Verbot religiöser Neutralität in Bayern

Es wird tatsächlich „propagiert“ und zwar hauptsächlich als
Antwort auf die Forderung von Muslimen in Deutschland (nicht
Einwanderern oder Gästen, sondern Deutschen Muslimen), ihre
Religion gleichberechtigt in staatlichen Institutionen (v.a.
Schulen) zu sehen und als Gebrauchsgut für rechtsradikale
Hetzer.

Fragen:
dürfen muslimische Kinder nicht in die Schule gehen?

wenn sie in Schulen gehen, müssen sie dann am Religionsunterricht anderer Gemeinschaften teilnehmen?

richten die Schulen Möglichkeiten ein, daß mulimischer Religionsunterricht (zusätzlich zu den eh vorhandenen Koran-Schulen)in den Schulen eingerichtet und gehalten werden kann?

Würde eine muslimisch ausgerichtete Schule auch so tolerant sein?
(Kinder anderer Religionsausrichtungen oder gar „ohne“ Religion aufnehmen/ anderen Reli-unterricht zulassen?)

Freiheit ist auch immer die Freiheit des Andersdenkenden.

Wer in der Minderheit ist, kann und darf nicht die Mehrheit beherrschen, sonst gibt es einen Krieg der Minderheiten, wer die meisten Rechte hat, die Mehrheiten zu beherrschen.

Hallo local,

bitte lies den komletten Beitrag zweimal, damit du mich nicht schon wieder missverstehst.

Zunächst einmal habe ich mich nicht beschwert. Gott weiss, es gibt genügend worüber man sich beschweren kann (wann gehen diese Dinge eigentlich aus?), aber an dieser Stelle habe ich nur eine Feststellung gemacht (s.o.). Ich würde dich bitten, nicht deiner eigenen Hysterie zu erlegen, wenn es um die Deutung meines Textes geht.

Es wird tatsächlich „propagiert“ und zwar hauptsächlich als
Antwort auf die Forderung von Muslimen in Deutschland (nicht
Einwanderern oder Gästen, sondern Deutschen Muslimen), ihre
Religion gleichberechtigt in staatlichen Institutionen (v.a.
Schulen) zu sehen und als Gebrauchsgut für rechtsradikale
Hetzer.

Fragen:
dürfen muslimische Kinder nicht in die Schule gehen?

wenn sie in Schulen gehen, müssen sie dann am
Religionsunterricht anderer Gemeinschaften teilnehmen?

richten die Schulen Möglichkeiten ein, daß mulimischer
Religionsunterricht (zusätzlich zu den eh vorhandenen
Koran-Schulen)in den Schulen eingerichtet und gehalten werden
kann?

Das ist eine interessante Frage. In Niedersachsen läuft derzeit ein Pilotprojekt, das allerdings auf ein paar Schulen in Hannover beschränkt ist und bei dem die muslimische Seite ständig vor den Kopf gestossen wird. Wieder: ich beschwere mich nicht, denn das ist normaler politischer Alltag, allerdings sieht das sicherlich noch nicht rosig aus…

Würde eine muslimisch ausgerichtete Schule auch so tolerant
sein?

ja. Genauso wie in Deutschland wird beispielsweise in arabischen Ländern daran gearbeitet, den Minderheiten ihren Religionsunterricht zu geben. Sicher ist der Zustand nicht "perfekt"TM, aber wirklich schlimm ist es nicht. Und auch in diesen Ländern gibt es die Möglichkeit (sehr viel einfacher als in D, aber das ist ein anderes Thema), private konfessionelle Schulen zu errichten…

(Kinder anderer Religionsausrichtungen oder gar „ohne“
Religion aufnehmen/ anderen Reli-unterricht zulassen?)

s.o.

Freiheit ist auch immer die Freiheit des Andersdenkenden.

keine Frage!

Wer in der Minderheit ist, kann und darf nicht die Mehrheit
beherrschen, sonst gibt es einen Krieg der Minderheiten, wer
die meisten Rechte hat, die Mehrheiten zu beherrschen.

Wer spricht über beherrschen? Bitte lies meine Postings genauer durch, denn du unterstellst mir vieles, was ich nicht sage!

Wenn es geht, würde ich gerne wissen, was du mit der Heimat gemeint hast, also bitte diesen Punkt nicht einfach ignorieren!

Gruss, Omar Abo-Namous

Hallo local,

es gilt den christlichen fundamentalisten endlich das Handwerk
zu legen. Es ist unausstehlich permanent von christlichen
Selbstmordattentätern bedroht zu sein. Christen führen diesen
permanenten Krieg gegen Israel und jeden andersgläubigen auf
dieser Welt. Christenreligion ist zutiefst menshcenverachtend.
Christenreligion predigt Krieg. usw. usf.

