Verbale Entgleisungen

Hallo zusammen,

vor kurzen war ich auf einem Fest dort traf ich meinen Cousin mit seiner neuen Freundin. Diese Freundin hat zwei Kinder einen Jungen 12, und ein Mädchen 9. Die Frau ist seit 2000 von ihrem Ex Mann geschieden. Auf der Feier sagte das Mädchen zu ihrer Mutter „Schlampe“ diese sagte daraufhin nichts.
Was kann man gegen solche verbalen Entgleisungen tun?

Ich kann mir vorstellen was dahinter steckt. Kind ist getrennt von Vater und muss den neuen Freund ihrer Mutter akzteptieren.

Was denkt Ihr?

(a) hängst Du Dich ein bißchen weit raus mit Deiner Interpretation.
Hunderte von Kindern schmeißen ihren Eltern sowas täglich an den Kopf.
Das Mädel ist 9 … nicht 16. In dem Alter schmeißt man noch mit ganz anderen Worten, die man nicht versteht…

(b) findest Du im Eltern-Kind-Board wahrscheinlich ein paar mehr Ansprechpartner. Da wurde ähnliches gerade diskutiert

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Hi!

Was hätte die Mutter denn tun sollen?
Ohrfeigen austeilen?
Schimpfen?
Eine große Sache draus machen?

Kinder in dem Alter tendieren dazu, Schimpfwörter auszuprobieren. Sowas klärt man SPÄTER, unter vier Augen - fragt z.B. das Kind, was denn eine Schlampe sei?

Das wirkt in der Öffentlichkeit immer seltsam, weil viele Menschen noch etwas antiquierte Vorstellungen von Kindererziehung und „was sich so gehört“ und Respekt haben, aber es ist der einzig richtige Weg!

Was ich täte/tat (bei mir ging´s um vier Kinder, die sich gegenseitig im Gebrauch „verbotener“ Wörter hochschaukelten), war je nach Situation:

  1. ignorieren
  2. ein kurzes scharfes „So kannst mit deinen Freunden reden, aber das ist NICHT unser Umgangston!“
    und 3) (spontan): „Von mir aus könnt Ihr den ganzen Tag so reden, aber ich will es nicht hören - also bitte nur im Kinderzimmer mit dem Kopf unter der Tuchent!“ (Von da an reichte meist ein „Du bist hier nicht unter der Tuchent!“ als Erinnerung.)

Wobei mir Schlampe und dergleichen erspart blieb, Glück gehabt.

Aber in meiner Eigenschaft als souveräner Erwachsener kann ich locker mit dummen Sprüchen/Beschimpfungen meiner Kinder umgehen, da steh ich meilenweit drüber.

(Mittlerweile sind meine Kinder nicht mehr ganz so klein, und es hat langfristig gesehen gut funktioniert.)

alien

H wie Hola.

Was hätte die Mutter denn tun sollen?
Ohrfeigen austeilen?
Schimpfen?
Eine große Sache draus machen?

Warum denn nicht?

An solchen Dingen sieht man eben, daß der

…souveräne Erwachsener

nicht

meilenweit drüber steht

und nur deshalb

locker mit dummen Sprüchen/Beschimpfungen meiner Kinder
umgehen kann.

Ich würde gar nicht auf den Gedanken kommen, auch nur annähernd das Wort derart gegen die Autorität der Eltern zu erheben. Ich finde es andersherum eher absolut lächerlich, wie man mit solchen Totalaussetzern spielerisch laissez-faire umgeht - Kinder, die sowas tun zeugen einfach nicht von besonders viel Geist und/oder Erziehung.
Denn dieses peinliche Gossenniveau (es geht ja schon viel eher los heutzutage) kann ich täglich, so ich denn möchte, in einem beliebigen Kindergarten oder in einer beliebigen Grundschule Deutschlands beobachten.

Hier drängt sich die ketzerische Frage sofort auf, was denn das Darüber-stehen bringt, wenn dabei ein fragwürdiges intellektuelles Verhalten des Kindes schulterzuckend hingenommen wird.

