Verbesserung des Menschen in Roman, Film, etc

Hallo,

im Vorwort einer wissenschaftlichen Arbeit möchte ich mich auf Versuche den Menschen an sich bzw. die Menschheit mittels Technologie zu verbessern beziehen.

Also: Leistung steigern, Emotionen stabilisieren, Intelligenz erhöhen, etc…

Interessante Quellen sind hier Film, Fernsehn, Literatur und natürlich Experiment / Versuch.

Besonders interessant finde ich, wo/wann diese Gedankenexperimente/Versuche ihren Anfang haben.

Meine Grundannahme: Im Zuge der Industrialisierung --> Leistungsgesellschaft…
Aus dieser zeit stammen auch die Beispiele, die ich bis jetzt gefunden habe.
Literatur

  • Brave New World
  • der futurologische Kongress
  • der mnemonische Johnny
    Film:
  • Gattaca
  • Equilibrium
  • evtl. THX1138, den habe ich aber noch nicht gesehen…
    Realversuch:
  • bis auf Eugenik, Lebensborn etc. fällt mir nichts ein,
  • Medikation gesunder im Selbstversuch, z.B. mit Antidepressiva etc.

Ich bedanke mich im Voraus

N’Abend,

wenn du neben der Verbesserung des Menschen in Gestalt von Modifikationen (Schönheitschirurgie und was auch immer) auch seine „Aufwertung“ als (vielleicht unzulängliches) Synonym gelten lässt, so gehört ja vielleicht aus historischer Sicht ebenfalls der feine Zug mit dem „Ebenbild Gottes“ dazu? Hat aber mit Technologie nix zu tun.

Im Sinne der „Schönen Neuen Welt“ und überhaupt aller deiner Beispiele dient die Verbesserung des Menschen bloß dem Einpassen des Zahnrädchens in den Apparat. Ich würde dann zwischen den Zielen (der Verbesserung des Menschen oder der der Menschheit) unterscheiden, wenngleich sich eine Verbesserung wahrscheinlich zwangsläufig immer zugunsten der Konformität (und damit des Wohls des Individuums) vollzieht.
Der technische Fortschritt „nutzt“ dem Menschen insofern, als es Prothesen gibt, Wellnessenthusiasten, Diät-Wahn… vielleicht hat uns auch das analytische Potenzial der Technik (Methoden der Genfrequenzanalyse) erst auf die Schwächen hingewiesen, weswegen die nun umso kräftiger angepackt werden. Soviel zum Zeitpunkt, wann das der Perfektionierungsdrang anfing - als sich der Mensch seiner Unzulänglichkeit bewusst wurde, nicht mehr bloß Sünder war? Man müsste gucken, aus welchem Antrieb heraus Huxley das Buch geschrieben hat.

Gruß und gut Nacht

spukobold

Hallo,

Interessante Quellen sind hier Film, Fernsehn, Literatur

mag sein, dass es da einige interessante Quellen gibt, aber der meiste
Kram aus der ScinceFinction Richtung ist eher stupid, das man nur
gähnen kann, über derart langweilige Fictionen.
Z.B. in den StarTrek Filmen wurden IMHO einige sehr interessante
wiss. Fictionen dargestellt, aber sonst?
Vieles daraus hat sich jetzt nach 25-30 Jahren in Realität ähnlich
entwickelt.

Damit will ich nicht sagen, das die Filme/Romane usw. an sich schlecht
sind oder langweilig. Nur der reale Anteil an wirklicher ScienceFiction
ist meist schon in der Gegenwart überholt und ad absurdum geführt.

Das Problem dabei ist meist, dass diese Art von Entertainment in
seltensten Fällen von Fachleuten geschrieben werden, sondern eher
von Literaten, die von Wissenschaften meist keine Ahnung haben.
Deshalb wird immer nur das verwurstet, was in popularer Form gerade aus
der Grundlagenforschuung rüber kommt.
Wirkliche Anregungen und Prognosen kommen deshalb eher aus Richtung
der Grundlagenforschung und Philosophie.

