 Teil 523 geregelt.
Herdzuleitungen im Dreiphasenbetrieb (400V) werden mit 5 x 2,5mm² hergestellt.
Wurden 5 x 1,5mm² Zuleitung verlegt, kann im Herd auf 240V umgebrückt werden (dabei werden nur drei Leitungen L, N und PE benutzt, die beiden anderen Phasen sind nicht mit anzuschliesen).

Gruß, Gefr.Schultz

Hallo !

Es gibt keine direkte Vorschrift die Herdzuleitung für einen Haushaltsherd mit 1,5 oder 2,5 mm2 anzulegen.
Wir sprechen jetzt über die fest verlegte Leitung oder über die flexible Leitung von Dose zum Herd ?

Es kommt auf die Sicherung an,die Länge der Leitung,die Verlegeart usw.
Üblich ist heutzutage stets NYM-J 5 x 2,5 mm² (ohne langes nachrechnen) bei den üblichen 3 x 16 A.

Aber auch 5 x 1,5 mm² bei Raumtemperaturen von unüblichen 30°,Verlegeart aufPutz oder Unterputz in Massivwand,Sicherung 16 A wäre bei einer Länge von ca. 17 m noch durchaus zulässig.
Und das reicht für einen 11 kW-Herd.

MfG
duck313

Hallo,

das ist in der DIN VDE 0100 Teil 523 geregelt.
Herdzuleitungen im Dreiphasenbetrieb (400V) werden mit 5 x
2,5mm² hergestellt.
Wurden 5 x 1,5mm² Zuleitung verlegt, kann im Herd auf 240V
umgebrückt werden (dabei werden nur drei Leitungen L, N und PE
benutzt, die beiden anderen Phasen sind nicht mit
anzuschliesen).

Hallo Gefr.Schultz !

Das musst Du mir mal etwas erläutern.

Eine nach Deiner Ansicht zu schwache Zuleitung mit 1,5 mm2 soll man durch einphasigen Betrieb noch weiter schwächen ?
Und wie kann man am Herd 240 V umbrücken ?.

Man kann jeden Herd einphasig oder dreiphasig anschliessen,aber nicht mit 1,5 mm² bei 1-Phase und voller Nutzbarkeit der Herdplatten z.B.

Da braucht man 4 bis 6 mm²,um an 1 Phase mit einer Sicherung von 25 A für ca. 6 kW und 40 A für ca. 10 kW auszukommen.

MfG
duck313

Hallo duck313,

da der Fragesteller angab „nur einen sehr einfachen Herd der nicht viel Strom zieht“ zu besitzen, gab ich diesen Tip mit dem einphasigen Anschluss.
Natürlich meinte ich auf 230V umbrücken (Danke für den Hinweis).

Gruß, Gefr.Schultz

Hallo duck313,

da der Fragesteller angab „nur einen sehr einfachen Herd der
nicht viel Strom zieht“ zu besitzen, gab ich diesen Tip mit
dem einphasigen Anschluss.
Natürlich meinte ich auf 230V umbrücken (Danke für den
Hinweis).

Das macht die Antwort nicht richtiger.
Dreiphasiger Anschluss ist immer und unbedingt vorzuziehen, da dadurch die Last gleichmäßiger verteilt wird.

Sofern aus Gründen der Verlegart eine Absicherung des Elektroherdes mit 16A bei 5x1,5mm² nicht korrekt gewesen wäre (was durchaus sein kann), dann würden 13A Automaten helfen.
Ein Wechselstrombetrieb sorgt aber dafür, dass der Herd die beiden verbliebenen Adern deutlich stärker belasten würde - das ist das Gegenteil von dem, was man möchte!

Hallo zusammen,
weiß jemand, welche VDE oder DIN-Norm den Querschnitt einer
HErdzuleitung regelt? Muss der 2,5qmm betragen oder reicht
1,5qmm aus? Ich habe zwei verschiedene Meinungen von zwei
verschiedenen Elektrikern bekommen und weiß jetzt nicht, was
ich denken soll.

Gaanz einfach:
Beide können Recht haben.

Es geht hier darum, wie stark eine 5 x 1,5mm² belastet werden darf.
Dazu gibt es Tabellen:

http://www.helukabel.de/pdf/german/technik/X_022_Str…

http://www.helukabel.de/pdf/german/technik/X_023_Str…

Die Leitung wird wohl NYM sein. Man geht von drei belasteten Adern aus. Im Neutralleiter fließt nur Strom, wenn mindestens ein anderer Leiter weniger Strom führt, daher vereinfacht man und sagt, dass drei belastet seien.