Die Idee mit dem Hinweis auf den Umgangston fand ich gut, doch für die geschilderte Situation zieht es einfach zuwenig. Ich empfinde es als starkes Stück „Schlampe“ zur eigenen Mutter zu sagen. Die Mutter hätte die Sache vor allen Leuten gar nicht groß genug abhandeln können, um eine hübsche Wirkung zu erzielen… doch ignorieren - no way.

Da frage ich mich eher, ob hier die vermeintliche Überlegenheit von wegen „Steh ich drüber“ nicht eher mangelndes Selbstverständnis bedeutet: Vielleicht würde ich mir auch nur entfernt von einem Kind derart auf der Nase herumtanzen lassen. Wie ältere Leute immer zu sagen pflegen „Da walte Hugo…“.

Mit antiquierten Vorstellungen hat es nur insofern etwas zu tun, wenn man es sich leicht macht, also mit einem Weltbild à la „moderne vs. klassische zivilisatorische Werte“ ankommt, und so partout die 68er- und Nach-68er-Ansichten unterstreichen zu müssen.
Ich bin gespannt, wie lange es noch dauern wird, bis die moderne Industriegesellschaft endlich flächendeckend begreift, daß zu jeder fortschrittlichen menschlichen Kulturgruppe immer ein gewisses Brauchtum, gewisse Traditionen und ein gewisses Maß an gesundem Konservatismus gehört. Für mich sind das hier in der Republik in erster Linie eine Reihe von Dingen wie Anstand, Höflichkeit, Freundlichkeit, Jargon/Umgangston, autoritäre-freiheitliche Erziehung und einige andere Eigenschaften, die den Deutschen historisch gesehen nicht umsonst zugeschrieben werden. Die Frage ist lediglich der rhetorische Umgang mit diesen Dingen - wer sich hier bspw. den CDU/CSU-Schuh anziehen läßt, ist selbst schuld.

Wobei mir Schlampe und dergleichen erspart blieb, Glück
gehabt.

Was natürlich ketzerisch die Frage aufwirft, wie dann die tatsächliche Reaktion ausgesehen hätte. Es ist ein gehöriges Stück von einem etwas schroffen Umgangston hin zu einem Gossenjargon gegenüber den eigenen Eltern.

Mitternächtliche Grüße

MfG

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Meiner Meinung ist dieses „ignorieren“ keine souveräne Art.
Souverän wäre meiner Meinung nach klar zu sagen „So nicht“.
Wie soll ein Kind sonst Grenzen kennen lernen?

Und meiner Meinung wissen die Kinder mit 9 wohl schon sehr gut was das Wort „Schlampe“ bedeutet. Das es eine Beleidigung ist wissen die ganz genau.

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Hi!

Nun, ich empfinde solche Aussagen wie Deine eben als antiquiert. Deine Vorstellungen von ERziehung sempfinde ich als Dressur.

Selbstverständlich halte ich es nichtsdestotrotz für LANGFRISTIG erstrebenswert, daß Kinder sich eines andren Umgansgtones befleißigen. Aber das mache ich mir mit meinem Kind sicher NICHT in der Öffentlichkeit aus.

alien

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Hi!

Meiner Meinung ist dieses „ignorieren“ keine souveräne Art.
Souverän wäre meiner Meinung nach klar zu sagen „So nicht“.
Wie soll ein Kind sonst Grenzen kennen lernen?

Ach Gottchen, die Grenzen… Man muß einem Kind keine „Grenzen setzen“, man muß die bestehenden Grenzen aufzeigen.
Überschreitet das Kind MEINE Schmerzgrenze, dann muß ich reagieren. Aber nicht, weil Dritte der Meinung sind, meine Schmerzgrenze müsse durch dieses oder jenes Verhalten überschritten sein!

Offenbar sah diese Mutter das auch so.

alien

9 Like

Das Kind wird nicht immer bei den Eltern leben, sondern hoffentlich auch Kontakt zu anderen Leuten haben. Also geht es nicht nur um die Schmerzgrenze der Eltern.
Auch wenn das vielleicht manche als antiquiert ansehen; ich finde, eine Gesellschaft, in der es normal ist, das man sich gegenseitig als Schlampe oder was auch immer bezeichnet, hat versagt.
Und damit es nicht so weit kommt, muß man schon den Kindern klar machen, das so ein Verhalten nicht zulässig ist.
Und damit ein Kind lernt, das es sich falsch verhalten hat, muß man es deutlich drauf aufmerksam machen, sonst wird das Kind das nicht ernstnehmen.

