Verdienst für Musikmachen

Hallo an alle ich hätte eine spezielle Frage

ich beende jetzt meine Ausbildung im August als exam. Altenpfleger und möchte ab September eine neue Ausbildung und zwar Physiotherapeut beginnen. Aber da dies ja eine schulische Ausbildung ist hab ich ja kein Einkommen, also möchte ich gerne an jeden Freitag und Sonntag, also spricht 8 mal im Monat für je eine Stunde in meiner Einrichtung Musik machen, sprich ich spiele Gitarre und singe dazu Volkslieder, das kann ich sehr gut und den Leuten gefällt es auch.

Jetzt weiß ich aber nicht wie viel Geld ich dafür bei meinem Chef verlangen kann.

Also ich würde dann 8 mal im Monat für je eine Stunde zum Musik machen in die Einrichtung (Betreutes Wohnen-also da wo ich jetzt noch arbeite) fahren, also sprich 15 km hin und zurück:

Könnt ihr mir sagen wie viel ich dafür verlangen könnte ?
Ich dachte so an 200 Euro…oder ist das zuviel ???
… Vielen Dank für eure Hilfe

Hallo,

also 25 € Stundenlohn finde ich schon heftig (es wird gerade ein Mindetlohn von 8,50 € diskutiert). Vollzeit wären das gut 4300 €, da wäre so mancher Musiker froh…

Aber Fragen kostet ja nix…

Viel Glück.

Gruß

Verdienst für Musikmachen
Servus,

für etwa dieses Honorar arbeitet meine Nachbarin, die ihr Gesangssstudium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in MA mit einem sehr guten Master abgeschlossen hat.

Ein Freund von mir, der an der Ecole Normale de Musique de Paris (ich gehe davon aus, dass Dir „Ecole Normale“ was sagt) Komposition studiert hat, schreibt seine Opern, Sinfonien etc. für einen kleinen Bruchteil dieses Salärs.

Was Du verlangen kannst, hängt davon ab, wie gut Du im Vergleich bist.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

also 25 € Stundenlohn finde ich schon heftig (es wird gerade
ein Mindetlohn von 8,50 € diskutiert). Vollzeit wären das gut
4300 €, da wäre so mancher Musiker froh…

Wenn man das so geilo hochrechnen könnte, gäbe es kein Honorarprekariat.

Tilli

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also 25 € Stundenlohn finde ich schon heftig (es wird gerade
ein Mindetlohn von 8,50 € diskutiert). Vollzeit wären das gut
4300 €, da wäre so mancher Musiker froh…

Das ist absoluter Quatsch. Wenn er Steuern und seine Kosten von den 25,- € abzieht, werden ihm wohl kaum 8,50 € bleiben. Und das, was du als Stundenlohn bezeichnest, einfach hochrechnen? HAHAHAHA!

Zum Vergleich aus der Buchbranche: Ich bekomme pro 1,5 -stündiger Lesung wenigstens 250,- €. (Das liegt deutlich unter der Mindest-Honorarempfehlung von ver.di für Autoren!)
Für eine Lesung muss ich erstmal einen entsprechen Text verfasst und ggf. veröffentlicht haben (dauert wie lange?). Das setzt gewisse Kenntnisse voraus, die ich mir angeeignet haben muss, ggf. auch spezielle Recherchen, die Kosten verursacht haben.
Dann muss ich mich auf jede Lesung speziell vorbereiten, von Sprech- und sonstigen Übungen mal ganz abgesehen.
Wenn man nicht gerade mit ein und derselben Lesung auf „Tournee“ geht, ist nicht mehr als eine Lesung in der Woche möglich, meist aber seltener.

Letztendlich bleibt, auf die Stunde umgerechnet, ein Honorar, das weit unter dem eines Gelegenheitspizzaboten liegt.

Zurück zum Ursprungsposting: Auch wenn der junge Mann Musik nebenberuflich macht, hat man keinen Grund von vornherein an seiner Professionalität zu zweifeln. Und professionelle Arbeit verdient ein professionelles Honorar. 200,- € pauschal pro Monat sind erheblich zu wenig!

Gruß
Ann da Cáva

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Hallo,

wie ich unten schon sagte, sind 200,- € pauschal im Monat erheblich zu wenig. Denk daran, dass du diese Einnahmen versteuern musst und auch andere Kosten hast. Eventuell musst du auch in die Künstlersozialkasse einzahlen (was aber längerfristig nicht zu deinem Nachteil wäre).

Ich kenne mich in der Musikbranche nicht so aus, aber schaue doch einfach mal auf die Webseite anderer Musiker von deiner Größenordnung. Was nehmen die für Honorare?
Und dann schätze dich selbst ein, ob du den Anforderungen gerecht werden könntest.
Wenn ja, dann verlange auch ein vergleichbares Honorar. Wenn Unsicherheiten bestehen, kannst du ja einen „Schnupperpreis“ veranschlagen.

Viel Erfolg!
Ann da Cáva