Dazu kommt der Spannungsfall.
Hier sind innerhalb einer normalen Wohnung keine Probleme zu erwarten.

Da man als Elektriker auf dem Bau keine Lust hat, an der Grenze des erlaubten unter Berücksichtigung von Verlegearten und Spannungsfall zu installieren, wählt man eigentlich heute eher die dickere Leitung.

Bei dir wurde auf jeden Fall sparsam installiert, das muss man wohl so sagen.
Ob es eine unzulässig hohe Absicherung war, entscheiden nun die genauen Umstände.

Wie weit ist der Sicherungskasten weg?
Liegt die Leitung in einer normalen Mauer, oder etwa in einer Rigipswand in Dämmwolle?
Ist diese Leitung mit anderen in einem Bündel verlegt?

Ein anderer Elektriker, der
zum Anschließen des Herdes kam, sagte mir nun, es müssten dort
2,5qmm-Kabel liegen, alles andere entspräche nicht der Norm
und wäre damit nicht versichert.

Dies ist ohne Betrachtung der Umstände eine Pauschalaussage, die so nicht stimmen muss!

Bevor ich den ersten
Handwerker vollständig bezahle, würde ich nun gerne wissen, ob
er mir den richtigen Herdanschluss gelegt hat. Ist das so
korrekt oder kann/muss ich bei dem ersten Elektriker
einfordern, dass er 2,5qmm legt? (Ich habe übrigens nur einen
sehr einfachen Herd, braucht wohl nicht extra viel Strom.)

Elektroherde mit vier Platten und einem Ofen kannst du eigentlich immer mit rund 10kW Spitzenlast gleichsetzen.
Egal, ob der einfach oder exklusiv ist.
Ganz dicke Dinger mit sehr großen oder vielen Kochfeldern werden mehr ziehen.

Für einen Elektroherd in einer
Wohnanlage wird in der Norm DIN
18015-1:2002-09 Abs. 5.2.4 bei Drehstromanschluss
eine Leitung gefordert, die
für eine Belastbarkeit von mindestens 16A
ausgelegt ist.

Wenn der ausführende Elektriker den Auftrag bekam „Herdanschluss“, dann muss das gewährleistet sein.

Und zur Strombelasbarkeit hast du ja obige Tabellen.

Hallo,

danke für den Link und die umfanreichen Erläuterungen! Ich bin noch nicht sicher, ob ich alles so verstanden habe, aber ich versuche es :wink: Der Physikunterricht ist leider wohl schon zu lange her …

Ich habe also 3 belastete Adern (NYM, hat auch der 2. Elektriker so bestätigt, Unterputz verlegt), die Belastbarkeit beträgt also 17,5 A (?).
Der Sicherungskasten ist recht dicht: durch den Fußboden ca. 50 cm nach unten, dann ca. 4m unter der Kellerdecke zum (neuen) Sicherungskasten mit Drehstromanschluss.
Die Leitung ist ca. die Hälfte der Strecke zum Sicherungskasten mit anderen im Bündel verlegt. Ist dann die Belastbarkeit von 16A am Herd noch gegeben oder geht auf der Strecke zu viel „verloren“?

Was ich auch noch nicht verstehe ist, wie ich dann rechnerisch auf 10kW komme (230V*17,5Ampere =4,0kW). Wo ist hier mein Denkfehler? Muss ich berechnen, dass es mehrere Leitungen sind
(3 Leitungen*230V*17,5Ampere =12,0kW)?

Danke nochmal für die Hilfe,

okka461

Danke an alle für die Erläuterungen! Jetzt fühle ich mich wohler und habe das Gefühl es etwas besser zu verstehen.
Kleine Nachfrage: siehe unten. Ist schon teilweise beantwortet, aber zur Sicherheit habe ich nochmal ein paar Details angegeben.
Grüße,
okka461

Ich habe also 3 belastete Adern (NYM, hat auch der 2.
Elektriker so bestätigt, Unterputz verlegt), die Belastbarkeit
beträgt also 17,5 A (?).

Wenn wirklich nicht im Bündel und nur Unterputz verlegt, dann ist das so.

