Hi Leute,
ich habe folgendes Problem mit meinem Auszubildenden: Er ist total vergesslich. Er vergisst einfach alles, angefangen von persönlichen Dingen wie Geldbeutel bis hin zu verschiedenen Tätigkeiten die ihm übertragen wurden. Er sagt selbst, dass er ein sehr schlechtes Gedächtnis hat…
Wie kann man das abstellen? Gibt es Möglichkeiten sein Erinnerungsvermögen zu „trainieren“?
Grüße
Wolfgang
ich habe folgendes Problem mit meinem Auszubildenden: Er ist
total vergesslich. Er vergisst einfach alles, angefangen von
persönlichen Dingen wie Geldbeutel bis hin zu verschiedenen
Tätigkeiten die ihm übertragen wurden. Er sagt selbst, dass er
ein sehr schlechtes Gedächtnis hat…Wie kann man das abstellen? Gibt es Möglichkeiten sein
Erinnerungsvermögen zu „trainieren“?
Hallo Wolfgang,
das ist vielleicht ein Persönlichkeitsproblem. Das kannst Du in der Zeit, die Du mit Ihm verbringst, nicht lösen. Und das ist auch nicht Deine Aufgabe.
Wie er das privat in den Griff bekommen kann, ist allein seine Sache. Aus Erfahrung würde ich mich nicht mehr zu sehr für jemandes Privatverhalten engagieren. Weil da kannst Du Dich nur in die Nesseln setzen und Undank ist der Welt Lohn, gerade in dieser Beziehung. Im Beruf (leider hast Du die Branche nicht angegeben), soll er sich ein kleines Heft besorgen, in das er seine Arbeitsaufträge einträgt und ggfl. nachschauen kann. Die Personen, die ihm Arbeitsanweisungen geben, müssen kontrollieren, ob er sie auch einträgt. Das Heft muss er in die Tasche stecken können. Oder auch mit einer Kette am Gürtel festmachen können. Und wenn das immer noch nicht hilft, dann hätte ER bei mir ein Problem, und zwar ein ziemlich großes. Weil dann hat es meiner Meinung nichts mehr mit Vergesslichkeit zu tun, sondern schlichtweg mit Rücksichtslosigkeit gegenüber Kollegen und Vorgesetzten, und mit Faulheit.
Gruß
Michael
ganz einfach…
… ist das mit der Vergesslichkeit.
Irgendwie vergisst man nur Dinge, die einem eingentlich egal sind. Wirklich wichtige Dinge vergisst man nie!!!
Ein Rondevous mit einer Traumfrau würde auch Dein Azubi nie vergessen…
Logische Konsequenz: der Ausbildungsplatz geht ihm am Arsch vorbei!
Zugegeben, ein wenig überzeichnet, aber im Kern ist es so… Dinge, an denen man hängt, die hängen auch im Kopf… wenn unwichtige Dinge auf einen einstürmen, werden sie auch ebensoschnell vergessen!
Schenk ihm einen Kalender mit viel Platz! … und erkläre ihm, dass Du seine Vergesslichkeit NICHT dulden wirst, denn eine deutlichere Erklärung für sein Desinteresse kann er kaum liefern!
Liebe Grüsse Ayla, die auf dem Weg immerhin die Töchter ein wenig weniger „vergesslich“ erziehen konnte!
Schritt für Schritt
Hallo Wolfgang,
so richtig kann man die Lage mit Deinen Informationen nicht beurteilen, aber vielleicht wäre es sinnvoll, den Azubi zunächst nur mit einer Aufgabe zu betrauen und ihn sofort loszuschicken. Hat er die erledigt, bekommt er die nächste.
Ich weiß, das ist in der ersten Zeit nicht unbedingt produktiv, aber für ihn eine Chance, sich zu festigen, indem er sich ganz auf eine Sache konzentrieren kann.
Möglicherweise sollte er zwischendurch auch mit „anspruchsvolleren“ Tätigkeiten befasst werden, weil er sich vielleicht innerlich darüber ärgert, immer „nur“ mit typischen Azubi-Arbeiten beschäftigt zu werden. Innerer Protest gegen die Art der Tätigkeit kann auch zu Vergesslichkeit führen.
Mit der Zeit wirst Du sehen, ob er motivierter und aufnahmebereiter wird und kannst sein Gedächtnis aufs Neue testen.
Ich finde es gut, dass Du ihm nicht gleich einen Stempel aufdrückst, sondern ihm zu helfen versuchst. Viel Erfolg!
