Verbot von Gen-Honig - wie praktisch umsetzbar?

Hallo! Der Europäische Gerichtshof hat entschieden, Honig mit Spuren von Gentechnisch veränderten Pollen zu verbieten.

Ich teile die Ängste nicht unbedingt, kann aber verstehen, dass Menschen den Honig ohne gentechnisch verändertes Material möchten.

Meine Frage aber: Wie bringt man das den Bienen bei? Und wie wirkt sich das auf die Imker aus? Können sie nicht einfach Pech haben - Bienen hat an der falschen Pflanze genippt, zack ist der gesamte Honigertrage futsch?

Da würdeich mich über Aufklärung freuen … Bis dann!

Warten was die Fachleute von den Bieneninstituten da zu sagen.

Also zu dem Thema gibt es eine Menge zu sagen: Wie praktisch umsetzbar?

-es gibt nur ein paar Wenige ausgewisene Flächen auf denen Genprodukte in Deutschland im Freiland gezogen werden dürfen.

-Bienen gehen nicht auf jede Blüte die sie finden. Wenn sie gerade Löwenzahnblütennektar sammeln, dann bleiben sie grad dabei. Wenn gleichzeitig Kirsche blüht fliegen die Bienen, die Kirschneblütennektar sammeln auf Kirschen, usw…

-Es gibt auch nur bestimmte Blüten auf die Bienen gehen. Auf manche Blüten gehen Bienen gar nicht.

-Der Umkreis in dem Bienen sammeln ist begrenzt auf ein paar wenige Kilometer. Der Hauptaktionsradius beträgt etwa 2km.

Als Resümee: wenn in einem Radius von ein paar Kilometern um ein Bienenvolk keine genveränderten Pflanzen angebaut werden die gerade blühen, dann ist es nicht möglich das die Bienen auf Ihrer Futtersuche Pollen von genveränderten Pflanzen eintragen.

Solltet sich ein Feld mit Genveränderten Pflanzen Arbeitsradius von einem Bienenvolk befinden, welches die Bienen bei Blüte anfliegen, dann kann der Honig der vor der Blüte und Tracht der genveränderten Pflanze geschleudert wird, verwendet werden.

Soweit theoretisch.

Klar ist, das sofort weitere Fragen entstehen. Woher weiss ich das genveränderte Pflanzen im Umkreis angebaut werden, oder eben nicht angebaut werden?

Wie lässt sich das Einhalten umsichtiger Vorgehensweise kontrollieren?

In Deutschland läßt sich noch relativ einfach mit dem Thema umgehen. Doch der größte Anteil von in Deutschland verkauften Honig stammt aus Ländern mit anderer Gesetzgebung. Diese Honige enthalten durchaus Pollen von Genveränderten Pflanzen, aber auch genauso findet man Spuren von anderen Chemikalien aus Pflanzenschutzmitteln, Umweltgiften und Medikamenten e.t.c. die in Deutschland verboten sind.

Gerade dadurch zeichnet sich Honig aus Deutschland aus, dass er ein sehr hohen Qualitätsstandard erfüllt.

Und trotzdem: für ungefährlich halte ich experimente mit Genveränderungen ganz und gar nicht.

Die oben aufgestellten Theorien sind dauch nicht dazu geeignet, eine 100% Garntie zu liefern, dass nie ein Glas Skandalfreier Honig auftaucht. Doch gerade der Fall zeigt, das der betroffene Imker sehr gewissenhaft mit dieser Fragestellung umgeht.

Tatsache bleibt: genverändertes Material ist in unserer Umwelt vorhanden und die Menge und verbreitung nimmt zu. Und ungefährlich ist es auch nicht.

Schwer zu sagen, man dürfte keine Bienen aufstellen wenn in 30km Umkreis eine Gentechnisch veränderte Blüte ist, also müsste man eigentlich entweder alle Gentechnikfelder verbieten oder allen Honig,
Ich würde mal sagen, das man das nicht machen kann!

Die einzige möglichkeit die ich sehe ist, das man im Umkreis von einen oder 2 km eines Bienenvolkes kein Gentechnikfeld sein darf!

Am einfachsten ist es dann warscheinlich, alle Gentechnische veränderten Pflanzen die nicht im Gewächshaus sind zu verbieten, und das Europaweit!

Hallo Facette,

ist schon ziemlich krass, was da so entschieden wird. Wie Du schon geschrieben hast, kann das für so manchen Imker üble Folgen haben.

Die Bienen fliegen einen Radius von ca. 6 km, wenn sie auf Sammelflug sind.