Der Sicherungskasten ist recht dicht:

???
Das verstehe ich nicht.

durch den Fußboden ca.
50 cm nach unten, dann ca. 4m unter der Kellerdecke zum
(neuen) Sicherungskasten mit Drehstromanschluss.
Die Leitung ist ca. die Hälfte der Strecke zum
Sicherungskasten mit anderen im Bündel verlegt.

In einem Kabelkanal oder Leerrohr?
Dann ist es nicht mehr „Verlegeart C“, sondern „B2“.
Und da haut es selbst OHNE Bündelung schon nicht mehr mit 16A hin.

Ist dann die
Belastbarkeit von 16A am Herd noch gegeben oder geht auf der
Strecke zu viel „verloren“?

Die Leitung kann und wird sich unter Volllast unzulässig erwärmen.
Erstens hat man schon ohne Bündel nur 15A Belastbarkeit.
Evtl. etwas erhöhte Belastbarkeit, weil der Keller nie 30°C haben wird?
Durch die Bündelung wird die Belastbarkeit aber wieder vermindert.
Liegen dort z.B. 4 Leitungen im Rohr / im Kanal, dann wären bei gleichzeitiger voller Belastung aller Leitungen die zulässigen Strombelastbarkeiten mit 0,65 zu multiplizieren.
In der Realität sind die natürlich nie alle maximal belastet.

Was ich auch noch nicht verstehe ist, wie ich dann rechnerisch
auf 10kW komme (230V*17,5Ampere =4,0kW).

Drehstrom hat das Ganze DREIMAL.

Bei 16A bekommt man 230V * 16A * 3 = ca. 11kW.

Bleibt noch das Fazit:

Eine 5 x 1,5mm² NYM, zusammen mit anderen Leitungen in einem Rohr oder Kabelkanal liegend, darf nicht mit 16A abgesichert werden.

Klarer Fall von „zu billig installiert“.

Kupfer ist durch nichts zu ersetzen.
Außer durch mehr und dickeres Kupfer.
Oder eben Silber.

Hallo zusammen,
der erste Elektriker war gerade da und hat zugegeben, dass er die falsche Leitung verlegt hat. Er sagt, es sollte 5*2,5qmm verlegt werden; er tat so, als hätte sein Geselle einen Fehler gemacht. Wie auch immer; in jedem Fall kommt er nächste Woche und verlegt die Leitung neu mit 5*2,5qmm.
Vielen Dank für die Tipps und die Argumentationshilfen! Ansonsten hätte ich mich vielleicht gar nicht getraut, das einzufordern.
Grüße,
okka461

Herdzuleitung? -> DIN 18015 Teil 1
Moin,

Es kommt auf die Sicherung an,die Länge der Leitung,die
Verlegeart usw.
Üblich ist heutzutage stets NYM-J 5 x 2,5 mm² (ohne langes
nachrechnen) bei den üblichen 3 x 16 A.
Aber auch 5 x 1,5 mm² … ,Sicherung 16 A bei Länge von ca. 17 m … zulässig.
Und das reicht für einen 11 kW-Herd.

Ach wirklich ?
Ja, früher war das so üblich und bei Bestandanlagen immer noch vorzufinden.

Und wenn es irgendwann ein anderer Herd wird, mit z.B. 14kW Anschlußwert ?

Gerade bei der Zuleitung zum Herd muß man davon ausgehen,
daß hier die verschiedensten Geräte angeschlossen werden
und somit die Leitung auf den Nennstrom der vorgeschaltet Sicherung
auszulegen ist.
Und nach DIN 18015 Teil 1 ist die Herdzuleitung auf eine
Belastbarkeit von 20A auszulegen.
http://www.hea.de/service/fachwissen/elektroherde/au…

Einzelne Festlegungen der Normenreihe DIN 18015 sind nach der Rechtsverordnung
„Allgemeine Bedingungen für den Netzanschluss
und dessen Nutzung für die Elektrizitätsversorgung in Niederspannung“
(Niederspannungsanschlussverordnung NAV; früher AVBElt)
– hier ins-besondere „Technische Anschlussbedingungen (TAB)“ – aus Vertragsrecht einzuhalten.

Zitat von Seite 14: ->
Verbindlichkeit der „Regeln der Technik“ für den Ele… (PDF-1,41MB)

http://www.din.de/cmd?level=tpl-unterrubrik&menuid=4…

MfG
duck313

mfg
W.