Verbrauch verdoppelt? Stromzähler defekt?

Hallo Experten,

ich hatte gerade das Missvergnügen, mehr als Tausend Euro Stromkosten nachzahlen zu müssen. Im letzten Abrechnungsjahr hat sich mein Verbrauch angeblich mehr als verdoppelt (fast verdreifacht: Von vorher 3.500 KWh auf jetzt über 8.000 KWh!).
Das Verwirrende ist: Wir haben in diesem Zeitraum keine zusätzlichen Geräte angeschafft.

Zuerst habe ich beim Netzbetreiber angerufen und wollte den Zähler überprüfen lassen. Dort sagte man mir, es sei physikalisch unmöglich, dass sich ein Zähler zu schnell dreht. Ich solle einen Elektriker bestellen und den nach Stromlecks (?) suchen lassen.
Nun hatte ich einen Elektriker da, der die Leitungen geprüft und nichts gefunden hat.
Jetzt bin ich ratlos. Wie komme ich der Ursache für diesen ungeheuren Stromverbrauch auf die Spur? Laut verivox ist für eine vierköpfige Familie (wie unsere, mit kleinen Kindern, die keinen eigenen Fernseher oder Computer etc. haben und ohne Trockner) mit ca. 4.000 KWh im Jahr zu rechnen. Der Wert dort für eine Großfamilie wird mit 6.000 KWh angegeben. Und wir sollen mehr als 8.000 verbrauchen? Das kann doch nicht sein.

Vielen Dank für eure Tipps!

Gruß,
Stefan

Hallo Experten,

ich hatte gerade das Missvergnügen, mehr als Tausend Euro
Stromkosten nachzahlen zu müssen. Im letzten Abrechnungsjahr
hat sich mein Verbrauch angeblich mehr als verdoppelt (fast
verdreifacht: Von vorher 3.500 KWh auf jetzt über 8.000 KWh!).

Vermutlich wurde der Verbrauch im Vorjahr falsch abgelesen oder nur geschätzt. Du zahlst dann dieses Jahr die in dem vorletzten Jahr zuwenig bezahlten kWh mit.

Unser Versorger kennzeichnet die Zählerstände immer mit einem (A) für abgelesen und einem (G) für geschätzt.
Wenn z.B. am 20.12. abgelesen wurde, findest du diesen Wert auch.
Für die restlichen Tage bis zum 31.12. wird dann der Zählerstand am 31.12. geschätzt - das ist normal.
Aber zumindest einmal am Ende des Abrechnungszeitraums sollte der Wert wirklich abgelesen sein, sonst kommt es zu manchmal extremen Fehlern, da die Versorger bei den „Schätzungen“ auch schon mal gehörig daneben liegen.

Zähler drehen in der Tat mit steigendem Alter immer noch recht genau, oder sie werden minimal langsamer.
Bei den angegebenen Durchschnitssverbräuchen ist immer zu beachten, dass Wärmegeräte (Kochendwassergerät, Heizlüfter, Durchlauferhitzer) den Verbrauch stark nach oben bringen.

Hallo,

danke für die schnelle Antwort!
Leider habe ich das schon überprüft: Es handelt sich tatsächlich um (von mir selbst) abgelesene Werte: Sowohl beim Anfangswert als auch beim Endwert des Abrechnungszeitraums.

Viele Grüße,
Stefan

wurden denn die abgelesenen werte korrekt übernommen? da die zettel maschinell eingelesen werden, kann es da leicht mal zu fehlern kommen.

ansonsten: wäre es möglich, dass sich ein nachbar bei dir bedient?

Hallo,

danke auch für deine Antwort!

Nein, die Zahlen stimmen. Ich habe das überprüft und auch nochmal mit dem Zähler auf Plausibilität abgeprüft.

Abzapfen kann ich mir kaum vorstellen. Wir wohnen in einem alleinstehenden Einfamilienhaus, der nächste (sehr nette) und einzige Nachbar ist 50 Meter entfernt und hat eine eigene Stromzuleitung.