Film:

  • Gattaca

blöd

  • Equilibrium

langweilig

  • evtl. THX1138, den habe ich aber noch nicht gesehen…

gähn

Alle Beispiele für beliebige Interpretationen der gegenwärtig schon
sichtbaren Probleme, die sich aus der Forschung ergeben.
Meist aber eher einseitig und langweilig dargestellt.
Gruß Uwi

Hallo!

danke für deine ausführliche Antwort. habe nun einige neue Impulse. :smile:

N’Abend,

wenn du neben der Verbesserung des Menschen in Gestalt von
Modifikationen (Schönheitschirurgie und was auch immer) auch
seine „Aufwertung“ als (vielleicht unzulängliches) Synonym
gelten lässt, so gehört ja vielleicht aus historischer Sicht
ebenfalls der feine Zug mit dem „Ebenbild Gottes“ dazu? Hat
aber mit Technologie nix zu tun.

Super Punkt, diesen Gedanken werde ich auf jeden Fall miteinbeziehen. Die technologische Komponente solltest du bei meiner Frage aber nicht überbewerten. Ich werde das, wenn es geht, nachher in der Frage mal umformulieren.

Meine Gedanken dazu:
Jedem Menschen wohnt das Bedürfnis nach Verbesserung seiner selbst inne, das nehme ich jedenfalls an. Warum das so ist?
Ich weiß es nicht genau. Vielleicht ist es der Drang, mächtiger zu sein als andere, nach Möglichkeit ausgestattet mit übernatürlichen Fähigkeiten – also gottgleicher – all das verleitet ja zu der Hypothese, es ginge darum sich nach darwinistischer Manier am besten durchzusetzen, einfach um genetisch nicht von der Bildfläche zu verschwinden… Ist es so einfach?

der feine Zug mit dem „Ebenbild Gottes“

Da denke ich irgendwie an den Ethikunterricht und das Höhlengleichnis zurück, wahrscheinlich wegen der ‚Abbilder‘ der realen Welt an der Höhlenwand im Feuerschein. :wink:
Kurze Recherche bei Wikipedia spuckt mir Gnosis aus (Gnostiker – Agnostiker, …) und Bezug zur „Selbst- und Gotteserkenntnis des Menschen“. Da kommen wir der Sache schon näher.
Faust z.B. - ich bin da nicht hundertpro fit also jetzt mal salopp formuliert - mit seinem Gejammer über seine eigene Beschränktheit: Diese Selbstmordgedanken, das Ding mit dem Erdgeist und seinen Pakt mit dem Teufel sehe ich als Versuche, irgendwie zu transzendieren und absolute Erkenntnis zu erlangen. (Alchemie und Zauberei sind die Mittel seiner Zeit. Das Ziel ist, zumindest oberflächlich betrachtet, das gleiche wie heute.)
Faust ist allerdings schon mächtig und den meisten in seiner Welt überlegen. Zumindest intellektuell. Warum will er also trotzdem noch über sich hinaus wachsen? Gesellschaftlichen Druck schließe ich als Motivation mal aus. Also ein glückliches Leben alá ‚Verweile doch, du bist so schön‘? Doch was ist das für Faust? na jedenfalls hat es etwas hedonistisches und ist meiner Meinung nach moralisch kaum zu verurteilen. Zutiefst menschlich irgendwie – die Verbesserung des Menschen ‚Faust‘ - ist das des Pudels Kern? :wink:
Mit der Beantwortung dieser Frage ließen sich wohl Bücher füllen, hast du noch nen Tipp?
(Auch der Punkt ‚Verbesserung der Menschheit‘ findet im 2.Teil Beachtung: Mir fällt spontan dieser Homunculus ein.)

Im Sinne der „Schönen Neuen Welt“ und überhaupt aller deiner
Beispiele dient die Verbesserung des Menschen bloß dem
Einpassen des Zahnrädchens in den Apparat.

Genau! Ich mag Dystopien, evtl. deswegen sind mir nur Beispiele von dem Schlag eingefallen. Allerdings schon irgendwie traurig, wie schon erwähnt als einzige Motivation maximale Anpassung zu sehen…

Ich würde dann zwischen den Zielen (der Verbesserung des Menschen
oder der der Menschheit) unterscheiden, […]

Ja, seh ich auch so: ‚Das Wohl des Menschen‘ oder ‚Das Wohl der Menschheit‘.
Auch wenns trennscharf wohl eh nicht zu schaffen ist.

[…] wenngleich sich eine Verbesserung wahrscheinlich zwangsläufig
immer zugunsten der Konformität (und damit des Wohls des
Individuums) vollzieht.