„Christentum“ ist nur deshalb „friedlich“, weil
es schon „antiquiert“ ist, d.h. es hat seine
gestalterische Kraft verloren und kann
gefahrlos als privates Hobby betrieben
werden.

Das war nicht immer so.

Zu anderen Zeiten war Christentum deutlich
aggressiver als Judentum und Islam zusammen.

Insofern ist das Christentum wohl zu einer Art
europäischen Version von Buddhismus geworden.

Übrigens: Israel fürt tatsächlich eine
Art „Krieg“ gegen das „Christentum“,
iirc ist die Orthodoxie ein bedeutender
Landbesitzer in Jerusalem und Umgebung -
und das soll sich natürlich ändern …

Grüße

CMБ

Hallo datafox,

ich zittere schon vor den bajischen schahiden. statt
sprengstoffgürtel mit nägeln tragen sie wohl kreuze :smile:

„Sprengstoffgürtel“ wäre unsinnig, wenn sich
Israel mittels „Vefügung“ und „Verordnung“
in die Knie zwingen liesse :wink:

CMБ

Hallo MecFleih,
ich kann mich deiner Meinung anschliesen, muß aber doch noch eine anmerkung machen.
Laut der Landesverfassung von BW wäre es möglich jemanden zu religiösen verhalten zu zwingen.

Artikel 12

(1)Die Jugend ist in Ehrfurcht vor Gott, im Geiste der christlichen Nächstenliebe, zur Brüderlichkeit aller Menschen und zur Friedensliebe, in der Liebe zu Volk und Heimat, zu sittlicher und politischer Verantwortlichkeit, zu beruflicher und sozialer Bewährung und zu freiheitlicher demokratischer Gesinnung zu erziehen.

(2) Verantwortliche Träger der Erziehung sind in ihren Bereichen die Eltern, der Staat, die Religionsgemeinschaften, die Gemeinden und die in ihren Bünden gegliederte Jugend.

http://www.lpb.bwue.de/bwverf/bwverf.htm#Erziehung

Das dies nicht so durchgesetzt wird ist aber besser so.

Gruß
schnorz

Ach so, dass berechtigt uns dann also dazu, den Kindern die
Möglichkeit zu nehmen, ohne Religion aufzuwachsen.

Wer nimmt denn diese Möglichkeit? Es ist doch in der Realität
überhaupt nicht so daß irgendwer zu religiösem Verhalten
gezwungen wird. Wer seine Kinder nicht im Sinne einer
bestimmten Religion erziehen will wird dazu in
Deutschland/Europa nicht gezwungen. Oder willst Du wirklich
behaupten daß es anders wäre? Dann informiere Dich mal über
manche andere Länder auf der Welt… dann merkst Du wie
tolerant es hier zugeht.

Hallo,

Artikel 12

(1)Die Jugend ist in Ehrfurcht vor Gott, im Geiste der
christlichen Nächstenliebe,
zur Brüderlichkeit aller
Menschen und zur Friedensliebe, in der Liebe zu Volk und
Heimat, zu sittlicher und politischer Verantwortlichkeit, zu
beruflicher und sozialer Bewährung und zu freiheitlicher
demokratischer Gesinnung zu erziehen.

(2) Verantwortliche Träger der Erziehung sind in ihren
Bereichen die Eltern, der Staat, die Religionsgemeinschaften,
die Gemeinden und die in ihren Bünden gegliederte Jugend.

http://www.lpb.bwue.de/bwverf/bwverf.htm#Erziehung

Das dies nicht so durchgesetzt wird ist aber besser so.

Ich lese da aber nicht heraus daß hier ein Zwang zu Religiosität und insbesondere die Möglichkeit zum Erzwingen christlicher Betätigung formuliert wird.
Selbst „christliche Nächstenliebe“ ist ja nur ein Ausdruck für ein Verhaltensmuster, einen moralischen Wert, aber nicht die explizite Erzwingung christlich religiös handeln zu müssen.

„Achtung vor Gott“ ist zwar sprachlich auf das Christentum ausgerichtet, aber ich denke daß man das heute sinngemäß auslegt: damit ist nicht nur der christliche Gott gemeint, sondern man würde das sicherlich genauso auf Allah oder jedweden anderen Gottesbegriff anwenden.

Im 2. Abschnitt ist dann sogar von „Religionsgemeinschaften“ die Rede - dort steht nicht „der katholische Pfarrer“.

