Vergessene Grammatiklektion oder künstlerische Freiheit ?

Hallo,

meine Kleine hat in der Schule den Anfang einer Strophe aus einem Gedicht von R. Kipling gelernt.

I KEEP six honest serving-men
( They taught me all I knew );
Their names are What and Why and When
And How and Where and Who

Irgendwie passt aber die zweite Zeile nicht. Sind da nicht die Zeiten etwas durcheinander gekommen? Ist das der künstlerischen Freiheit geschuldet, oder habe ich eine Grammatiklektion vergessen?

Danke für Eure Hilfe,
ElJordan

Hallo,

( They taught me all I knew );

nein, da ist weder etwas durcheinander gekommen, ausgelassen worden o.ä. Der Satz ist ein typischer contact clause, in dem das Relativpronomen weggelassen werden darf, da es im Relativsatz Objekt und nicht Subjekt ist.

Gruß,
Stefan

Hallo Stefan

Ich habe das Problem auch erst nicht gesehen, aber es scheint dem Fragesteller um das Tempus zu gehen:

They taught me all I kn e w

Konkret: warum heisst es nicht

They taught me all I kn o w

Das Präteritum könnte ich mir nur erklären, wenn „know“ hier äquivalent zu „learn“ wäre. Aber ist das (in diesem Zusammenhang) möglich? Sonst würde es ja heissen, dass all das Gewusste schon wieder vergessen ist…

Kein Problem, wenn das Poem ganz im past tense wäre. Ist es aber nicht: http://www.kipling.org.uk/poems_serving.htm

Schöne Grüsse
dodeka

Hallo dodeka,

Ich habe das Problem auch erst nicht gesehen, aber es scheint
dem Fragesteller um das Tempus zu gehen:

They taught me all I kn e w

Konkret: warum heisst es nicht

They taught me all I kn o w

uuups, man sollte sich so eine Frage doch ein wenig genauer durchlesen, bevor man sie beantwortet. Mea culpa! :wink:

In diesem Fall kann ich dann leider auch nur spekulieren. Denke aber, das simple past ist hauptsächlich dem Reim [nju:]-[hu:] geschuldet, denn [nəʊ]-[hu:] reimt sich nicht und auch [nəʊ]-[haʊ] (wenn man how statt who ans Versende gesetzt hätte) klänge eher gezwungen…

Gruß,
Stefan

reim dich oder ich fress dich:smile:
Servus,

Kein Problem, wenn das Poem ganz im past tense wäre. Ist es
aber nicht: http://www.kipling.org.uk/poems_serving.htm

Ich bin nicht sicher, ob ich jetzt richtig liege, aber das Gedicht steht ja am Ende der Geschichte „The Elephant’s Child“ - die im past tense geschrieben ist.

Die Klammer im Gedicht kann sich also durchaus auch auf das Elefantenkind aus der Geschichte davor beziehen. Wenn thought und knew auf die Geschichte in Bezug stehen, stimmt es ja wieder. Von der Geschichte isoliert - wie meist - wirkt es falsch.
Und mit dem kleinen Klammer-Trick kommt der Rudyard auch bequem auf den Reim knew-who:smile:)

Lieben Gruß aus dem Waldviertel, J.

Servus du :smile:

Ich habe jetzt mit grossem Vergnügen die ganze Geschichte gelesen – dir herzlichen Dank für die (indirekte) Anregung!

Trotzdem überzeugt mich der Bruch im Tempus nicht. Wenn das Elefantenkind da spricht, warum sagt es „all I knew“ und nicht „all I know“? Ich entdecke (noch) keinen dramaturgischen Gag darin… :wink:

Bleibt nur die Erklärung im Titel von deinem Posting. Bei der sprachlichen Virtuosität der Erzählung für mich unverständlich.

Liebe Grüsse sg–>nö
12.+1.

argumentativ die Kurve kratzen??:smile:)
Servus auch du:smile:)

Wenn das
Elefantenkind da spricht, warum sagt es „all I knew“ und nicht
„all I know“?

Weil es jetzt schon alt ist und nichts mehr dazugelernt hat??..*g*

Ich habe, ehrlich gesagt, auch keine wirkliche Erklärung…außer des auch im Englischen a bisserl „Aua-Reims“ für einen mit very BE, auch wenn er Englisch als „Fremdsprache“ empfand, sozialisierten Schriftsteller und Dichter.

Die „Journalists’-Questions“, also die berühmten five (or six) Ws, auf die man nicht mit einem einfachen Ja oder Nein antworten kann (analog zu Hermagoras’ quis, quid, quando, ubi, cur, quem ad modum, quibus adminiculis, die immer Cicero zugeschrieben werden) gibt’s ja in vielen Fassungen von vielen G’scheiten und sind ja schon von Thomas Wilson „verdichtet“ worden. Wobei es bei ihm manchmal sieben oder sogar acht sind:smile:)
So habe ich sie auch in der Schule gelernt, wobei ich mit „whose“ and „diclose“ auch immer Schwierigkeiten hatte, aber wer weiß schon, wie das 1560 wirklich ausgesprochen wurde:smile:):

Who, what, and where, by what helpe, and by whose:
Why, how, and when, doe many things disclose
The Arte of Rhetorique, 1560

http://ebooks.gutenberg.us/Renascence_Editions/arte/…
Zitat ziemlich am Anfang

Wie immer liebe…weißt’ schon:smile:)
J.

DANKE
Hallo,

also doch künstlerische Freiheit.

Danke an Alle für die Hilfe. Ich bin nur erleichtert, dass ich nicht an meinem Grammatikkönnen zweifeln muss :smile:

Danke,
ElJordan

die Katze umkurven

Weil es jetzt schon alt ist und nichts mehr dazugelernt hat??..*g*

Diese Interpretation übernehme ich sofort. Und dann verlasse ich die Eidgenossenschaft und gehe als Frührentner ins Waldviertel, kaufe mir eine Hose und geh mit dir essen! :smile:

Da wird man alt wie eine Elefantenkuh
und lernt doch immer noch viel Nützliches dazu.

Grüsse aus der irischen Mönchssiedlung
dodepták

kaufe mir eine Hose und geh mit dir essen! :smile:

und ich darf dich ab sofort Dreizehnerclaus nennen???
Und in guten Stunden einfach Claus…ja?

Noch immer lachende Grüße:smile:)
J.

Hallo du

Bisch d’ fein artig gsii? Denn chaasch mi bald au Samichlaus nenne.

Aber die 13 musst noch dechiffrieren, d.h. transliterieren :wink:

Und jetzt: Gute Nacht, Applausende, Black und Decker! :wink:

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