Gestern hat mein Sohn auf einer unglaublichen Klassenkonferenz einen schriftlichen Tadel erhalten,weil er mit einem Bleistiftstumpen geworfen hat und dabei einen Schulkameraden am Kopf getroffen hat.In dem Erziehungsgespräch mit dem Klassenleiter hat er dieses zugegeben, sich bei dem Schüler entschuldigt und geäußert,dass sich dieses nicht wiederholen wird.Trotzdem kam es nun zu dieser Klassenkonferenz auf der beraten werden sollte und mein Sohn angehört werden sollte.Nur wurde er nicht angehört, sondern verhört.
Die Lehrerschaft ist dermaßen auf ihn losgegangen,dass ich mir die Frage stelle, wie wohl mit den Schülern gesprochen wird, wenn Eltern nicht anwesend sind.Auf dieser Konferenz war auch die Mutter des getroffenen Kindes, allerdings nicht in ihrer Funktion als Mutter, sondern als Elternvertreterin.Eigentlich fast schlau gemacht, sie haben nämlich den Vater als Betroffenden angehört und die Mutter konnte somit beratend mitwirken.Würde mich über Meinungen freuen,LG Mellomello
Hallo,
wie alt ist denn dein Sohn?
Schöne Grüße,
Jule
Er ist 13 Jahre,in dieser Klasse fliegen ständig Gegenstände,Papierkugeln, Radiergummi, Kügelchen aus Alufolie und natürlich hat er auch schon des öfteren was abbekommen,woraus aber grundsätzlich keiner ein Drama macht.
Hallo,
ganz ehrlich: Ich würde das Ganze nicht noch höher hängen, als es schon hängt. Dein Sohn hat eine relative banale Verfehlung begangen und hatte das Pech, im Gegensatz zu anderen dabei erwischt zu werden.
Der Tadel und die Konferenz sind - wenn sich die Sache so zugetragen hat, wie du sie schilderst - für mein Gefühl eine Überreaktion und möglicherweise dem Umstand geschuldet, dass die Mutter des Betroffenen im Elternbeirat sitzt. Vielleicht wollte man auch einfach ein Exempel statuieren und deinen Sohn hat’s getroffen.
Dein Sohn hat sich entschuldigt und zugesichert, das nicht mehr zu tun. Das finde ich in Ordnung. Mein Tipp wäre, ihm noch mal rückzumelden, dass du dieses Verhalten gut findest und den Rest auf sich beruhen zu lassen.
Denn auch wenn die Reaktion von Schulseite vielleicht überzogen war: Manchmal ist es klüger, nicht um jeden Preis zu streiten, wenn man sich ungerecht behandelt fühlt. Derjenige, der dabei nämlich vermutlich verlieren wird, ist dein Sohn.
Er ist nicht mehr so klein, dass ihn ein Anpfiff der Lehrer komplett aus der Bahn werfen wird. Und es ist in diesem Alter durchaus auch wichtig, manches selber durchzustehen, ohne dass die Eltern sich einmischen. Der Tadel wird ihm - wenn’s der einzige ist - nicht weiter schaden. Und - auch wenn es in Mutterohren vielleicht nicht angenehm klingt - auch nicht die Erfahrung, ab und zu mal ungerecht behandelt zu werden. Das muss man im Leben aushalten lernen.
Es lohnt sich in meinen Augen einfach nicht, deswegen eine große Welle zu machen. Da mag es im Laufe der Schulzeit noch andere Dinge geben, bei denen es sich lohnt, sich anzulegen.
Schöne Grüße,
Jule
Seh ich ja eigentlich auch so,aber jetzt kommt das große ABER.In dieser Klasse gibt es einen Schüler, der sich als Mobbingopfer darstellt,genau dieser, der diesen Stift abbekommen hat. Die Familie ist seit geraumer Zeit damit beschäftigt,einen Schüler nach dem anderen aus dieser Klasse zu verklagen, d.h, der Vater ruft an und droht mit Anzeigen wegen Körperverletzungen, Sachbeschädigungen.Alles natürlich nicht greifbar, denn die Schüler sind ja nun mal unter 14,aber Einträge in den Schulakten gibt es ja trotzdem.Nun ist es aber so, dass dieser Junge nicht wirklich das eigentliche Opfer ist, sondern ordentlich verteilt,sich ständig in seinen Aussagen widerspricht,beleidigt,Lügen verbreitet.Das Einzige was tatsächlich stimmt, mit ihm will keiner was zu tun haben, jeder macht einen Bogen um ihn,auch die Paralellklassen, sogar Schüler der 12. Klasse fühlen sich genötigt zu ihm zu gehen um ihm zu sagen, er soll nicht solchen Mist verbreiten.Aber er wird geschützt von allen Lehrern, na klar,sowie das Wort Mobbing fällt,gehen ja auch uüberall die Alarmglocken an,ob das aber tatsächlich der Fall ist,damit beschäftigt sich kein Mensch. da ist es natürlich einfacher Einen nach dem Anderen
zu kriminalisieren, denn es gehen ja auch immer Gewaltmeldungen mit raus.Also um den schriftlichen Tadel geht es nicht wirklich,denn geworfen hat er ja nun mal. Es wird ihm unterstellt, er hätte gezielt es auf diesen Jungen abgesehen,wie alle anderen aus den 7.8.9.Klassen auch oder wie?Dagegen würde ich mich gerne wehren.