Gruß,
Stefan

Hallo Stefan,

ich hatte gerade das Missvergnügen, mehr als Tausend Euro
Stromkosten nachzahlen zu müssen. Im letzten Abrechnungsjahr
hat sich mein Verbrauch angeblich mehr als verdoppelt (fast
verdreifacht: Von vorher 3.500 KWh auf jetzt über 8.000 KWh!).
Das Verwirrende ist: Wir haben in diesem Zeitraum keine
zusätzlichen Geräte angeschafft.

Für uns ist jetzt verwirend, dass wir keine Ahnung haben, was bei dir so alles an Geräten rum ist?
Ganz wichtig wäre zu wissen ob irgendwelche elektrischen Heizungen vorhanden sind?Je nach Weter ist der Energieverbrauch recht untrschiedlich.

Wie lange wohnst du schon dort, also über wie viele Vegleichsjahre hast du Daten?

Defekte Sensoren oder Schalter welche eine Automatik übebrücken können den Stromvebrauch enorm in die höhe treiben.
Ich habe so etwas einmal mit einer defekten Dachrinnenheitzung erlebt. Das Ding hatte einen Niederschlags- und Temperaursensor, also recht gut Energieoptimiert. Nur waen beiden Sensoren defekt und somit lief diese Heitzung 24/7, soga den ganzen Sommer über.

MfG Peter(TOO)

„Für uns ist jetzt verwirend, dass wir keine Ahnung haben, was bei dir so alles an Geräten rum ist?“

Eigentlich nur das Übliche: Fernseher, Computer, Spül- und Waschmaschine sowie Kläranlage und Drainagepumpe.
Als elektrische Heizungen haben wir für das Wickeln im Kinderzimmer im Winter hin und wieder mal einen Heizlüfter angeschaltet, aber maximal eine halbe Stunde am Abend.
Und dann lief in den Wintermonaten ein Lufttrockner (ca. 250 W), der allerdings so etwa 3 mal die Woche eine ganze Nacht lang. Aber nachgerechnet kann das ja kaum an die 5000 KWh mehr pro Jahr heranreichen.
Außerdem war all das auch im vorherigen Abrechnungszeitraum schon im Einsatz.

„Wie lange wohnst du schon dort, also über wie viele Vegleichsjahre hast du Daten?“

Wir wohnen da jetzt seit 8,5 Jahren. Der Vergleichszeitraum erstreckt sich also auf etwa 7 Jahre.

Das mit den defekten Schaltern wäre vielleicht eine Möglichkeit. Wie bekommt man denn so etwas heraus?

Hallo,

danke für die schnelle Antwort!
Leider habe ich das schon überprüft: Es handelt sich
tatsächlich um (von mir selbst) abgelesene Werte: Sowohl beim
Anfangswert als auch beim Endwert des Abrechnungszeitraums.

OK, dann erstmal als Hausaufgabe:
Nr.1: Lese ab jetzt wöchentlich den Zählerstand ab und notiere ihn auf einer Tabelle.

Nr.2: Schalte alle Verbraucher ab, ziehe die Netzstecker. Wirklich alle. Nun sollte der Zähler stehen. Wenn nicht: Such durch selektives Sicherung ausschalten den Kreis, wo noch ein Stromsauger arbeitet.
Dann nimm einen 500W Baustrahler und stecke ihn ein.
Auf dem Zähler steht eine Angabe in der Form „75U/kWh“.
Das bedeutet: 75 Umdrehungen pro kWh. Bei 0,5kW sind dass 1,6 Minuten pro Umdrehung oder 96 Sekunden. Das sollte +/-10% hinkommen.

Dann laufe nochmal gezielt durch das Haus: Alles, was aus Strom Wärme macht, ist ein starker Verbraucher. Und alles Geräte, die zwar wenig Leistung haben, aber sehr lange laufen. Wie sieht es aus mit den PCs der Kinder? Immer an? Und der neue Plasma-Fernseher(nur mal als Beispiel), wie lange läuft der denn so?
3500kWh sind für ein EFH sehr wenig, 8000kWh relativ viel.
Ich kenne Haushalte, bei denen das der Normalfall ist, aber eben nicht ein Jahr 3500 und eins mit 8000.