Sicher?
Maximale Konformität = Ausmerzung alles Inkonformem – oder nicht?
Außerdem heiligt ja wohl nicht der Zweck die Mittel…
Da kommt man aber drumrum, wenn man ‚verbessern‘ erstmal definiert und festhält, daß es nicht um reine Effizienzsteigerung geht. Trotz allem: Das Wohl ‚des Menschen‘ im Zentrum aller wieauchimmer gearteten Weltanschauungen/Ideologien schafft zwangsläufig noch keine Ethisch/Moralisch vertretbare Umgebung – siehe ‚Brave New World‘ etc.

Der technische Fortschritt „nutzt“ dem Menschen insofern, als
es Prothesen gibt, Wellnessenthusiasten, Diät-Wahn…

ok, Prothetik etc helfen zur Zeit Menschen mit Behinderung. Warten wir mal ab, bis Prothesen ‚übermenschlich‘ werden… Modern gesprochen wäre das dann wohl ‚technisches human-enhancement‘
Diätwahn: ein gesellschaftliches Phänomen mit eigener Dynamik. Ein Trend, der Versuch, sich von Anderen hinsichtlich der Attribute, die damit verknüpft sind, positiv abzuheben. Disziplin, Jugend, Sportlichkeit, Erfolg…
Was ist Makel, was ist Wünschenswert? Das wird ständig neu definiert. In diesem Zusammenhang fällt mir z.B. ein, was so alles als behandlungsbedürftige psychische Störung gilt und was nicht. Es würde leider zu weit führen, dieses Fass auch noch auf zu machen.

vielleicht hat uns auch das analytische Potenzial der Technik
(Methoden der Genfrequenzanalyse) erst auf die Schwächen
hingewiesen, weswegen die nun umso kräftiger angepackt werden.

Schwieriges Thema. Der Schritt zur Euthanasie ist nicht mehr sehr groß.
Schädelvermessung, Rassenkunde, … → Was wird als Makel definiert?

Soviel zum Zeitpunkt, wann das der Perfektionierungsdrang
anfing - als sich der Mensch seiner Unzulänglichkeit bewusst
wurde, nicht mehr bloß Sünder war?

Passt zusammen mit der Antike (hat man da nicht viel Wert auf Perfektion und maximaler Erkenntnis, maximal gesunde Körper&Geist gelegt?) und dem Wiedererwachen der Menschheit nach dem Mittelalter in Europa (man sagt, es war nicht so dunkel). Das würde allerdings Die Frage nach einem Anfangszeitpunkt auch nicht beantworten.
Etwas provokant: Strebt nicht jeder Anhänger einer Glaubensgemeinschaft auch seinem individuellen Idealbild entgegen? (die Christen im Himmel, Hindus mit ihrer Reinkarnation bis zur Perfektion, und die Buddhisten suchen glaube ich Erkenntnis (Bohdi?), … mehr fallen mir im Moment nicht ein)

Man müsste gucken, aus welchem Antrieb heraus Huxley das Buch
geschrieben hat.

:smile:

Nochmal danke, vielleicht kommt ja auch hierauf noch Antwort von dir…

Schönen Abend noch: mHm

(Ach ja, auch wenns schon sehr Popkultur ist: kennst du Bioshock? Leider auch ziemlich Dystopisch…)

Nabend Uwi,

danke für deine Antwort. Ich habe dazu aber noch ein paar Fragen. :smile:

mag sein, dass es da einige interessante Quellen gibt, aber der
meiste Kram aus der ScinceFinction Richtung ist eher stupid, das man
nur gähnen kann, über derart langweilige Fictionen.

Aha, danke

Z.B. in den StarTrek Filmen wurden IMHO einige sehr interessante
wiss. Fictionen dargestellt, aber sonst? Vieles daraus hat sich
jetzt nach 25-30 Jahren in Realität ähnlich entwickelt.

Hmm, kannst du dazu bitte noch etwas mehr schreiben?
Als alter Trekki denke ich da an die Hyposprays oder den genetisch verbesserten Dr. Bashir von DS9, :smiley: – Aber sonst?

Damit will ich nicht sagen, das die Filme/Romane usw. an sich
schlecht sind oder langweilig. Nur der reale Anteil an wirklicher
ScienceFiction ist meist schon in der Gegenwart überholt und ad :absurdum geführt.

Es geht mir ja nicht um den möglichen Transfer in die Realität oder möglichst bald noch eintreffende Visionen. Mir geht es um Gedankenexperimente.

Das Problem dabei ist meist, dass diese Art von Entertainment in
seltensten Fällen von Fachleuten geschrieben werden, sondern eher
von Literaten, die von Wissenschaften meist keine Ahnung haben.
Deshalb wird immer nur das verwurstet, was in popularer Form gerade
aus der Grundlagenforschuung rüber kommt.
Wirkliche Anregungen und Prognosen kommen deshalb eher aus Richtung
der Grundlagenforschung und Philosophie.