Liebe Grüße
Birgit
Danke für Eure Tipps…
Hi,
Vielen Dank für Eure Tipps. Das mit dem Kalender habe ich mir auch schon überlegt. Ich habe nur bedenken, dass er den Kalender irgendwann vergisst 
doch ich werde das auf alle Fälle versuchen.
Wir arbeiten in einem Vermessungsbüro und, ja, ich vermute das ganze hängt auch mit Problemen im privaten Umfeld zusammen. Ich weiß, dass er ein großes Problem mit seinem Vater hat (oder besser gesagt, der Vater hat ein Problem mit dem Sohn, weil er die Träume des Vaters nicht verwirklichen kann/will) und mir ist auch klar, dass ich das nicht lösen kann (und auch nicht will).
Grüße
Wolfgang
will er nicht oder KANN er wirklich nicht?
Hallo Wolfgang,
ich wollte mich Birgit anschliessen und dir sagen, dass ich es toll finde, dass du (in deinem Rahmen) helfen willst.
Mit so wenig Info ist das natuerlich schwierig, aber da ich mich selbst gerade mit dem Problem des „Aufmerksamkeitsdefizit-Syndroms“ rumschlage, klingen da bei mir ein paar Gloeckchen. Frueher dachte man ja, 1. sowas waechst sich aus und 2. tritt das immer zusammen mit Hyperaktivitaet auf. Was nicht stimmt. Es gibt ein ziemlich gutes Buch vom Oberstebrinkverlag, heisst so aehnlich wie „DAs ADS Buch fuer Erwachsene“. Da sind - neben Erklaerungen usw. - auch praktische Tipps drin, wie man mit diesem Problem (und es ist ein neurologisches Problem, hat also nix mit Motivation und Wollen zu tun!) umgehen kann. Vielleicht waer das ja ein Ansatz fuer ihn (die Tipps sind uebrigens auch fuer „Normal-Vergessliche“ und Unorganisierte recht brauchbar).
Tschuess, Elke
Hallo Wolfgang.
Wie wäre es mit einem Arbeitsplan? Wenn du die Arbeit wochenweise einteilen kannst, Wochenplan, wenn nicht, dann Tagesplan, der jeden Morgen schriftlich erstellt wird und bis zum Abend abgearbeitet werden muss. Eventuell mit einem Bonussystem.
Ich habe keine Ahnung von euren Betriebsabläufen, ob sowas machbar ist, aber mit sowas könnte man das systematische Arbeiten fördern.
Grüße
vom Rabchen
Wie kann man das abstellen? Gibt es Möglichkeiten sein
Erinnerungsvermögen zu „trainieren“?
Vergeß doch einfach mal sein Gehalt zu überweisen. Und jedesmal, wenn er nach dem Zahltag kommt und naachfragt sagst du, dass du es noch gleich machst und wartest wieder ein paar Tage, sodass er dich mehrmals darauf ansprechen muß.
Und das mehrere Monate hintereinander.
Ich danke mal das hilft.
Hallo,
ich musste reichlich schmunzeln bei diesem Vorschlag und bin von seiner Wirkung her schon deiner Meinung.
Nur könnte das andere Probleme mit sich ziehen, die recht unschön werden können.
Aber ich glaube das weisst du selbst.
Gruß ivo
Hallo,
ich musste reichlich schmunzeln bei diesem Vorschlag und bin
von seiner Wirkung her schon deiner Meinung.
Nur könnte das andere Probleme mit sich ziehen, die recht
unschön werden können.Aber ich glaube das weisst du selbst.
ja, aber die pflicht des arbeitgebers den lohn rechtzeitig zu entrichten steht genauso im arbeits- bzw. ausbildungsvertrag wie die pflicht des arbeitnehmers/auzubi seine arbeit gewissenhaft und sorgfältig zu erledigen.
maßnahmen wie zur zeit meiner großeltern und teilweise auch noch zur schulzeit meiner eltern sind heute ja nicht mehr erlaubt.
in der fremdenlegion gibts es heute noch schläge/tritte - das kann man sich in der bundeswehr gar nicht vorstellen.
Hi Leute,
ich habe folgendes Problem mit meinem Auszubildenden: Er ist
total vergesslich. Er vergisst einfach alles, angefangen von
persönlichen Dingen wie Geldbeutel bis hin zu verschiedenen
Tätigkeiten die ihm übertragen wurden. Er sagt selbst, dass er
ein sehr schlechtes Gedächtnis hat…Wie kann man das abstellen? Gibt es Möglichkeiten sein
Erinnerungsvermögen zu „trainieren“?
