Verfall einer Gesellschaft

Hallo zusammen,

wie lange glaubt ihr braucht es, bis z.B. nach einem Atomkrieg, die Gesellschaft komplett verfallen würde?

Ich hol mal kurz aus was ich meine:
Endzeit/Post-Apokalyptisches sind für mich die interessantesten Welten, angefangen mit Büchern (Metro 2033, The Road etc.) über Filme (Mad Max, Book of Eli, Resident Evil, Water World) bis hin zu PC-Spielen (Fallout).

Wenn jetzt durch einen Krieg oder eine Krankheit etc. der Großteil der Menschheit (sagmamal 90%) dahingerafft werden würde und die Welt wie sie jetzt ist nicht mehr funktionieren würde (weil z.B. einfach nicht genügend Arbeitskräfte vorhanden sind um eine globale Wirtschaft aufrechtzuerhalten), wie lange würde es wohl dauern bis eine richtige Gesellschaft nicht mehr existieren würde?
Also dass jeder um sein eigenes Überleben kämpft, sich vielleicht Bande bilden, die ohne Rücksicht auf andere durchs Land ziehen (Polizei und Staat gibts nicht wirklich), vielleicht auch Sklavenhandel etc.
Würde dies ziemlich schnell gehen (nach einigen Monaten) oder würde sich soetwas über Jahre hinziehen, je knapper Resourcen werden?
Oder würde sowas nicht passieren (ich persönlich glaube nicht daran, dass die Menschen näher zusammenrücken würden)?
Würden sich die paar Überlebenden wieder aufraffen und versuchen, den „Urzustand“ wieder herzustellen?

Ist jetzt keine Frage auf die es eine konkrete Antwort gibt, da sich ja jeder eine solche Zukunft anders vorstellen kann, aber würde mich über ein paar Gedankengänge von euch freuen!

MfG

hallo

vor ein paar jahren war doch dieser hurrikan katrina, der u.a. new orleans unter wasser gesetzt hat. bereits ein paar tage danach zogen bewaffnete banden plündernd durch die reste der stadt. und das, obwohl 100 km weiter noch „ganz normale“ zivilisation vorhanden war.

auf eine globale katastrophe egal welchen ursprungs umgemünzt würde ich daher vermuten, dass die reste der zivilisation innerhalb weniger wochen den bach runtergehen. es wird zwar vereinzelte inseln geben, wo sich die zivilisation länger hält (entweder weil geographisch abgeschieden oder weil besser bewaffnet). aber wenn diese „inseln“ nicht gross genug sind, werden denen auch ziemlich bald die ressourcen ausgehen. längere zeit können eigentlich nur solche gesellschaften einen hohen level halten, die es schaffen, ihre ansprüche an die neuen gegebenheiten entsprechend runterzufahren ohne in die barbarei abzusinken. ich vermute mal, dass hier gerade die schwellenländer eher chancen haben: also länder, die gerade in die hochtechnologie überwechseln aber noch ahnung vom „überleben in reiner natur“ haben. für unsere hochtechnisierte zivilisation, in der 90% der menschen keine ahnung mehr haben, wie man ein huhn schlachtet, sehe ich schwarz.

lg
erwin

Hallo.

Zu dem Thema gibt es einige gute Romane. Sehr gut beschrieben und realistisch fand ich es in „Luzifers Hammer“ von Larry Niven und Jerry Pournelle.
Diese Art von Plot nennt man „Doomsday Stories“.

Gruß
Gerald

alles nur aus Ami Sicht/s. die Japaner
Hallo,
diese ganzen Endzeitvisionen sind doch fast alle nur aus Ami Sicht geschrieben (oder an den heutigen Verhältnissen in den USA orientiert). Klar, dass dann in den ehemaligen USA alles kaputt geht.
Aber denke mal an die disziplinierten Asiaten. Besonders an die Japaner: keine Plünderungen, nichts.
Was ist im fernen russischen Osten. Wie sieht es in moslemischen Ländern aus? WIe in Kanada, wo eh nur wenige weit entfernt wohnen? Und in Nordeuropa?

So glaube ich nicht, dass die ganze Zivilisation den Bach runter geht (ach ja, kann es in Somalia noch schlimmer für die Menschen werden, als es jetzt schon ist?), lokal ja, aber nicht global.
MFG
Pluto

Vieles spricht dafür.
Globalisierung heisst ja auch produktionswirtschaftliche Abhängigkeit in vielen Bereichen.
Wenn man nix mehr zu beissen hat, weil man anstatt auf Landwirtschaft auf viel Hochtechnologie sitzt, besinnt man sich schnell mal wieder auf die Bedürfnispyramide von Maslow. Da steht das I-Phone nicht an 1. Stelle.

Ich gehe auch von Inseln der „Ordnung“ in einem Meer des Chaos aus. Na und diejenigen die jetzt schon in reichen Gesellschaften die Ärmsten sind, die haben dann noch weniger zu lachen.

Das Kapital hat sich dann sicher seine Pfründe gesichert und wird eine ganze Weile lang nicht darben. Soziales Gedankengut hat dann natürlich keine Freunde mehr, es wird aber ohnehin maßlos überschätzt. Die Bevölerungsgrenze von 7 Mrd wird übirgens bis August nächsten Jahres überschritten sein, es wär langsam mal an der Zeit ein bisschen auszudünnen, denn viel mehr verträgt er nicht, der gute Planet Erde.