Ich lese es selbst sinngemäß mehr so daß hier bestimmte Werte gefordert werden, die man zwar aus den Religionen ableitet - aber das macht ja nix, denn „Nächstenliebe, Toleranz, Freiheitsliebe, usw.“ würde man den Jugendlichen sinnvollerweise genauso beibringen wenn es nicht den Bezug zum religiösen Ursprung dieses Gedankengutes gäbe. Deswegen sehe ich das Problem nicht so Recht…

Mir kommt das eher so vor als würden die Kritiker „aus Prinzip“ auf ihre Standpunkte pochen ohne daß es dazu einen nachvollziehbaren Handlungsbedarf gäbe.

Ich sehe ansonsten auch nicht warum man in Deutschland ständig die christlich-abendländischen Wurzeln hinterfragt. Ob es uns paßt oder nicht, wir sind seit Jahrhunderten durch diese Werte geprägt, unsere Gesellschaft und unser Denken haben sich so entwickelt, wie es sich entwickelt hat, weil es eben früher bestimmte Entwicklungen gab. Es gab da auch Fehlentwicklungen, aber das sei mal beiseite gelassen - wir sind was wir sind weil wir eben diese Entwicklung genommen haben.

Und ich denke daß unsere europäische Toleranz sicherlich zu den hochentwickeltsten und freiesten Kulturen der Welt gehört… Wenn wir aber an einem bestimmten Punkt sagen „Hier ist Schluß!“ (beispielsweise bei Kopftüchern von Lehrerinnen) bedarf das keiner großartigen Rechtfertigung vor anderen. Wir entscheiden das eben so weil wir es nicht wollen und damit basta. Andere Staaten würden sich weit weniger zieren - oder glaubst Du daß im Iran oder Saudi-Arabien diskutiert würde ob ne Frau im Bikini irgendwo liegen darf?

Insofern wundere ich mich immer wir uns hierzulande immer meinen krampfhaft neutral halten zu müssen… wir können, wie jeder andere Staat, unsere Spielregeln formulieren und dann hat sich jeder daran zu halten.

Schöne Grüße,

MecFleih

Hallo MecFleih,

Ich lese es selbst sinngemäß mehr so daß hier bestimmte Werte
gefordert werden, die man zwar aus den Religionen ableitet -
aber das macht ja nix, denn „Nächstenliebe, Toleranz,
Freiheitsliebe, usw.“ würde man den Jugendlichen
sinnvollerweise genauso beibringen wenn es nicht den Bezug zum
religiösen Ursprung dieses Gedankengutes gäbe. Deswegen sehe
ich das Problem nicht so Recht…

wie sieht es aus, wenn im Kunstunterricht ‚Heiligenbilder‘ gedeutet und interpretiert weden? Wenn im Deutschunterricht Geschichten über christliche Heilige behandelt werden? Für mich steht das im Gegensatz zur Religionsfreiheit, die im Grundgesetz garantiert wird, aber Papier ist ja geduldig.

Gruß, Rainer

Wie gesagt, es gibt auch einige
wenige kritische Christen, die einsehen: Religion ist
Privatsache.

Ich bin ja völlig deiner Meinung dass das so sein sollte - nur ist das in Deutschland definitiv nicht der Fall.

Gruß Ivo

Hallo!

Ich will jetzt nicht endlos darüber diskutieren. Vor allem, weil ich denke, dass jeder von uns in erster Linie seine Weltanschauung so gut wie möglich verteidigen will. Welche Weltanschauung „besser“ ist, werden wir auf diese Weise wohl nicht herausfinden.

Wenn früher Christen zu solchen Unmenschlichkeiten fähig
waren, wieso soll das heute nicht mehr passieren?

Weil man aus den Fehlern von früher gelernt hat. Weil die
Kirche heute nicht mehr den weltlichen Einfluß hat, den sie
früher hatte.

Dass du dies anerkennst (Hervorhebung von mir), finde ich aber gut. Es ist ja nicht das Hauptanliegen von mir oder bestimmten humanistischen Institutionen, die Leute unbedingt vom Glauben abzubringen. Vielmehr geht es tatsächlich darum, den Einfluss der Kirche zu verringern.

Viele Grüße,

Axel

Hallo!

Es ist ja nicht das Hauptanliegen von mir oder bestimmten
humanistischen Institutionen, die Leute unbedingt vom Glauben
abzubringen. Vielmehr geht es tatsächlich darum, den Einfluss
der Kirche zu verringern.

Som wie in der SU 1917ff. bzw. in China heute ?

Ciao maxet.

Es ist ja nicht das Hauptanliegen von mir oder bestimmten
humanistischen Institutionen, die Leute unbedingt vom Glauben
abzubringen. Vielmehr geht es tatsächlich darum, den Einfluss
der Kirche zu verringern.
Som wie in der SU 1917ff. bzw. in China heute ?

Was dort genau passiert(e), kann ich schlecht beurteilen. Nimm doch eher Frankreich als Vorbild für die Trennung von Staat und Kirche.