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Hallo,

danke für die Tipps! Das werde ich dann mal so machen.

Grüße,
Stefan

C
Hallo Fragewurm,

Das mit den defekten Schaltern wäre vielleicht eine
Möglichkeit. Wie bekommt man denn so etwas heraus?

Ein 0.5kW-Verbraucher ergibt bei 24/7:
0.5kW * 24h * 365 = 4380 kWh

Es müsste sich alo um ein Geät mit mehr als 500W Leistung handel, welches übr einen Sensor/Schaltuhr betrieben wird.

Also z.B. ein Boiler, mit defektem Thermostat, welcher jetzt auf 90° (Sichrheitsthermostat) anstatt der eingestellten 60C aufheizt. Allerdings müsste man die höhere Wassertempeartur bemerken…

Also die Kühlschrankbeleuchtung kannst du ausschliesen, diese hat nur 10-20W :smile:

MfG Peter(TOO)

1 Like

Kontrolliere auch ob der Kühlschrank oder Kühl-Truhe alle 15minuten mal Abschaltet (Termostat Defekt ist und dauernd leuft,ist auch schon vorgekommen)usw.
Oder deine Frau die Hosen Vom Nachbar Bügelt. Hi ?

Moin Pete,

Also z.B. ein Boiler, mit defektem Thermostat, welcher jetzt
auf 90° (Sichrheitsthermostat) anstatt der eingestellten 60C
aufheizt. Allerdings müsste man die höhere Wassertempeartur
bemerken…

es sei denn, man hat Mischbatterien mit Thermostat :wink:

VG
J~

Hallo Stefan G.,
nur mal als Anmerkung.
Eine alleinstehende 80- jährige Dame hatte plötzlich einen doppelt hohen Stromverbrauch und rief mich zu Hilfe. Habe dann letztlich herausgefunden, dass sich im Warmwasserboiler der Zentralheizung eine sog. Drehstrom-Heizpatrone befand, mit welcher im Sommer das Brauchwasser, ohne die eigentliche Heizung, erwärmt werden konnte. Dame darauf angesprochen erklärte, dass man vor ca. 15 Jahren einmal mittels Heizpatrone das Wasser erwärmt habe, dann diese aber aus Kostengründen,
war wohl ein richtiger „Stromfresser“ abgestellt und nicht wieder in Betrieb genommen habe.
Stellte dann fest, dass die Heizpatrone mittel Thermostat fast ein Jahr, neben der Heizung, in Betrieb war.
Blieb die die Frage, ob ein Heizungsmonteur bei der Wartung in Unkenntnis die Heizpatrone eingeschaltet hatte- ?
Andere Möglichkeiten dürfte man ausschließen.
Habe dann die Heizpatrone vollständig vom Netz genommen, worauf sich der normale Stromverbrauch wieder einpendelte und die Abschlagszahlungen des Stromanbieters gesenkt wurden.
Später mal die Verwandtschaft der Dame darauf angesprochen erklärte, dass man sich bei Besuchen gewundert habe, dass das Brauchwasser wärmer als sonst üblich gewesen sei, man hätte dies zwar zur Kenntnis genommen, aber mehr auch nicht.
Will nur mal daran erinnern, dass möglicherweise irgendwo ein „versteckter“ Stromfresser am Werk sein dürfte, an den man vielleicht bisher nicht gedacht hat.
Nur mal als Überlegung.
Freundliche Grüße
HuPra

Hallo HuPra,

danke für den Hinweis! Natürlich bin ich schon am Überlegen, welches Gerät eventuell insgeheim so viel verbrauchen könnte. Warmwasser machen wir allerdings ausschließlich mit Gas und auch sonst gibt es nur ein elektrisches Heizgerät, einen Heizlüfter. Den nehmen wir aber jedes Mal nach Gebrauch komplett vom Netz.
Wir müssen bei uns zu Hause wohl weiter suchen und die Zählerstände wöchentlich kontrollieren.