Ach Gottchen, die Grenzen… Man muß einem Kind keine „Grenzen
setzen“, man muß die bestehenden Grenzen aufzeigen.
Überschreitet das Kind MEINE Schmerzgrenze, dann muß ich
reagieren. Aber nicht, weil Dritte der Meinung sind, meine
Schmerzgrenze müsse durch dieses oder jenes Verhalten
überschritten sein!

Offenbar sah diese Mutter das auch so.

alien

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Genau das meine ich auch.
Ehrlich gesagt gehört zu einem zivilisierten Umgangston zwischen zwei Menschen das Wort „Schlampe“ nicht. Und ein Kind sollte und muss lernen sich zivilisiert aufzuführen. Wenn es zu anderen „Schlampe“ sagt bekommt es eventuell mal eine auf die vorlaute Klappe.

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Hallo scarlettrose und andere,

Das Kind wird nicht immer bei den Eltern leben, sondern
hoffentlich auch Kontakt zu anderen Leuten haben. Also geht es
nicht nur um die Schmerzgrenze der Eltern.

darf ich hier ein Beispiel aus meinem Erleben als Mutter beibringen? Meine Tochter schleppte regelmäßig irgendwelche „Ausdrücke“ aus Kindergarten und Schule nach Hause. So probierte sie jeden an mir aus, wobei sie jeweils eine einmalige Erklärung erhielt, dass ich das aus diesem und jenem Grunde nicht schön fände. Danach habe ich jeglichen weiteren Gebrauch dieser Wörter ignoriert, und - was auch wichtig ist - auch mein Kind ignoriert, solange sie sich in solchen Ausdrücken gefiel. Der Erfolg war, dass sie den Spaß an der Sache schnell verlernte.

Mit einer Ausnahme: Sobald meine Mutter zu Besuch war, erlebte sie regelmäßig den Erfolg, dass diese auf jedes Schimpfwort hin sagte: „Das ist bah, das sagt man nicht, das darfst Du zu Deiner Mutter nicht sagen.“ und was Omis so gerne mal einfällt, wenn sie meinen, die Enkel erziehen zu müssen. Nie sonst habe ich meine Tochter soviele Schmipfwörter gebrauchen gehört, wie wenn meine Mutter zu Besuch war. Dies war der Erfolg dieses

Und damit es nicht so weit kommt, muß man schon den Kindern
klar machen, das so ein Verhalten nicht zulässig ist.

Es ist sinnvoller, einem Kind klarzumachen, dass man Ausdrücke nicht mag, indem man sie samt dem Urheber ignoriert. Jede andere Reaktion ist immerhin Beachtung. Wie am Beispiel mit meiner Mutter: Das Geschimpfe hat den Gebrauch der Schimpfwörter erst interessant gemacht.

Und damit ein Kind lernt, das es sich falsch verhalten hat,
muß man es deutlich drauf aufmerksam machen, sonst wird das
Kind das nicht ernstnehmen.

Denn, wie oben berichtet: Das Kind nimmt nach meiner Erfahrung Nichtbeachtung serh viel ernster als noch so negativ geäußerte Beachtung. Wobei ja auch nicht vergessen werden darf, dass die menschliche Psyche dazu neigt, Negationen zu übergehen, also dass ein häufiges „Das sagt man nicht“ durchaus auch als „Das sagt man nicht“ gespeichert werden kann.

Die Grenzen zeigt man dem Kind also sehr viel besser durch Nichtbeachtung.

Gruß, Karin

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Hi Herr Ing in spe,

Du meinst also, daß mit Strenge Autorität erzeugt wird?

Träum weiter.

Wer so denkt, bei dem wird hinter seinem Rücken gelästert :wink:

Gandalf

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Ignorieren ist schöngeredete Feigheit

Die Grenzen zeigt man dem Kind also sehr viel besser durch
Nichtbeachtung.

