Verarschen in den 60ern / 70ern

Hallo,
hat man in den 60ern / 70ern gesagt:
Ich wurde verarscht

Danke für eure Antworten
Grüsse
Oscar

eher ‚verhohnepipeln‘? (owT)

Belegexemplare
Hallo Ofil,

bekommen eigentlich alle WWW-Experten, die sich mit deinen bersetzungsfragen beschftigen, Belegexemplare?

Bernhard

Moin, moin Oscar,

es war Ende des Wintersemesters 1962/63, Griechischprüfung an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal. Wir standen draußen und warteten auf die Kommilitonen, die ihre mündliche Prüfung hinter sich hatten.
Da kam R.R. (nicht Rio Raiser) raus und sagte wörtlich: „Ich bin ja durchgefallen, aber verarscht hab ich sie doch!“
Das war also bekannt.

Gruß - Rolf

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Bernhard,
interssante Frage! Wenn jemand Interesse daran hat, ja. Man brauch mich nur ansprechen

Oscar

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Oscar,

mehr Zeitkolorit, weil später wieder gänzlich verschwunden, enthält meine ich das (harmlosere) „filmen“, sowohl transitiv (den ham wir aber gefilmt) als auch intransitiv (da hats dich ganz schön gefilmt) anwendbar.

Alldieweil ich erst ab ca. 1970 Slang mitgekriegt habe, allerdings in einem Teil Deutschlands, der knapp fünf Jahre Timelag hat, kann ich Dir keine sichere Datierung zu diesem Ausdruck geben. Das Verschwinden dürfte mit der ab ca. 1974 generell gröber werdenden Sprache per Verdrängung durch Verarschen stattgefunden haben.

Schöne Grüße

MM

hat man in den 60ern / 70ern gesagt:
Ich wurde verarscht

Ganz gewiss!

Das Wort wurde schon im 19. Jhdt. verwendet und kam wohl aus der Soldatensprache, sagt Kluge. Eine genauere Übertragungsgeschichte ist nicht bekannt.
Soldatische gleichgeschlechtliche Sexspiele? Oder: Oiner isch emmer dr Arsch!

Das „filmen“ von Martin wurde von uns so ab 74 (mein Studienbeginn) vorgezogen, weil das weniger vulgär war und wir feine Studenten. :wink:

Fritz

Moin, moin

ja, das „Filmen“ kenne ich auch schon aus dem Ende der 50er; allerdings eher im Sinn von „vorführen“, also „auf dem falschen Fuß erwischen“. Es war nicht so stark wie verarschen.

veräpfeln

Hallo,
hat man in den 60ern / 70ern gesagt:

Also ich kenne nur noch den Spruch: „Tu ihn doch nicht veralbern.“
Noch viel Spaß
Jetzt fällt mir noch veräpfeln ein
Grüße
Franz

Danke für eure Antworten
Grüsse
Oscar

Ja, aber doch als ‚veräppeln‘, oder?
owT

Oh oh Franzjosefoskar!

„Veräpfeln“ habe ich in den 80ern und auch sonst zum ersten und einzigen Male in dem Zusammenhang gelesen, daß eine betuliche Oma Micki Maus-Hefte ins Deutsche übersetzte.
„Du willst mich wohl veräpfeln???“, erschien mir schon damals unterhalb der Grenze des Zumutbaren.

Also streichen!

Hochachtungsrandvoll
Wil

Moin, moin ofil,

zum Verarschen hatte ich Dir schon geschrieben; aber nachdem andere noch jede Menge synonymer Ausdrücke vorgeschlagen haben, will ich mich anschließen.
In „Abel mit der Mundharmonika“ bringt Manfred hausmann den schönen Ausdruck - aber typisch norddeutsch - „verhanjökeln“.

Schönes Wochenende - Rolf

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]