Zum Beispiel?

So das wars schon,
würde mich freuen wieder von dir zu lesen,
schönen Abend noch: mHm

Hallo,

danke für deine Antwort. Ich habe dazu aber noch ein paar Fragen. :smile:

je gerne. Wobei du ja meine ViKa besichtigen kannst und daher weißt,
aus welcher Ecke das dann etwa kommt.

Grundsätzlich muß man bei solchen Fictionen aber grob unterscheiden
zwischen:

  1. wissenschaftlich/techn. Fiktion auf Basis der bekannter phy. Gesetze
  2. Fiktionen, die völlig außerhalb jeder derzeit bekannten Physik liegen
  3. Fiktionen, die nur gesellschaftliche Vorgänge zum Inhalt haben.

Ich werde mich vorrangig auf Punkt 1) beziehen.

Uber Punkt 2) braucht man nicht weiter nachdenken und kann das mal eben
als Spinntisieren abtun (z.B. Warp-Geschwindigkeit oder Beam-Technologie).
Diese Dinge lassen sich zwar nett darstellen und machen einigen Reiz
von solchen Filmen aus, aber solange auch ansatzweise keine Hinweise
zur prinzipiellen techn. Umsetzbarkeit existieren, bleibt das für
Zunkunftsprognosen ein totes Pferd.

Punkt 3) kann man eher philosophisch beleuchten. Aber auch in den
Gesellschaftswissenschaften gibt es Grundgesetze, die da berücksichtigt
werden sollten oder eben auch nicht, weil es dem Filmemachern
nicht wichtig ist.

mag sein, dass es da einige interessante Quellen gibt, aber der
meiste Kram aus der ScinceFinction Richtung ist eher stupid, das man
nur gähnen kann, über derart langweilige Fictionen.
Z.B. in den StarTrek Filmen wurden IMHO einige sehr interessante
wiss. Fictionen dargestellt, aber sonst? Vieles daraus hat sich
jetzt nach 25-30 Jahren in Realität ähnlich entwickelt.

Hmm, kannst du dazu bitte noch etwas mehr schreiben?

Naja, z.B der Comunicator. Das heute allgegenwärtige „Handy“ ist in
mancher Beziehung schon weiter als die ersten Geräte, die Kirk und
Spok da am Handgelenk trugen. Bildübertragung, Datenbank, GPS,
Mediaplayer, Videokamera usw. sind ja üblich.

Wegweisend waren in gewisser Form auch die Visualisierungen techn.
Anlagen auf großformatigen Bildschirmen. Das ist heute ganz normal,
aber damals Ende der 60iger bis in die 70iger Jahre war das noch Fiktion.
In allen Sience Fiction Filmen der Zeit davor gab es nur rel. stupide
Lissajousfiguren auf irgend welchen runden Röhren.
http://de.wikipedia.org/wiki/Lissajous-Figur
Außerdem gar es Unmengen von sinnlos blinkenden Lämpchen, die etwa
dem Stand von Comuter-Bedienterminals der 50iger Jahre entsprachen.

In Bezug auf Nutzung des Computers als Autopilot oder als automatisch
reagierende KI zur Gefahrenabwehr oder Waffensteuerung ist aber
auch Star Trek sowie die meisten mir bekannten Filme hinter der
Realität und erst recht vor Zukunftsentwicklungen weit zurück.
Diese Entwicklungen sind derzeit real in Umsetzung. In einigen Jahren
werden Jagdflugzeuge unbemannt fliegen. Da gibt es z.B. keine
Einschränkungen mehr, die nur durch die Belastbarkeit des Piloten
begründet sind (z.B. Beschleunigungen -> g-Werte, Temperaturen,
Sauerstoff, Einsatzzeitbegrenzung wegen Schlafen usw.).

Es ist einfach spaßig, dass da im 23. Jh. Menschen etwas anvisieren
müssen und dann irgend einen Knopf drücken. Genauso spassig ist es,
dass da irgend welche Weltraumjäger noch mit Menschen besetzt sind, die
dann andauern gerettet werden müssen, weil der Sauerstoff in
paar h alle ist.
Diese Darstellungen passen auch überhaupt nicht zu den Leistungen der
KI, welche sonst so ausgedacht wurde (z.B. Zentralcomputer, KI von Data).