Ignorieren hat für alle Seiten Vorteile:
Die Eltern müssen nichts tun.
Die Kinder haben keine negativen Folgen zu tragen.
Die Nachbarn haben ein Gesprächsthema.
Die Lehrer haben einen Sündebock.

Naja, ob das wirklich alles Vorteile sind?

„Ignorieren“ ist schöngeredete Feigheit.

Nick

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Hi!

Nun, ich empfinde solche Aussagen wie Deine eben als
antiquiert. Deine Vorstellungen von ERziehung sempfinde ich
als Dressur.

Selbstverständlich halte ich es nichtsdestotrotz für
LANGFRISTIG erstrebenswert, daß Kinder sich eines andren
Umgansgtones befleißigen. Aber das mache ich mir mit meinem
Kind sicher NICHT in der Öffentlichkeit aus.

Man kann auch in der Öffentlichkeit ohne laut zu werden eine überaus deutlich verständliche Zurechtweisung aussprechen.

Nick

„Ignorieren“ ist schöngeredete Feigheit.

besonders, wenn die Erfolge einer nicht-geliebten Erziehungsmethode einfach ignoriert werden.

Du hast das mit Sicherheit nie probiert, denn sonst wüsstest Du, wie anstrengend konsequentes Ignorieren ist. Reflexartiges Schimpfen ist da viel leichter.

Karin

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H wie Hola.

Ach Gottchen, die Grenzen… Man muß einem Kind keine „Grenzen
setzen“, man muß die bestehenden Grenzen aufzeigen.
Überschreitet das Kind MEINE Schmerzgrenze, dann muß ich
reagieren. Aber nicht, weil Dritte der Meinung sind, meine
Schmerzgrenze müsse durch dieses oder jenes Verhalten
überschritten sein!

Offenbar sah diese Mutter das auch so.

Was natürlich leicht erklärt, warum der Umgangston heutzutage derart drastisch und geistig verarmt geworden ist. Wenn es alle Eltern auf diese undurchdachte Weise sähen, würde man ja im Alltag seines Lebens nicht mehr froh.

Die Frage war nicht, ob Deine „Schmerzgrenze“ - übrigens völlig mißglückte Begriffswahl - überschritten wird, sondern inwiefern „Schlampe“ als eindeutige Titulierung der Mutter durch die Tochter leichtfertig geduldet werden kann. Dein persönlicher Standpunkt ist hier sowas von unwichtig - es ging um eine distanzierte Bewertung, nicht reagiert zu haben auf ein solches Verhalten des eigenen Balges.

Also: Ist Deine Schmerzgrenze überschritten, wenn Dein neunjähriges Kind Dir auf eine solche mißratene Art und Weise kommt?

MfG

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hi!

Das macht man NICHT vor Publikum.
Nicht mit einem Partner, nicht mit einem Kind.
Egal in welcher Lautstärke.

IMHO.

alien

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Hi!

Also: Ist Deine Schmerzgrenze überschritten, wenn Dein
neunjähriges Kind Dir auf eine solche mißratene Art und Weise
kommt?

Nein.
Das ist ein Kind, das (vermutlich) provozieren will - da spiel ich einfach nicht mit! *g*

Es GIBT keine „objektive Beleidigung“, selbst im Strafrecht entscheidet der Betroffene, ob er eine Beschimpfung als solche empfindet und anzeigt oder es läßt. (Mit der Ausnahme „öffenltichen Interesses“ bei der Beschimpfung von Amtspersonen.)

Es besteht Gesprächsbedarf, aber wie gesagt: unter vier Augen. Später.

Was natürlich leicht erklärt, warum der Umgangston heutzutage derart :drastisch und geistig verarmt geworden ist. Wenn es alle Eltern auf :diese undurchdachte Weise sähen, würde man ja im Alltag seines Lebens :nicht mehr froh.

