Doch eines frage ich mich inzwischen manchmal: Kann es sein,
dass diejenigen, die mit dieser Informationsüberflutung,
diesem Mischmasch aus „wahrem“ Wissen, Trivialitäten und
Oberflächlichkeiten, bereits aufgewachsen sind, die also die
Zeit davor gar nicht mehr so genau kennengelernt haben, nicht
immer, aber öfters, diejenigen sind, die mit dieser
Informationsflut gar nicht oder gerade deswegen nicht mehr
umzugehen wissen? Dass sie kaum noch lernen, Wichtiges von
Unwichtigem zu unterscheiden, Prioritäten zu setzen,
Zielsetzungen von Texten zu erkennen und eine Pfad in diesem
ganzen Dschungel zu erkennen?
Manchmal im stillen Kämmerlein denke ich, dass meine klassisch
humanistische (Halb-)Bildung mit ihren inzwischen vielleicht
leicht verstaubt anmutenden Methoden mir auch jetzt noch immer
das beste Hilfsmittel in der Flut der Informationen ist.
Ich bin da ganz deiner Meinung.
Ich selbst bin mit meinen fast 25 Jahren in so ner „Mischzeit“ aufgewachsen, sprich: zu Anfang (bis fast zum Ende) meiner Schulkarriere gab´s nichts anderes als Bücher (zumindest nicht an MEINER Schule:wink:), um sich Informationen zu besorgen. Jetzt, fast am Ende meines Studiums, nutze ich auch oft das Internet, und für Literaturrecherche möchte ich das nicht missen. Viele Fachaufsätze findet man nicht über den Bibliothekskatalog, stößt aber über google und irgendwelche Links auf themenbezogenen Seiten immer wieder auf die fruchtbarsten Bibliographien etc. Mal von den Online-ressourcen ganz abgesehen. Aber das erstetzt immer noch nicht den Gang in die Bib.
Das Internet birgt die Gefahr, dass triviale, wissenschaftlich eher fragwürdige Seiten als das Nonplusultra dargestellt werden können, wenn es nur seriös genug aussieht. Ich persönlich verwende Informationen von Internetseiten nur dann, wenn der Autor (oder wie sagt man da?) der Seite Quellenangaben für seine Informationen macht. Ich habe aber auch schon erlebt, dass Schüler und Studenten Informationen ungefragt übernehmen, weil sie einfach nicht unterscheiden können, was Mumpitz ist und was Hand und Fuß hat. Liegt vielleicht auch daran, dass man den Umgang mit dem Internet in Sachen Informationsbeschaffung nie richtig gelernt hat. Wenn ich da mal ein billiges Beispiel bemühen darf: Man lernt in Sachen Informationen aus Zeitungen recht schnell, dass man sich z.B. auf die Berichterstattung der Frankfurter Allgemeinen oder der Süddeutschen recht gut verlassen kann, dass man dagegen bei der BILD eher vorsichtig sein sollte. Im Netz dagegen ist das ungleich schwieriger.
Ich weiß nicht, inwiefern das heutzutage in den Schulen gehandhabt wird, also, ob da den Schülern beigebracht wird, wie sie sich gezielt Informationen beschaffen können, ohne dabei nen Griff ins Klo zu tun. Wenn es noch nicht gemacht wird, sollte man damit vielleicht anfangen:wink:
Gruß, Dine