Hallo,
Also um den schriftlichen Tadel geht
es nicht wirklich,denn geworfen hat er ja nun mal. Es wird ihm
unterstellt, er hätte gezielt es auf diesen Jungen
abgesehen,wie alle anderen aus den 7.8.9.Klassen auch oder
wie?Dagegen würde ich mich gerne wehren.
In dieser Situation würde ich nichts weiter unternehmen. Es könnte sonst wie „Nachtreten“ aussehen. Um etwas „zu unternehmen“ würde ich eine andere Situation abwarten …
Gruß
Jörg Zabel
Hallo,
das Thema Mobbing ist wirklich schwierig und so wie du es schilderst hört es sich an, als würde jemand diesen Vorwurf als Waffe benutzen. Allerdings ist es ja meist gerade ein Kennzeichen von Mobbing, dass das Opfer isoliert wird und seine Abwehrreaktionen als unprovozierte Aggression dargestellt wird. Deine Schilderung der Situation würde also auch hervorragend auf Mobbing passen.
Aus dir spricht auch eine Menge Wut. Das macht den Blick nicht unbedingt klar. Hinzu kommt, dass du wahrscheinlich über das Meiste, was du hier berichtest aus zweiter Hand weist. Wenn du also Aussagen darüber machst, wie sich das angebliche Mobbingopfer verhält oder andere ihm gegenüber, dann siehst du das durch die Brille deines Sohnes oder seiner Freunde oder sonst wem. Ich kann deinem Sohn da natürlich nichts unterstellen, aber ich gebe zu bedenken, ob es nicht all zu Menschlich wäre, die eigene Rolle in solchen Geschehenissen immer etwas positiver darzustellen, etwa einen geworfenen Gegenstand nur ganz zufällig jemanden treffen zu lassen.
Da stellt sich aber doch die Frage, wer sollte denn eigentlich getroffen werden? Und warum wurde da überhaupt was geworfen?
Wir hier können natürlich noch viel weniger beurteilen, was tatsächlich vorgefallen ist, als du, allerdings darf man wohl davon ausgehen, dass die beteiligten Lehrer zumindest einen Teil der Vorgänge in diesem Zusammenhang unmittelbar beurteilen können. Wenn du also aussagst
ob das aber tatsächlich der Fall ist,
damit beschäftigt sich kein Mensch.
dann könnte man doch einwenden, dass sich vielleicht doch Menschen damit beschäftigen, was nach ihrer unmittelbaren Beobachtung der Fall ist, sich dies nur von deiner mittelbaren Einschätzung unterscheidet.
Es kann natürlich alles auch genau so sein, wie du es schilderst oder auch nochmal ganz anders. Selbst wenn es hier Mobbing gibt, wäre auch nicht gesagt, dass bei deinen Sohn Boshaftigkeit vorläge. Auch hier kann man generell feststellen, dass es im Zuge von Mobbing oft dazu kommt, dass auch eigentlich Unbeteiligte in das System eingebaut werden.
Ich erinnere mich an meine eigene Schulzeit, als noch niemand von Mobbing sprach. Da hatte ich eine Mitschülerin, die aus mir heute völlig unverständlichen Gründen, niemand mochte. Da habe auch ich gelgentlich mal abfällige Bemerkungen gemacht, mich geweigert neben ihr zu sitzen oder mit ihr in einer Gruppe zusammen zu arbeiten. Ich wusste glaube ich schon damals nicht, warum ich sie ablehnte und heute erst recht nicht mehr. Das war nicht verabredet, oder von mir aus vorsätzlich, aber heute weiß ich, dass ich Teil eines Mobbinsystems war und bedaure das sehr.
Das waren also meine Assoziationen zu dem Thema. Bitte nehme es nicht als Vorwurf, ich kann hier keine machen, sondern als Anregung zur Reflexion.
Gruß
Werner
PSS: Die Anwesenheit der Mutter als Mitglied der Konferenz, ist m. E. kein juridizierbarer Formfehler. Wie üblich ist ohne Angabe des Bundeslandes keine sichere Aussage möglich, aber die Konferenzordnungen, die ich kenne enthalten keine Regelungen für so einen Fall. Der Leiter der Konferenz hätte aber geschickter Weise wohl die Mutter im Vorfeld besser gebeten, auf ihren Sitz zugunsten ihres Stellvertreters/Stellvertreterin zu verzichten. Ob das aber die Entscheidung wesentlich beeinflusst hätte?
Bundesland?
Hallo,
ohne Angabe des Bundeslandes kann es keine seriöse Antwort zum Verfahren geben.
Warum fragst du nicht einfach beim Klassenlehrer oder Schulleiter nach, und zwar mit ganz einfachen Feedback-Regeln?
Gruß
Hallo
Die Antwort steht ja nun mittlerweile - in einem anderen Zusammenhang - hier:
/t/zeugniskonferenz-beim-eigenem-kind-raus/5688908/3
Viele Grüße