Vergewaltigung was für´s Witzebrett?

Hallo,

Wie soll man „Wollen“ beweisen?

Zeugen, Gutachter, Indizien (z.B. schwerere Verletzungen). Das „Wollen“ ist nicht schwerer zu belegen, als viele andere Fragestellungen in der Rechtssprechung.

Ich finde die Regelung in Deutschland moralisch gut, im offensichtlich
unbeweisbaren Zweifelsfalle dem in der Regel Schwächeren vor
dem Gesetz mehr zu helfen.

Hmm - im Zweifel gegen den Angeklagten, falls der der „Stärkere“ ist ? Das wird hoffentlich nicht Usus.

Gruss
Enno

In jedem Falle sind meines
Wissens zusätzliche Indizien (seien es Zeugen oder Spuren,
seien es dokumentierte oder bezeugte Verletzungen des Opfers
oder des Täters o.ä.) notwendig.

manche haben eben gewaltsamen sex, manche spielen sogar eine vergewaltigung! kein einziges dieser indizien beweist eine vergewaltigung *zweifelsfrei*, schon gar nicht, wenn der täter ein ersttäter ist und das ganze zb. in der wohnung des opfers standfand oder es ihr ehemann ist. wem würdest du eher glauben? in so einem falle ginge der täter IMMER frei, es sei denn, man glaubt dem opfer „mehr“. wenn einer freigesprochen wird, kann das zwei gründe haben: 1. er ist unschuldig 2. er ist schuldig, aber man kann es ihm nicht nachweisen.

es gibt im amerikanischen recht auch ein gesetz, das die sexuelle lebensführung und vergangenheit des opfers nicht als indiz zuläßt. d.h. der verteidiger darf das opfer nicht als schlampe hinstellen. denn selbst wenn sie eine hure ist, heißt das noch lange nicht, daß sie NICHT vergewaltigt wurde!

gruß
datafox

Hallo datafox,

es gibt im amerikanischen recht auch ein gesetz, das die
sexuelle lebensführung und vergangenheit des opfers nicht als
indiz zuläßt. d.h. der verteidiger darf das opfer nicht als
schlampe hinstellen. denn selbst wenn sie eine hure ist, heißt
das noch lange nicht, daß sie NICHT vergewaltigt wurde!

Im Grunde ist dies eigentlich selbstverständlich (aber schwer umsetzbar, denn wenn eine Frau auf harte Bondage-Spiele steht, wird selbst ein Beweis durch Fesselspuren offensichtlich „schwierig“). Aber noch einmal: Auch ein der Vergewaltigung beschuldigter Mann hat grundsätzlich die selben Rechte, wie jeder andere Beschuldigte auch. Ebenso hat eine vergewaltigte Frau die selben Rechte, wie jedes andere Opfer auch. Alleine die Aussage einer Frau wird auch in Amerika in den seltensten Fällen ausreichen, eine Verurteilung zu erreichen (wie man ja bei den diversen „Vergewaltigungen“ durch Sportstars regelmäßig sieht)

Grüße
Jürgen

hallo,

in „Nachrichten“ brachte ich einen Bericht von einem
16-jährigen Mädchen, das im Iran vergewaltigt und dafür vom
Richter zum Tode verurteilt wurde.

Das Mädchen stand zwar wegen Vergewaltigung vor Gericht, aber es wurde
wegen seiner scharfen Zunge zum Tode verurteilt. Es hatte sich selbst verteidigt. Der Richter sagte, dass ihre Vergewaltigung selbst noch kein Todesurteil gegeben hätte.

Leider scheint das für einige sehr witzig zu sein: es wird
vorgeschlagen, diese Nachricht ins Witzebrett zu verschieben.
Sind wir so weit, dass Vergewaltigung was zum lachen ist?

Witzig finde ich das nicht.
Wenn ich darüber nachdenke, dann gibts soviel ähnliche Scheiße in der Welt, dass speziell dieses Urteil auch nichts außergewöhnliches darstellt. Da muss man gar nicht besonders weit schauen.
Andererseits, wenn mich dies nicht betroffen macht, was kann mich dann überhaupt betroffen machen? Im Prinzip kann man nur noch dauerbetroffen sein oder ignorieren. Humor ist manchmal die ohnmächtigste Form der eigenen Resignation. Soweit werd ich mich aber nicht nach unten bewegen. Dann bin ich lieber betroffen.
Aber wie ich das sehe, ist irrelevant. Wenn die Mehrheit dies so ok findet, dann ist es wohl ok. und dann wäre ich konsequenterweise auch dafür, dass es bei uns genauso gehandhabt wird -> Vergewaltigtes Mädchen, das sich beschwert wird mit Höchststrafe bestraft (bei uns also Lebenslänglich)

unimportant