Diese Aussage ist völlig unpassend, da sie unterstellt, einen entsprechenden Umgangston generell zuzulassen. Davon kann natürlich keine Rede sein. Es ging, dachte ich zumindest, um die angewandten Mittel, die Reaktion der Mutter _in einer bestimmten Situation_ - nicht um die Frage, ob eine solche Beschimpfung wohlwollend lächelnd hingenommen werden soll.

alien

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Hi!

NIEMAND behauptet, Schlampe sei Teil einer normalen Konversation, ein Kind sollte daieses Wort jederzeit unreflektiert einsetzen dürfen.
Es ging hier ausschließlich um die Frage, wie eine Mutter in einer konkreten Situation darauf reagiert - und da hat diese Mutter in meinen Augen das einzig Richtige getan: keine Show geboten.

Kinder bringen solche Ausdrücke entweder schon aus dem Kindergarten, oder aus der Volksschule heim, erst recht natürlich aus der Ganztagesbetreuung (weil einfach mehr Gelegenheit).

Als der Gebrauch derber Schimpfwörter (verglichen mit denne eine Schlampe harmlos ist) in unsrer Volksschule aufkam, habe ich mich mit meinen Kindern geeinigt, daß sie keine Ausdrücke benützen, deren Bedeutung sie nicht kennen. (Dazu gehörte auch ein Gespräch über Sprachebenen von Hochsprache bis primitiver Slang), und das hat (mit gelegentlichen Folgegesprächen) gereicht.

Was ich damnit sagen will: Man kann mit dem Problem auch anders umgehen als mit Strenge und Druck. Und man kann mit diesem anderen Umgan auch erfolgreich sein.
Welche Methode man anwenden will, ob man lieber autoritär erziehend eingreift oder liebevoll begelitend, erklärend, bleibt jedem selbst überlassen. Aber eines stimmt sicher nicht: daß die zweite Methode völlig ungeeignet ist, sozial verträgliche Menschen heranzuziehen.

alien

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Kinder bringen solche Ausdrücke entweder schon aus dem
Kindergarten, oder aus der Volksschule heim, erst recht
natürlich aus der Ganztagesbetreuung (weil einfach mehr
Gelegenheit).

Hallo, Alien,
ich glaube, Du übersiehst hier einen entscheidenden Punkt:
Das Kind ist neun Jahre alt, alt genug, meine ich, um genau zu wissen, welche Reaktion sie mit dem Ausdruck auslöst und setzt diese beleidigende Bezeichnung gezielt ein.

Ich könnte mich zu Deiner Ansicht verstehen, ginge es hier um ein Kindergartenkind, das i.d.R. nichts mit dem Wort verbindet außer dass es ein Schimpfwort ist.

Eine 9jährige aber muss durchaus in der Lage sein, die Konnotation des Ausdrucks „Schlampe“ zu erkennen und zu wissen, dass der Ausdruck der Mutter gegenüber nicht angebracht ist.

Vollkommen klar, dass da unterschwellig in der Beziehung Mutter-Kind etwas schiefläuft, das nicht in der Öffentlichkeit ausdiskutiert werden kann und soll, aber eine deutliche Zurechtweisung scheint mir doch vonnöten.

Gruß
Eckard

Hi!

Muß das Kind das wissen?
Meine Kinder hätten mit neun nicht gewußt, was eine Schlampe ist, höchstens, daß das ein „schlimmes“ und für Provokationen daher besonders gut geignetes Wort ist.

Der springende Punkt in dieser Diskussion ist:

aber eine deutliche Zurechtweisung scheint mir doch vonnöten.

WARUM? Und warum in der Öffentlichkeit?
Ich versichere Dir, daß Kinder auch ohne solche (demütigende) öffentliche Zurechtweisung zu ganz brauchbaren Presönlichkeiten heranwachsen.
Wenn die Mutter eine solche Zurechtweisung verzichtbar findet, soll sie sich dann durch den Erwartungsdruck zufälliger Zuhörer zu Reaktionen verleiten lassen, die IHR nicht entsprechen?

(Ganz wichtiger Grundsatz: Eine Erziehung, die mir nicht entspricht, hat kaum Aussicht auf Erfolg, weil ich dann nicht mehr authentisch und somit unglaubwürdig bin.)

alien

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