Verfärben sich Kreuzspinnen im Alter?

Hallöchen,
mir ist ein letzter Zeit ein seltsames Phänomen aufgefallen.
Und zwar hatten wir im letzten Sommer bei unsere eine ziemlich starke Kreuzspinnenplage. Ein besonders großes Exemplar lebte auf meinem Balkon. Vor einigen Tagen begegnete mir eine Kreuzspinne derselben Form und Größe - Ich bin mir zu (fast)* 100% sicher, dass es sich dabei um das gleiche Tier handeln muss. Dieses mal aber war sie pechschwarz, ganz so als wäre sie durch Ruß gekrabbelt (sie hat keine Ähnlichkeiten mit den schwarzen Kreuzspinnenarten, das habe ich bereits abgecheckt).

Witzig: Als ich gerade mit meiner Mutter telefoniert habe, erzählte sie, sie hätte dasselbe auch in der Heimat beobachten können (Wobei nicht auszuschließen ist, dass dieses Tier ebenfalls aus den Göttinger Breitengraden stammt und in meinen Blumenkästen, die bei ihr überwinterteten, nach Thüringen gereist ist).

Nun zu meiner Frage: Verfärben sich die Kreuzspinnen im Alter schwarz? Was ist das, was mit den Tieren da passiert? 
Ich hoffe irgendjemand kann mir das erklären, denn das Internet gab bisher keine ausreichenden Erklärungen dazu.

Ich hoffe jemand hat ne Ahnung was da los ist. :smile:
Liebe Grüße
Layya

 

*Ich möchte an dieser Stelle keinen Eid darauf ablegen :wink:

Servus,

Gartenkreuzspinnen können ihre Färbung in einem ziemlichen Umfang der Helligkeit ihrer Umgebung anpassen. Wenn sie an einem helleren Ort wohnen, geht ihre Farbe ins Bräunliche oder Beige, und wenn sie an einem dunklen Ort wohnen, geht ihre Farbe in Richtung Sepia bis fast Schwarz.

Eine Gartenkreuzspinne, die jetzt gleich groß ist wie eine, die Du letzten Sommer gesehen hast, ist übrigens sicher nicht dieselbe. Sie wäre damals noch jung und viel kleiner gewesen.

Neugierhalber: Was empfindest Du an Kreuzspinnen als Plage? Wenn Du mal eine siehst, die grade anfängt, ihr Netz zu bauen, nimm Dir ein wenig Zeit und Tee und schau ihr zu - ein einigermaßen faszinierendes Schauspiel, mal ganz abgesehen von der Schönheit der filigranen Zeichnung dieser Tiere.

Schöne Grüße

MM

Zusatz Frage an UP
Empfindest Du Mücken auch als Plage?

Hi,
vielen Dank für die Antwort. Das passt auch mit ihrer Behausung zusammen, das Tier hat sich anscheinend den Winter über in einem Loch im Balkongeländer über uns verkrochen. Da gabs natürlich null Sonneneinstrahlung.
Was die Größe betrifft so scheint es mir als handelt es sich vermutlich um ein bereits ausgewachsenes Tierchen (ich bin schlecht im schätzen, aber es hat etwa die Größe eines 2€ Stückes)
Die „Kreuzspinnenplage“ war tatsächlich eine. Allein auf meinen kleinen Balkönchen konnte man in der Regel um die 25-30Tiere zählen (habe sehr viele Pflanzen stehen, das bietet sich dann besonders an). Es war einfach überall alles voll mit den Spinnen. Vorteil: Der Anteil dieser schwarzen leicht haarigen Hausspinnen war … ich kann mich nicht erinnern überhaupt eine gesehen zu haben (Und die sind tatsächlich über alle Maßen furchteinflößend für mich). Also eine Spinne auf dem Balkon ist okay (sie heißt übrigens Mathilde :smiley: ), aber bitte alles in Maßen.

Liebe Grüße und nochmals vielen Dank für die Antwort
Layya

Hallo,

ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das von dir beschriebene Tier vom letzten Jahr sein soll. Soweit ich weiß, überwintern (alle?) Kreuzspinnen nicht als adulte Tiere sondern als Eier im Kokon. Das bedeutet, dass die Kreuzspinnen, die du jetzt findest, in diesem Jahr erst geschlüpft sind. Wobei ich bisher allerdings nur sehr kleine juvenile Exemplare finde, es ist ja auch noch recht früh im Spinnenjahr. Aber es mag Gegenden geben, wo die Tiere schneller wachsen als hier.

Unterschiedliche Färbungen auch bei einer Art sind einfach nur Variationen. Zum Beispiel regional bedingt oder auch Zufallsmutationen, die immer mal auftreten können. Mit dem Alter der Spinnen hat ihre Färbung nichts zu tun.

Barbara

Hallo Barbara,
laut meinen Nachforschungen im Internet werden Gartenkreuzspinnen 2-3 Jahre alt und überleben problemlos bei Temperaturen bis -20 Grad. Dazu kommt die Tatsache, dass es sich auf jeden Fall um ein ausgewachsenes Tier handeln muss, für eine Jungspinne ist sie definitiv zu viel groß. Hier, in Südniedersachsen (und Thüringen, wo das „baugleiche Modell“ gesichtet wurde), sind ja die klimatischen Bedingungen bestimmt nicht gut genug, dass so eine Spinne dermaßen schnell wächst-hab ich zumindest nie so beobachtet.

Dazu kommt die Tatsache, dass mein Exemplar derart schwarz verfärbt ist, dass momentan nicht einmal das markante Kreuz auf dem Körper zu erkennen ist. Allein der Körperbau deutete daraufhin, dass es eine Kreuzspinne ist. Ich habe auch Forschungen darüber angestellt, ob es sich vielleicht um eine der vielen Kreuzspinnengattungen handeln kann. Keine der abgebildeten Tiere hat Ähnlichkeiten in der Färbung.

Angesichts des Überwinterungsortes, scheint die Annahme, dass die Färbung durch den Lichteinfluss variieren kann, sehr wahrscheinlich.

Oder es ist möglicherweise auch eine schwarze Spinne, die einfach nur den gleichen Körperbau wie eine Kreuzspinne hat? 

LG Layya

Ok, ich wußte jetzt nicht, dass einige Arten länger als einen Sommer leben. Wieder was gelernt. Danke!

Hallo Layya,

allein vom ausgeprägten Hinterleib (das meinst Du wahrscheinlich mit "Körperbau?) auf eine Kreuzspinne zu schließen, wenn weder die Zeichnung noch das Netz zu sehen sind, ist ziemlich gewagt. Es gibt schlicht zu viele (auch einheimische) Arten.

Klar überwintern Gartenkreuzspinnen, aber sie wachsen und häuten sich weiterhin und bleiben nicht als adulte Tiere plötzlich im Wachstum stehen. Daher ist es, wie gesagt, sicherlich nicht ein Tier, dass Du im vorigen Jahr gleich groß gesehen hast.

Schöne Grüße

MM