Hi Wolfgang,
ich zäum hier mal nen anderen Gaul auf:
Setze dich in einer ruhigen kameradschaftlichen Atmosphäre mit ihm zusammen und sage ihm, daß sein Vergeßlichkeitsproblem so schwerwiegend ist, daß du ihm anrätst einen Arzt zu befragen.
wieso sag ich das:
bei mir fingen meine Depressionen genauso an. Kaum nach nem Telefonat den Hörer aufgelegt und schon hatte ich vergessen was und mit wem ich gesprochen hatte.
Es sollten auf jedenfall, und gerade weil du sagst es gäbe familiäre Probleme, hier auch mögliche somatische oder psychische Sachen abgeklärt werden. denn Gehirntumoren oder Anorismen rufen u.U. dieselben Anfangssymptome hervor.
gruss
winkel
hallo Wolfgang,
das skizzierte Problem kommt mir sehr bekannt vor.
Ich habe auch alle Antwortbriefe gelesen und würde diejenigen, die in Richtung Repression gehen, schnell vergessen. So etwas macht NIEMAND absichtlich. Er hat bestimmt Interesse, jedoch, wie Du es schon geschrieben hast, Probleme mit seinem Vater. Er kann dessen Ansprüchen nicht gerecht werden. Ein Freund von mir ist daran zerbrochen. Er ist ebenfalls im Berufsleben sehr vergesslich.Ansonsten ist er ein intelligenter Mann. Er hat es bis heute (35 Jahre) nicht geschafft, beruflich auf die Beine zu kommen. Er hat viel versucht, immer gehofft und ist immer wieder gescheitert. Nun lebt er von dem Wohlstand, den Papa angehäuft hat. Aber auch das fällt ihm schwer.
Mein Rat: Rate ihm zu einer Therapie, Psychotherapie. (Er ist vermutlich depressiv. Man merkt es vielen Menschen nicht an, das sie es sind). Die dauert lange, Jahre sogar, aber ich kenne jemanden, dem hat es sehr geholfen. Schwerwiegende Probleme haben ihren Ursprung im elterlichen Haus. Du kannst ihm vermutlich nicht wirklich helfen, dass muss er schon selber machen. Du wirst die Früchte Deiner Arbeit mit ihm vielleicht auch nicht mehr ernten. Aber Du kannst ihm Hoffnung, Verständnis und Wärme geben und das ist sehr, sehr viel. Denn nur das braucht er. Verstossen wurde er schon genug. So oft, dass es äußerlich erkennbar ist: Er vergisst alles.
Ich finde es bewundernswert, dass Du nicht draufhaust, sondern Dich informierst.Hut ab.
Viel Erfolg für Dich, Deinen Betrieb und dem Azubi.
Gruß
Doris
Moin Ayla!
… ist das mit der Vergesslichkeit.
Irgendwie vergisst man nur Dinge, die einem eingentlich egal
sind. Wirklich wichtige Dinge vergisst man nie!!!
Im Normalfall ja…
Ein Rondevous mit einer Traumfrau würde auch Dein Azubi nie
vergessen…
Bist du dir da so sicher? Wenn man mal etwas genauer hinschaut, könnte man vermuten, dass der arme Kerl wahrscheinlich auch dieses vergessen würde.
Logische Konsequenz: der Ausbildungsplatz geht ihm am Arsch
vorbei!
Hast du da nicht vielleicht im Ursprungsposting übersehen, dass der besagte Azubi tatsächlich „alles“ vergisst, eben auch persönliche Dinge wie den Geldbeutel etc.
Meinst du sein Geldbeutel geht ihm genauso am Hinterteil vorbei wie du es bezüglich des Ausbildungsplatzes unterstellst?
Ich gehe davon aus, dass hier doch etwas schwerwiegendere Ursachen als bloßes Desinteresse am Ausbildungsplatz vorliegen.
Manche Dinge sind vielleicht doch nicht so einfach, wie du sie dir vorstellst.
Gruß
Stefan
Hallo Stefan,
Du sprichst mir aus der Seele 
Es gibt Menschen, die können sich nur kurz konzentrieren und lassen sich auch durch alles Mögliche ablenken. Ohne Training hätte ich als Teenie zuhause meinen Kopf noch vergessen
Mein Bruder ist bzw war ähnlich „vergesslich“ u.A. weil er hyperaktiv war.
Gruß Maja