Meine Enkel diskutieren zur Zeit die Taschengeldfrage. Wie kann ich wo ermitteln, welchen Wert mein 1957 erhaltenes Taschengeld in Höhe von 10 DM heute in EURO hätte?
Hajo
Hallo ganz klar die Hälfte , also 5 Euro.
Viele Grüße noro
Als grober Richtwert funktioniert das mit der Hälfte.
Ganz korrekt sind 1 Euro 1,95583 DM. 10 DM wären also 5,11 Euro.
Aber jetzt wird es richtig kompliziert: Für 10 DM konnte man damals deutlich mehr kaufen, als heute für 5,11 Euro. Man muss also die Inflation mit einbeziehen. Nicht nur die Kaufkraft war damals höher, auch die Löhne waren kleiner.
https://www.altersvorsorge-und-inflation.de/euro-rechner.php?richtung=XXX_EUR&waehrung=DM
Hier habe ich einen Rechner gefunden der die Inflation berücksichtigt. Der geht aber nur bis 1965 zurück. Aber da kommt dann raus daß 10 DM 1965 heute 21,88 Euro entsprechen würden. Bei 1957 ändert sich wohl nicht viel, aber dann bist Du grob bei 22 Euro.
Jetzt stellt sich die Frage, wie weit Du gehen willst…
Hallo. Also wenn ich darüber nachdenke, was man früher mit 10 DM alles treiben konnte, würde ich sagen dass es im Vergleich zu heute 40 Euro wären.
Gruß
hi,
Das dürfte mehr werden als du denkst, wenn du auf die Diskussion überhaupt eingehen willst.
https://www.lawyerdb.de/Inflationsrechner.aspx
grüße
lipi
Ja, das kann man so machen. Oder man orientiert sich daran, wie lange man für einen Gegenstand arbeiten musste. Oder eben, wie hoch der Stundenlohn war. Das waren 1960 so um die 1,30 Euro. Also in etwa ein Zehntel dessen vom heutigen Stundenlohn.
Servus,
hierzu
gibt es außer der systematisch erfassten Entwicklung der Verbraucherpreise einen Maßstab, der von Agrarhistorikern vorwiegend dann gerne verwendet wird, wenn es um Zeiträume geht, für die sich (rückwirkend) kein Warenkorb mehr zusammenstellen oder bewerten lässt: Den Preis eines Kilogramms Weizenmischbrot (bzw. von dessen ggf. auch regionalen Vorläufern, bevor dieses Brot „deutscher Standard“ wurde), oder auch von anderen Broten dort, wo das übliche Brot was anderes ist. Er lässt sich aber auch für diesen vergleichsweise sehr kurzen Zeitraum anwenden:
1957 kostete ein Kilogramm Weizenmischbrot in der BRD 0,72 DM, 2016 waren es 2,43 €. Auf dieser Basis umgerechnet, entspräche ein Taschengeld von 10 DM 1957 (kommt mir übrigens sehr hoch vor - es wäre zu klären, welche Ausgaben davon bestritten werden mussten) einem Betrag von 33,75 € 2016.
Soll jetzt keine Griffelspitzerei sein, sondern bloß ein Hinweis darauf, wie „man“ (ich glaube, jeder, der sich nicht systematisch mit dem Thema beschäftigt) den „Wertverlust“ des eigenen Gelds leicht etwas stärker wahrnimmt, als er ist. Hat außer dem Element von Sorge um „sein Sach“ wohl auch damit zu tun, dass man sich heftige Preisschritte bei einzelnen Gütern eher merkt als eine sanftere Entwicklung, wo man sie gewohnt ist und nicht weiter beachtet: Ich erinnere mich noch gut daran, wie bei unserem „Pausenbäcker“ die Laugenbrezgen (muss 1974 gewesen sein) von 30 auf 35 Pfennig aufgeschlagen haben - das war eine große Aufregung wert.
Dass in der gleichen Zeit jährliche Steigerungen der Löhne in der Größenordnung von fünf Prozent normal waren, zählt beiläufig nicht so sehr zu den persönlichen Erinnerungen, weil man über Vaters Lohn oder Gehalt halt nicht sprach.
Schöne Grüße
MM
Ein Heft der Mickymaus kostete 1955 75 Pfennig, heute kostet es 4,20 Euro.
Ein Brezl kostete um die 7 pfennig, heute sind es zum Teil 75 Cent.
Ich halte die bisher genannten Werte zwischen 22 und 40 Euro also für angemessen.
