„Vergelts Gott!" "Vergilt es Gott"

Hallo!

ist das eine Imperativform „Vergelts Gott!“?

oder laut Konjunktionstabelle

„Vergilt es Gott“

Danke

Es ist genauso wie „Gott erbarme sich meiner“ oder „Gott erbarme dich meiner“. Für mich macht das keinen Sinn. Der Gott sollte nicht sich selbst, sondern meiner erbarmen.

Danke

Servus,

„Vergelt’s Gott!“ ist der Imperativ, Langform: „Gott vergelte es!“.

„Vergilt es Gott“ dürfte nur mit einem Fragezeichen auftauchen. Die Feststellung hieße "Gott vergilt es“.

Gruß
Ralf

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„Gott erbarme sich meiner“ drückt den Wunsch aus, dass sich Gott meiner ebarmen möge.

„Gott, erbarme dich meiner!“ (auf das Komma kommt es an) ist die Bitte direkt an IHn gerichtet.

Gruß
Ralf

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Hallo Ralf,

wenn ein Verb, den Vokal von „e“ auf „i“ wechselt, nimmt der Imperativ diesen Wechsel mit: lesen----------lies oder vergessen------------vergiss.
Warum geschieht das nicht mit dem Verb „vergelten“?

Danke

Hallo,

nein → Konjunktiv I , siehe Vergelt es Gott / Ist das Imperativ?

Gruß

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Hallo

ich habe mir schon gedacht, dass ich irgendwann mit dieser Formel konfrontiert gewesen bin

Grüße

Servus,

der Erikativ ist ja was für Genießer, aber wer zum Geier hat denn den Optativ erfunden?!? Wech dermitt…

Gruß
Ralf

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Hallo,

sich jemandes erbarmen bedeutet jemandem aus Mitleid helfen

ist Konjunktiv IGott helfe mir (möge mir helfen)

… ist Imperativ → Gott, hilf mir

Gruß

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Erfunden hat Erika Fuchs den nicht, aber sie hat ihm zu berechtigtem Ruhm verholfen.

Die Indogermanen ca. 2500 v. Chr. :slight_smile: Aber in den zentralasiatischen Turk-Sprachen gab es ihn ebenfalls.

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der hieße

Gott, vergelte es!

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Kommt darauf an, wer vergelten soll :stuck_out_tongue_winking_eye:

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ist Mundart für: Möge Gott es (dir) vergelten.

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Servus,

Nein, der Optativ-Ersatz Konjunktiv I „Vergelte es Gott“ mit e-Tilgung zu „Vergelt’s Gott“ ist durchaus ganz regelmäßiges Standarddeutsch, wie an anderer Stelle von @Kreszentia und @Metapher ausführlich erläutert.

Dass der Gebrauch dieser Formel auf den katholischen Wilden Süden beschränkt ist, heißt nicht, dass man das in z.B. Langenhagen auch korrekt so sagen könnte - es ist dort halt nicht üblich.

Anders die Antwort darauf „G’segn’s Gott“, die im Standarddeutschen ohne das G am Anfang auskommen muss.

Schöne Grüße

MM

Wobei ich den Spruch ehrlicherweise eigentlich nur dann höre, wenn mir zeitgleich ein Kollektenkorb unter die Nase gehalten wird :stuck_out_tongue_winking_eye:

Je nun - nicht nur die Dialekte werden sukzessiv ans Fernsehdeutsch angepasst und auf regionale Aussprache von Vokalen, Konsonantenfolgen und S-Anlaut reduziert, auch regionale Wendungen verschwinden. Wie lang ist es her, dass Dir gegenüber jemand gemutmaßt hat, Du seist wohl nicht ganz gebacken? Oder über etwas so erbost war, dass er meinte, da könnte er doch gerade auf der Sau hinausreiten? Oder eine Eselei mit „Gute Nacht um sechs Uhr!“ oder „Behüte Dich Gott um sechs Uhr!“ kommentierte?

Ach, und die vielen katholischen Kleinst-Blasphemien im Alltag, die dann noch vor lauter Tabuisieren-aber-trotzdem-das-Tabu-brechen-Wollen in kuriosesten Umformungen „getarnt“ werden: Wer versteht noch, was sich hinter den Flüchen „Sackzement!“ oder „Herdigsocka!“ verbirgt?

Anompfirsich war es schon schön, mit Deutsch und Dialekt parallel einen so großen Schatz an Ausdrucksmöglichkeiten zu haben.

Und manchmal taugt sowas heute zu einer Art „Insider-Slang“: Zwei von unseren Vertrieblern im Außendienst, beide aus der Gegend des 48. Breitengrades, begrüße ich jedesmal, wenn einer in die Zentrale kommt, mit „Mir nemmat nix!“, was dann von dritter Seite mit erstaunt aufgerissenen Augen wahrgenommen wird…

Schöne Grüße

MM