Dagegen sind z.B. die Möglichkeiten mit dem Computer per Sprache zu
kommunizieren derzeit noch nicht umgesetzt. Es ist aber abzusehen,
dass dies in den nächsten Jahrzehnten kommt.

Weitere Fiktionen sind z.B. allerlei Energiewaffen.
Allerdings sind die Darstellungen mit so einem einem sichtbaren
Lichtstahl, der sich dann auch noch wie ein Schluck Wasser verhält
her nur dramaturgisches Mittel.

Auch die Darstellungen der Kämpfe auf Sichtweite ähnelt eher einem
Seegefecht mit Segelschiffen und Bronzekanonen als den Möglichkeiten
der heutigen Zeit. Alles nur, damit es dramatisch aussieht, ist aber
weit entfernt von Fiktionen.

Als alter Trekki denke ich da an die Hyposprays oder den
genetisch verbesserten Dr. Bashir von DS9, :smiley: – Aber sonst?

Die Gentechnik ist jetzt gerade an einem Punkt, auf dem die Elektronik
so vor 50 Jahren stand. Es ist zu erwarten, dass es da in den nächsten
Jahrzehnten noch Entwicklungen geben wird, die derzeit noch gar nicht
abzusehen sind. Hier kann man zwar auch viel spinntisieren, aber das
ganze Problem ist eher ein ethisches. Die Frage ist hier, was wir als
biol. Wesen zulassen wollen, um unser Leistungsvermögen zu steigern.

Was aber in den Filmen dargestellt wird, sind meist einfach nur
gegenwärtige Verhältnisse oder Wunschvorstellungen, die aus dem
jeweiligen Zeitgeist entstehen. In dieser Richtung würde ich den
meisten Science Fiktion Filmen jeglichen Kreativität absprechen.
Man denke nur mal an die Uniformen auf der Enterprice.
Das ist pervertierte Mode der 70iger Jahre :wink:.

Ansonsten nehmen ein Großteil der Filme die ganz alltäglichen Querelen
zwischen den Menschen ein. Dabei wird auch allen möglichen Außerirdischen
immer nur ein stupider Charaktertypus von Menschen über gestülpt.
Die einen sind gierige und verschlagene Typen, die jeden über Ohr haun,
die anderen mordlustige Gesellen, andere wieder jämmerliche Feiglinge usw.

Die Serien waren eh nur wie Daily Soaps aufgebaut.
Klar, man kann auch annehmen, dass wir uns in den nächsten paar hundert
Jahren auch nicht viel weiter entwickeln, als in den letzten 10000J.

Damit will ich nicht sagen, das die Filme/Romane usw. an sich
schlecht sind oder langweilig. Nur der reale Anteil an wirklicher
ScienceFiction ist meist schon in der Gegenwart überholt und ad :absurdum ::geführt.

Es geht mir ja nicht um den möglichen Transfer in die Realität
oder möglichst bald noch eintreffende Visionen. Mir geht es um
Gedankenexperimente.

Ja und? Auf welcher Basis?
Wenn du nur beliebig spinntisieren willst, ist es ok.

Willst du irgend einen Wahrheitswert für Prognosen anstreben,
kommst du nicht umhin Gesetzmäßigkeiten zu beachten (egal ob rein
physikalische oder gesellschaftliche).
Die Filmemacher müssen das aber überhaupt nicht.

Wirkliche Anregungen und Prognosen kommen deshalb eher aus Richtung
der Grundlagenforschung und Philosophie.

Zum Beispiel?

Einige techn. Dinge aus der damaligen Zeit habe ich oben ausgeführt.
zusätzlich z.B. Quantencomputer, neu wären z.B. tatsächlich die
Möglickeiten der Gentechnik oder auch Bioimplantate, welche die
Leistungsfähigkeit natürlicher Organe weit übersteigen.

Noch ein Punkt. In den alten Filmen (70iger) gab es keinerlei Hinweise
auf eine Art der Vernetzung, wie sie mit dem Internet und modernen
Mobilfunknetzen ganz alltäglich geworden sind. Aber auch da stehen wir
ja noch am Anfang.
Matrix geht da z.B. schon ein ganzes Stück weiter, aber wen wundert es,
wenn eine eben neu gefundene Technologie verwurstet wird. Mit richtiger
Fiktion hat das gar nicht so viel zu tun.

Außerdem ist noch offen, über welchen Zeitraum du deine
Gedankenexperimente machen willst.

Gruß Uwi