Beste Grüße,
Max
Das Stichwort für die Suche ist „Kaufkraft(um)rechner“
Hier ist eine Seite, wo du die Berechnung online machen kannst:
https://fredriks.de/hvv/kaufkraft_calc.php
Demnach wären es 2021 ca. 25 EURO gewesen
Hallo,
ich bringe hier noch ein Beispiel: Anfang der neunziger bin ich mit 50 DM Samstag abends auf meine Kreidler Florett gestiegen und ins nahe Karlsruhe gefahren. Ich war dann mit Kumpels in 2 bis 3 Clubs, zwischendurch waren wir was essen und ich habe einen akzeptablen Rausch mit Heim genommen.
Veruche das heute mal mit 50 euro.
Gruß
Überlege mal: Ist es nicht besser, wenn das heute nicht mehr möglich ist!
Völlig sinnloser Vergleich. Seitdem sind die Gehälter auch um einen Hauch gestiegen. Deswegen schreibt man nicht irgendwelche Zahlen in den Raum, sondern setzt sie zu etwas sinnvollem ins Verhältnis. Zum Beispiel zur Kaufkraft oder noch simpler: zu der Zeit, die man früher arbeiten musste, um das Geld dafür zu verdienen.
So zum Beispiel:
Ach, früher war das denke ich mal ok. Mit der Kreidler ist man ja nicht auf Bundesstraßen gefahren. Man hat üblicherweise Schleichwege benutzt auf denen kein Verkehr herrschte.
Nein, ist es nicht. Ich war damals in der Lehre, und hatte die Kohle im Sack. Klar weil ich damals noch bei Muttern wohnte. Mietfrei. Heute aber wohne ich im abbezahlten Haus, verdiene um Welten mehr und kann es mir troztdem nicht leisten jeden Samstagabend den Dicken zu machen wie früher.
daran hat sich mal so gar nichts geändert. 40 Stunden pro Woche.
Nix von dem gelesen, was ich schrieb. Kann man so machen. Ist halt nur blöd.
Die Grafik finde ich schon sehr an den Haaren herbeigezogen
Tolles Argument.
Dass das Institut, dass die an den Haaren herbeigezogene Grafik veröffentlicht, für seriöse Arbeit bekannt ist, dürfte demnach irrelevant sein.
Dir ist klar, dass Du solch eine Grafik recht einfach selbst herstellen kannst? Du nimmst Dir Dinge, die Du regelmäßig kaufst und sucht die durchschnittlichen Preise für zwei beliebige Daten. Diese notierst Du in einer langen Tabelle. Anschließend nimmst Du den Stundenlohn. Entweder den für den „mittleren Lohn“ oder den für den „Durchschnittslohn“ oder Deinen ganz persönlichen, den Du aus Deiner Gehaltsabrechnung oder Steuererklärung ablesen kannst.
Dann kannst Du selbst nachrechnen, wie viele Stunden Du 1990 für ein Paket Butter, ein Brot, eine Flasche Bier, eine Konzertkarte, einen Anzug, ein Hemd, einen VW Golf… arbeiten musstest, und wie lange heute.
Ich bin gespannt, in wie weit sich Deine investigativen Erkenntnisse von denen in der Grafik unterscheiden.
Grüße
Pierre
P.S.: Anfang der 2000er Jahre konnte ich meinen kompletten Wochenendeinkauf mit nem Fuffi bezahlen. Heute lasse ich 100-150 Euro an der Kasse. Was aber auch deutlich daran liegt, dass sich meine Kaufangewohnheiten deutlich verändert haben. Zum Beispiel Billige Magarine und Toastbrot kommen nicht mehr in den Korb. Früher bin ich deutlich häufiger auswärts essen gewesen, heute koche ich öfter selbst als damals. Und auch hier kommen hochwertigere Lebensmittel in den Korb.
Ich führte in den 90er Jahren als Student ein (elektronisches) Haushaltsbuch. Einige Preise weiß ich noch. So kostete ein Kilo Schweinefilet 19,90 D-Mark. Heute kostet das gleiche Produkt 15,9 Euro je kg. Das entspricht einer Preissteigerung von 1,45% pro Jahr. Paprika kostete meist so um die 7 Mark je kg. Heute 5 Euro. Das entspricht einer Preissteigerung von 1,08% pro Jahr. Und das alles nach einem beachtlichen Preisschub in den letzten Monaten.
Damit will ich zwei Dinge sagen: a) Die Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft ist durchaus realistisch. b) Natürlich gibt es Dinge, die (auch vor 2022) teurer geworden sind. Aber bei den Vergleichen wird oft ausgeblendet, dass dahinter oft auch verbesserte Produkteigenschaften stecken und dass das eigene Gehalt auch steigt. Gerade bei normalen Lebensmitteln sind die Preise in den letzten Jahrzehnten kaum gestiegen (Milchprodukte sind eine Ausnahme, wobei die Preise stark schwanken - auch nach unten).
Gruß
C.