Verdünnungsreihen

hallo!

habe ein verständnisproblem…
ich weiss, wie man eine 1 zu 10 verdünnungsreihe herstellt…
ich versteh aber nicht, wie man eine 1 zu 5 oder 1 zu 2 verdünnungsreihe herstellt…

was ich außerdem nicht verstehe ist die herstellung einer 1 molaren stammlösung wenn ich davon weniger brauch als nicht genau eben den 1 liter…

wer hat eine anschualiche erklärung für mich, die so einfach ist, dass es sogar ich verstehe???

liebe grüße bianca

Hallo,

etwas 1:10 verdünnen heißt ja, dass ich eine Lösung herstelle, in der 1 Teil der unverdünnten Lösung in insgesamt 10 Teilen der verdünnten Löung sind. Praktisch bedeutet das, dass ich einen Teil der unverdünnten Lösung zu neun Teilen Lösungsmittel gebe. Das macht zusammen zehn Teile, wovon eben ein Teil aus der unverd. Lösung besteht.

Eine 1:5 oder 1:2 oder 1:3 oder oder Verdünnung ist genau das gleiche in Grün. Bei einer 1:5-Verdünnung heißt das, du nimmst einen Teil der unverd. Lösung und gibst ihn zu vier Teilen Lösungsmittel.

Was „ein Teil“ nun ist, bleibt dir überlassen. Es kann sich um irgendein Volumen handeln, zB. um Liter, ml, m³, was auch immer.

Eine 1-molare Lösung bekommt man natürlich, wenn man 1 Mol in einem Liter Lösungsmittel löst. So, jetzt denk dir mal, du hast einen Liter einer solchen Lösung. Jetzt nimm davon mal die Hälfte. Wieviel von dem gelösten Stoff ist in diesem halben Liter? - Genau: ein halbes Mol. Und in einem zehntel Liter? Ein zehntel mol natürlich.

Und natürlich hat der halbe Liter oder der zehntel Liter dieselbe Konzentartion des gelösten Stoffes (hier also 1 Mol/l).

Das Schema läßt sich formalisieren: Statt einem konkreten Teil eines Liters sagen wir jetzt, dass wir den x-ten Teil eines Liters betrachten. In diesem x-ten Teil ist auch ein x-tel Mol gelöst.

Willst du nun von vorneherein nur 0,2 Liter einer 1-molaren Lösung, dann wäre x=0,2, also musst du 0,2 Mol in 0.2 Liter Lösungsmittel lösen, um eine 2-molare Lösung zu bekommen.

Was jetzt, wenn die Lösung nicht 1-molar, sondern y-molar sein soll? Nun, für eine 2-molare Lösung bräuchtest Du eben die doppelte Menge, für eine 3-molare die dreifache und für eine 0,5 molare die halbe Menge. Allgemein brauchst du also für eine y-molare Lösung die y-fache Menge, also y*x mol des Stoffes in x Litern Lösungsmittel.

Beispiel: Du willst 50 ml einer 5-molaren Lösung. 50 ml sind 0.05 Liter, also ist x = 0.05. Das y ist 5. Nun nimmst du also 50 ml Lösungsmittel und löst darin x*y = 0.05 * 5 = 0.25 Mol des Stoffes. Fertig.

LG
Jochen

Hallo Bianca

Na dann will ich mein Glück mal versuchen. Zu Problem 1:

Eine Verdünnung von 1:10 bedeutet ja nichts anderes, als dass du z.B. 1 ml aus einer konzentrierten Lösung entnimmst und diese dann auf ein Volumen von 10 ml verdünnst. Der gelöste Stoff ist also nachher nur noch in einer Konzentration von einem Zehntel in der Lösung enthalten. Das selbe kannst du natürlich auch mit anderen Volumina machen. Wenn du einen Verdünnungsschritt von 1:10 machen willst, aber für die nachfolgende Analyse nicht nur 10 ml sondern 100 ml Lösung benötigst, dann entnimmst du aus der konzentrierten Ausgangslösung eben 10 ml und gibts die in einen 100 ml Messkolben. Das dann aufgefüllt mit Wasser (oder anderem Lösungsmittel) ergibt wieder die selbe Konzentration wie oben beschrieben, nämlich ein zehntel der Ausgangskonzentration. Die Verdünnung von 10 zu 100 ist also das gleiche wie 1 zu 10. Den Doppelpunkt bei solchen Angaben kannst du dir auch einfach als Bruchstrich vorstellen. Wenn du dann die 10 in den Zähler und die 100 in den Nenner schreibst wirst du erkennen, dass man beide Zahlen durch 10 kürzen kann und schon kommt wieder 1:10 heraus.

Genau so geht es auch mit anderen Verdünnungen.

Beispiel:

Du hast eine Ausgangslösung in einem 1000 ml Messkolben aufgefüllt und sollst daraus jetzt eine 1:5 Verdünnung herstellen. Am einfachsten wäre es natürlich 1 ml abzunehmen und in einen 5 ml Messkolben geben und dann aufzufüllen. Solch kleinen Messkolben gibt es aber nunmal nicht. Aber einen 50 ml Messkolben gibt es. Warum dann nicht einfach 10 ml Ausgangslösung mit der Pipette abnehmen und auf 50 ml Verdünnen, also 10:50. Als Bruch geschrieben kannst du wieder kürzen und siehe da, es kommt wieder 1:5 heraus.
Wenn die Kolbengröße vorgegeben ist geht das ganze natürlich auch. Wenn du z.B. 100 ml einer 1:5 Verdünnung machen möchtest, müsstest du 20 ml Ausgangslösung in den Messkolben überführen, denn auch 20:100 als Bruch kann man kürzen, und zwar um 20. Übrig bleibt mal wieder 1:5.

Das Volumen Ändert sich also, je nachdem welche Kolbengrößen du verwendest / verwenden musst. Die Konzentration bleibt aber die selbe. Und damit sind wir auch schon bei Problem Nr. 2:

Bei einer 1 molaren Lösung ist die Stoffmenge von einem Mol in einem Liter Lösung gelöst. Die Stoffmenge von 1 Mol kann man über die Molmassen der Verbindung ausrechnen. Wenn du jetzt weniger als einen ganzen Liter herstellen möchtest kannst du das einfach per Dreisatz ausrechnen. Wenn du ein neues Rezept kochen möchtest und im Kochbuch die Angaben für 4 Personen stehen, du aber erst mal nur 2 Portionen kochen möchtest, halbierst du dch auch einfach die Menge der Zutaten, oder? Genau so machst du es mit deiner Lösung auch. Wenn du nur 200 ml (also 1/5 Liter) einer 1 molaren Lösung herstellen möchtest dann nimmst du auch nur 1/5 der Stoffmenge bzw. der Masse und fertig ist die Lösung…

Lange Rede kurzer Sinn: Mit dem Stichpunkt Dreisatz lassen sich deine Probleme leicht lösen. Probiers mal aus. Du darfst nur nicht Mengen, Volumen und Konzentrationen verwechseln, dann ist es ganz einfach

Gruß

Sven

die entwirrung der verwirrung…
herzlichen dank den rettern in der not…
einen sonnigen gruß aus wien…

lg bianca

Hallo Jochen
die Aussage:
Eine 1-molare Lösung bekommt man natürlich, wenn man 1 Mol in einem Liter Lösungsmittel löst.
ist falsch.

Richtig ist:
Eine 1-molare Lösung bekommt man natürlich, wenn man 1 Mol zu einem Liter Lösung löst.

Gruß Bernhard Kaiser

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