Viele Grüße,
Stefan

Hallo Experten,

Hallöle,

ich hatte gerade das Missvergnügen, mehr als Tausend Euro
Stromkosten nachzahlen zu müssen. Im letzten Abrechnungsjahr
hat sich mein Verbrauch angeblich mehr als verdoppelt (fast
verdreifacht: Von vorher 3.500 KWh auf jetzt über 8.000 KWh!).

autsch…das ist extrem viel!
zum Vergleich, ich hab einen 4-Personen-Haushalt (Eigenheim) mit 6500KWh im Jahr und dabei wird das Warmwasser komplett mit Strom aufbereitet!

Das Verwirrende ist: Wir haben in diesem Zeitraum keine
zusätzlichen Geräte angeschafft.

hmmm…vielleicht den alten Röhrenfernseher gegen einen Plasma (300W statt 100-150W) getauscht?Das waren bei mir 650KWh mehr im Jahr!!!
die Wohnzimmerlampe gegen einen Halogen-Deckenfluter (300W statt 60W)

Zuerst habe ich beim Netzbetreiber angerufen und wollte den
Zähler überprüfen lassen. Dort sagte man mir, es sei
physikalisch unmöglich, dass sich ein Zähler zu schnell dreht.

stimmt

Ich solle einen Elektriker bestellen und den nach Stromlecks
(?) suchen lassen.

„cooler“ Tipp, vielleicht läuft der Strom aus…

Nun hatte ich einen Elektriker da, der die Leitungen geprüft
und nichts gefunden hat.
Jetzt bin ich ratlos. Wie komme ich der Ursache für diesen
ungeheuren Stromverbrauch auf die Spur? Laut verivox ist für
eine vierköpfige Familie (wie unsere, mit kleinen Kindern, die
keinen eigenen Fernseher oder Computer etc. haben und ohne
Trockner) mit ca. 4.000 KWh im Jahr zu rechnen. Der Wert dort
für eine Großfamilie wird mit 6.000 KWh angegeben. Und wir
sollen mehr als 8.000 verbrauchen? Das kann doch nicht sein.

ich schliesse mich meinen Vorschreibern an und empfehle aber den Zählerstand täglich um die selbe Uhrzeit (zB. sechs Uhr morgens)
zu notieren, dazu noch eventuell den Betrieb bestimmter Geräte
(WM,SM, etc.)
weiterhin solltest du über eventuell geänderte Gewohnheiten nachdenken.
z.B. läuft die WM,SM oder Herd öfters. Bei mir hat sich die Nutzung durch die Geburt unseres Sohnes verdoppelt…Frau war zu Hause und die Glotze lief jetzt von Morgens bis Abends…Frau bekam Putzfimmel und der Staubsauger war jetzt zweimal am Tag in Betrieb anstatt 2mal die Woche…und so weiter…
Seit ihr mal für ein paar Tage nicht zu Hause kann man die „Grundlast“ ermitteln, d.h. was verbraucht wird ohne euer zutun. (Kühlschrank, Kühltruhe, Heizungspumpe etc., sollte bei laufender Heizung nicht mehr als 3-4KWh pro Tag sein)
Defekte Geräten kann man natürlich nicht ausschliessen.
zB. KS, KT oder Dachrinnenheizung und ähnliches.
Einfach mal den Zähler beobachten und die Verbraucher selektieren, als Beispiel…alle offensichtlichen Verbraucher ausschalten (Licht, Fernseher, PC, WM, SM, nicht aber KS und KT)…Zähler sollte sich dann sehr langsam drehen…dreht er sich immer noch ungewöhlich schnell…nach und nach die Sicherungsautomaten abschalten bis der entsprechende Sromkreis gefunden ist (sind alle raus muss der Zähler stillstehen!!!)

Vielen Dank für eure Tipps!

hier noch eine kleine abgewandelte „Weisheit“…
manchmal ist es nicht ein grosser „Fehler“ sondern die Summe mehrerer kleiner „Fehler“ (sprich Verbraucher)
allerdings sind 4000KWh sehr sehr happig…

viel Erfolg!

Gruß Angus