Das würde bedeuten, dass man sich als Imker erkundigen müsste, wo Genveränderte Trachtplanzen (Pflanzen die für die Bienen als Nektar oder Pollenspenden in Frage kommen)angebaut werden.

Was das anbetrifft habe ich allerdings keine Ahnung, inwieweit es nicht bestimmte Gebiete in Deutschland gibt, wo genveränderte Pflanzen angebaut werden dürfen und wo nicht. In diesen Regionen würde es für die Imker sicherlich eine existenzielle Bedrohung darstellen, bzw. müssten diese Imker dann als Wanderimker ihr Glück versuchen. Für den Hobbyimker vor Ort, stellt sich das schon schwieriger dar.

Nicht auszudenken, was wäre, wenn es solche begrenzten Gebiete für genveränderte Pflanzen nicht gäbe. Dann läuft es wirklich darauf hinaus „Biene hat an der falschen Pflanze genascht, zack ist der gesamte Honigertrag futsch“, besser könnte ich es auch nicht ausdrücken.

Mit besten Wünschen

Bernd Schroeder

Hallo,

ich kann die Frage leider auch nicht beantworten.
Im Zweifel gilt:
Können sie nicht einfach Pech haben - Bienen hat an der falschen Pflanze genippt, zack ist der gesamte Honigertrage futsch !!!

Das ist eben das Restrisiko.
Ich personlich bin ein „standort-treuer“ Imker. Mir ist nichts über die Anwendung von Gen… Honig in unserer Region bekannt.

Gruß
W. Wölck

Hallo! Natürlich ist es nicht möglich, den Bienen vorzuschreiben, wo sie hinfliegen sollen. Deshalb ist es wichtig für die Imker zu wissen, dass sie für Honig - sofern er durch Gentechnisch veränderten Pollen nicht mehr verkehrsfähig und damit nicht mehr verkauft werden kann - Rechtssicherheit haben und dann Schadenersatz fordern können, weil sie den Honig vernichten müssen. Zum Glück haben wir in Deutschland noch sehr wenige Gebiete (meist Testgebiete), wo gentechnisch veränderte PFlanzen angebaut werden, so ist Deutscher Honig ein unbelastetes Lebensmittel. Dies kann man dann von vielen Importhonigen so nciht mehr sagen, da in andern Ländern viel mehr gentechnisch veränderte PFlanzen angebaut werden.

Hallo,
tut mir Leid, aber da habe ich keine passenden Antworten zu.
Liebe Grüße
geoju

Hallo,

den Bienen kann man nicht beibringen nicht auf genveränderte Pflanzen zu fliegen, aber man kann die Bienen von diesen Bereichen wegstellen. Es gibt internetseiten wo diese Felder eingetragen sind. Bienen fliegen 3km. Also als Imker weg da!

Über Pollenanalyse kann man es eventuell in aufwendigen Verfahren nachweisen, aber dank unserer Bürokratie wissen wir Imker in Deutschland wo was angebaut wird. Ausländische Imker haben es sicherlich schwerer bis hin, das sie gar nicht wissen das es genveränderte Pflanzen sind.

Der Honig ist nicht unbedingt futsch, aber wenn Pollen von Genveränderten Pflanzen drin sein könnten, so MUSS es meiner Meinung nach draufstehen.

MfG Hans Rosen

Hallo, da gibt es nur eine Lösung: Deutschland wird Genpflanzen frei und Imker halten 20 km Sicherheitsabstand von unseren Grenzen bis der Rest der Welt ausgeschlafen hat!
Entschuldige die späte Antwort- ich war im Urlaub!
Alles Gute wünscht Marina

Hallo!

Diese Deine Frage wegen des Genpollens würde mich auch Interessieren,da wir Imker in unserer Region noch von Gentechnisch verändertem Satgut verschont sind,stellt sich

diese Frage noch nicht.Wir der Verein wird aber an diesem Thema Arbeiten.

Danke für diese und die anderen aufschlussreichen Antworten (sehen den Artikelbaum auch die anderen?)! Da gibt es ja auf jeden Fall Diskussionsbedarf! Aber offensichtlich wäre ja eine genaue Anzeige von Anbauflächen schon hilfreich. Bedanke mich erstmal herzlich!

Ja, offensichtlich gibt es da durchaus Diskussionsbedarf … ich freue mich auf jeden Fall weiter auf leckeren Honig :smile:!

Hallo!

Diese Deine Frage wegen des Genpollens würde mich auch Interessieren,da wir Imker in unserer Region noch von Gentechnisch verändertem Satgut verschont sind,stellt sich

diese Frage noch nicht.Wir der Verein wird aber an diesem
Thema Arbeiten.