Hallo Leute,
gestern haben wir Pflaumenmus hergestellt, also Pflaumen klein geschnitten, in einen Topf, und in den Backofen gestellt (so kennt das mein Mann von zu Hause) und dann soll das 4 h köcheln, bis der größte Teil der Flüssigkeit verdampft ist.
aber nach einer Weile hatte sich auf der Oberfläche eine Haut gebildet und ich hatte das Gefühl, das wird nicht mehr weniger. Kann es sein, dass diese Haut dann wie ein Deckel wirkt und kein Wasser mehr verdampfen lässt oder ist so eine Fruchtmushaut dampfdurchlässig?
gruß pucky
Es fängt schon mit dem Backofen an. In einem modernen Backofen ist der Luftaustausch mit der Umgebung gering, schon um Energie zu sparen. Dann kocht die Flüssigkeit auch nicht gut ein. Also wenn schon, dann auf dem offenen Herd einkochen und ständig rühren. Dann bildet sich auch keine Haut. Aber Du verbauchst unnötig viel Strom. Warum nicht Marmelade machen ? Da reichen 10 min Kochzeit und der Zucker ist ein zuverlässiges Konservierungsmittel.
Udo Becker
Hallo Leute,
gestern haben wir Pflaumenmus hergestellt, also Pflaumen klein
geschnitten, in einen Topf, und in den Backofen gestellt (so
kennt das mein Mann von zu Hause) und dann soll das 4 h
köcheln, bis der größte Teil der Flüssigkeit verdampft ist.
Wie hoch war die Temperatur im Backofen?
aber nach einer Weile hatte sich auf der Oberfläche eine Haut
gebildet und ich hatte das Gefühl, das wird nicht mehr
weniger. Kann es sein, dass diese Haut dann wie ein Deckel
wirkt und kein Wasser mehr verdampfen lässt oder ist so eine
Fruchtmushaut dampfdurchlässig?
Die Haut kann dem Druck, den Wasserdampfblasen haben, sicher nicht widerstehen.
Wenn also die Flüssigkeit auf den Siedepunkt erhitzt wird, dann werden auch weiter Blasen aufsteigen und die Haut zerbrechen.
Vermutlich war die Temperatur zu niedrig.
Ganz unwissenschaftlich würde ich mal behaupten, dass eingedickte Pflaumenpampe wohl deutlich mehr als 100°C braucht, um zu kochen.
Hallo,
Die beschriebene Behandlung erinnert mich an die Erzählungen meiner Grossmutter über die Herstellung von Powidl, der in Tschechien traditionellen Dauerkonserve aus Zwetschgen/Pflaumen, da wurde grob zerkleinerte Frucht mit Kernen unter oftmaligem Rühren 24 Stunden am Kochen gehalten. Die Kerne wirken bei dieser Methode wie Mahlsteine, es entsteht „unter starkem Spritzen“ - offensichtlich durch verdampfendes Wasser
eine nach dem Abseihen der Steine und Abkühlen feste Masse, die zum Gebrauch mit Wasser aufgekocht wurde.
Grüsse von
Silberloewe99
Hallo,
da kann ich Udo Becker nur kräftig in die Seite treten: Ich koche aus Zwetschgen nur noch Marmelade, mit Gelfix 1:2 und Zucker. Und diese Marmelade schmeckt sehr fruchtig, und bisher ist bei mir noch kein Glasinhalt (Twist-off-Deckel) verschimmelt, was bei der Dauer-Bruzzel-Methode oft passiert. Übrigens wird diese teerähnliche, nach Urgroßmutters Art hergestellte Masse in der hiesigen Gegend (Mittelhessen) „Schwarze Butter“ genannt.
Fruchtige Marmeladen-Grüße von Ph33