Vergelt es Gott / Ist das Imperativ?

Hallo!

Beim Imperativ wird „e“ zu „i“ wie zum Beispiel das Verb „vergessen“.
Warum bleibt „e“ wie es ist und warum findet keine Umwandlung bzw. Verwandlung zu „i“ statt?
Oder ist das Konjunktiv I ( Redewiedergabe). Im Konjunktiv I benötigte ich wiederum ein „e“
Gott vergelte es dir.

Auch in Zitaten beim dem Verb „sehen“ findt diese Umwandlung statt: „s. u.“ steht für „siehe unten“. Gibt es eine Faustregel?

Danke

https://www.sprachlehre.de/verben/formenbildung/liste_unregelmaessiger_verben.htm
Bei „gelten“ findet im Imperativ kein Vokalwechsel statt.

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Hallo,

Ja, es ist Konjunktiv, und es handelt sich um eine Dankesformel.

Gruß

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Genau genommen ist es ein Optativ, den es aber im Deutschen nicht als eigenen Modus gibt. Er wird deshalb entweder durch Konj. I wiedergegeben oder mit einem Modalverb im Konj.I („möge er es vergelten“). Aber als „Vergelt es Gott“ ist es, wie bereits gesagt, eine festehende Dankesformel. Auch noch kürzer „Vergelt’s Gott“.

Die „e“-Tilgung wegen des nachfolgenden „es“.

Gruß
Metapher

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Hallo @Nadja,
der entsprechende Paragraph in der DUDEN-Grammatik trägt die Überschrift

Der auffordernde Konkunktiv I in selbstständidigen Sätzen

Dort findest du die beiden Beispielsätze
Man möge es verstehen oder verurteilen!
und
Das wolle Gott verhüten!

Die Funktion des Konjunktivs ist hier der Ausdruck eines Wunsches.

NB. Das lateinische optare bedeutet unter anderem wünschen.

Liebe Grüße
vom Namenlosen

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Als Kind dank eines Aufklebers wirklich lange gerätselt, wer der Geier „Hols“ ist.
„Hol’s der Geier“ ist wohl auch diese Form.
(Aber nicht zum Dank)

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Hallo Der_Namenlose,
man denkt eigentlich, dass der Konjunktiv II diese Funktion von Wünschen innehat. Aber der Konjunktiv I hat in diesem Fall diese Funktion übernommen.

Danke

Nein, wie schon gesagt: Die optativen Formen werden durch Konj. I wiedergegeben. Als Merksatz mag gegebenenfalls das christliche Vaterunser dienen:
„Dein Wille geschehe.“
Oder
„Möge die Macht mit dir sein“ (Meister Yoda in „Star Wars“)
Oder
„Der Gottseibeiuns“ (volkstümlicher Euphemismus für den Teufel)
Oder die Redewendung:
„Komme, was da wolle!“

Der Konjunktiv II dagegen in seiner hauptsächlichen Funktion als → Irrealis kann derweil unerfüllbare bzw. nicht mehr erfüllbare Wünsche ausdrücken:

Klassisches Beispiel das Volkslied:
„Wenn ich ein Vöglein wär’ und auch zwei Flügen hätt’, flög ich zu dir“
Oder
„Hätte ich doch nur besser aufgepasst!“
Oder Ausdruck dex Zweifels:
„Würde sie doch auf den Brief antworten!“

Gruß
Metapher

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Klar, ist auch Konj. I. Aber vielleicht eigentlich „Hol’s der Teufel!“ verwechselt mit „Weiß der Geier“ (Indikativ Präsens)?

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Hi, okay, aber nein war ganz sicher, vielleicht auch absichtlich; weiss der Teufel.

Zum Kukuck, beim Teutates!

Gruß, K.